Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
31.08.2022 18:04:41

MÄRKTE EUROPA/Schwach nach neuen Inflationsdaten

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Das Umfeld bleibt schwierig, die Anleger halten sich zurück. Die europäischen Verbraucherpreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen und lagen um 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Befragte Volkswirte hatten Raten von 0,4 und 8,9 Prozent prognostiziert. Die Verbraucherpreise stützen die Forderungen der Falken im EZB-Rat nach einem großen Zinsschritt von gleich 75 Basispunkten auf der nächsten EZB-Sitzung.

"Für die EZB sind das keine guten Nachrichten", meinte die VP Bank: "Die europäischen Währungshüter haben es versäumt, rechtzeitig den Hebel umzulegen. Nun hinken sie der Teuerungsentwicklung hinterher". Mehr noch: Selbst über die Notwendigkeit eines großen Zinsschritts im September werde in den Reihen der EZB noch immer diskutiert. Schwache ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA spielten derweil keine Rolle. Der DAX verlor 1 Prozent auf 12.835 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,3 Prozent auf 3.517 Stellen nach unten.

Neue Hiobsbotschaften zur Energiekrise

Zur Energiekrise gab es neue Hiobsbotschaften. Die deutlich gesunkenen Gaspreise hatten am Vortag noch gestützt, doch drohen hier neue Turbulenzen. Denn Polen muss wegen geplatzter Gaslieferverträge kurzfristig zukaufen. Auch der Einfluss der Fehlspekulation bei Wien Energie auf die Zuverlässigkeit der Lieferverträge sei noch nicht sicher und habe das Zeug, den Gasmarkt durcheinander zu bringen, hieß es im Handel. Und durch die Pumpleitung Nord Stream 1 fließt nun mindestens drei Tage lang kein Gas mehr.

Weiter unter Druck standen Versorgerwerte, ihr Stoxx-Branchenindex verlor 2,6 Prozent. "Die Hiobsbotschaften nehmen ja täglich zu", kommentierte ein Händler mit Blick auf Polen. Die sicher geglaubten Gasverträge für den Winter seien dort geplatzt: "Jetzt besteht damit das Risiko, dass auch noch Polen als Nachfrager am Spotmarkt aktiv werden muss." Die Konkurrenzsituation treibe die Preise weiter. Dazu belaste die Schieflage von Wien Energie.

"Gestern hatte man noch gedacht, ihre erzwungenen Eindeckungen sind vorbei, was ja auch bei Gas- und Strom-Terminkontrakten für fallende Preise gesorgt hat." Nun gebe es jedoch Berichte, das Finanzloch der Stadtwerke Wien sei von 6 auf 10 Milliarden Euro gestiegen und weiter offen.

Mit plus 4,5 Prozent lagen Unicredit viel besser als der Bankensektor insgesamt im Markt. Die Bank hat mitgeteilt, dass die EZB die zweite Tranche ihres 2021 aufgelegten Aktienrückkaufprogramms genehmigt hat. Equita sprach von positiven Nachrichten. Die EZB-Zusage unterstreiche die robuste Verfassung der Bank trotz der schwierigen Makrolage. Banken gewannen im Schnitt 0,1 Prozent - die Branche wurde gestützt von der Aussicht weiter steigender Zinsen.

Strabag mit fallender Marge

Die Titel der österreichischen Strabag gaben 0,8 Prozent ab. Als sehr ordentlich wurden die Halbjahreszahlen des Baukonzerns im Handel bezeichnet. Der Markt schaue aber wie bei allen Bauwerten weiter vor allem auf die Kostenentwicklung, da die Margen wegen der Kosteninflation deutlich unter Druck stünden. Bei Strabag ging die EBIT-Marge auf 0,9 nach 2,1 Prozent im Vorjahr zurück.

Für Hellofresh ging es 4,3 Prozent nach unten. Hier belastete die steigende Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs aus dem DAX, die mit dem Mittwochabend als letztem August-Handelstag feststehen dürfte. Nachfolger dürften wie erwartet Siemens Energy werden. Befesa büßten gleich 6,5 Prozent ein - hier hatte die Citigroup das Kursziel kräftig gesenkt.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.517,25 -44,67 -1,3% -18,2%

Stoxx-50 3.501,61 -49,12 -1,4% -8,3%

Stoxx-600 415,12 -4,69 -1,1% -14,9%

XETRA-DAX 12.834,96 -126,18 -1,0% -19,2%

FTSE-100 London 7.288,90 -72,73 -1,0% -0,3%

CAC-40 Paris 6.125,10 -85,12 -1,4% -14,4%

AEX Amsterdam 680,31 -10,00 -1,4% -14,7%

ATHEX-20 Athen 2.060,62 +0,09 +0,0% -3,8%

BEL-20 Bruessel 3.585,84 -43,50 -1,2% -16,8%

BUX Budapest 41.877,22 -484,95 -1,1% -17,4%

OMXH-25 Helsinki 4.701,92 -0,97 -0,0% -15,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 3.454,42 -6,37 -0,2% +70,6%

OMXC-20 Kopenhagen 1.690,99 -3,88 -0,2% -9,3%

PSI 20 Lissabon 6.020,56 -25,32 -0,4% +7,6%

IBEX-35 Madrid 7.886,10 -93,70 -1,2% -9,5%

FTSE-MIB Mailand 21.559,32 -265,90 -1,2% -20,2%

RTS Moskau 1.258,45 +46,35 +3,8% -21,1%

OBX Oslo 1.146,03 +2,06 +0,2% +7,2%

PX Prag 1.173,82 -9,09 -0,8% -17,7%

OMXS-30 Stockholm 1.920,23 -22,19 -1,1% -20,6%

WIG-20 Warschau 1.528,22 -6,89 -0,4% -32,6%

ATX Wien 2.898,80 +8,64 +0,3% -24,3%

SMI Zuerich 10.855,03 -29,92 -0,3% -15,7%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:48 Uhr Di, 18:35 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0060 +0,4% 1,0017 1,0023 -11,5%

EUR/JPY 139,56 +0,4% 138,64 139,05 +6,6%

EUR/CHF 0,9809 +0,5% 0,9752 1,0262 -5,5%

EUR/GBP 0,8645 +0,6% 0,8581 0,8600 +2,9%

USD/JPY 138,72 -0,0% 138,38 138,72 +20,5%

GBP/USD 1,1641 -0,1% 1,1675 1,1653 -14,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8953 -0,4% 6,9020 6,9223 +8,5%

Bitcoin

BTC/USD 20.184,59 -1,2% 20.432,06 20.432,06 -56,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,34 91,64 -0,3% -0,30 +28,7%

Brent/ICE 96,79 99,31 -2,5% -2,52 +30,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 241,90 265,33 -8,8% -23,43 +344,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.718,91 1.723,83 -0,3% -4,92 -6,1%

Silber (Spot) 18,11 18,53 -2,3% -0,42 -22,3%

Platin (Spot) 850,95 851,00 -0,0% -0,05 -12,3%

Kupfer-Future 3,51 3,55 -0,9% -0,03 -20,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2022 12:05 ET (16:05 GMT)

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