31.07.2015 18:54:49

MÄRKTE EUROPA/Schlussspurt verschafft DAX und Co kleine Gewinne

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Erst in den letzten beiden Handelsstunden vor dem Wochenende ist etwas Schwung in die europäischen Aktienmärkte gekommen. Der Dax und der Euro-Stoxx-50 drehten noch ins Plus. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 11.309 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um ebenfalls 0,5 Prozent auf 3.601 Punkte. "Eine zurück ins Plus drehende Wall Street und ein wieder nachgebender Euro zogen auch den DAX wieder mit nach oben", sagte Andreas Paciorek von CMC Markets.

   Am Nachmittag hatten überraschend schwache Konjunkturdaten aus den USA schwer auf dem Dollar gelastet. Die Zunahme der Arbeitskosten war laut Piacorek von CMC Markets im zweiten Quartal die geringste seit Beginn der Aufzeichnungen 1982. Das ließ den Euro zum US-Dollar in der Spitze um rund 1,5 US-Cent auf 1,1115 steigen. Der dynamisch aufwertende Euro wiederum drückte etwas auf Europas Aktienkurse.

   Anschließend machte der Dollar jedoch wieder Boden gut, gestützt von unerwartet guten Ergebnissen einer Umfrage unter Einkäufern in den USA. Angesichts des nun wieder nachgebenden Euro erholten sich auch die europäischen Aktienmärkte wieder. Im späten europäischen Devisenhandel kostet der Euro 1,1035 Dollar.

   Mit den überraschend niedrigen Arbeitskosten in den USA könnten sich die Erwartungen einer Zinserhöhung in den USA merklich abkühlen. "Denn gerade das schwache Lohnwachstum ist aus Sicht der US-Notenbank der wunde Punkt", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Die US-Notenbank ist zwar zufrieden mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes, gleichzeitig jedoch besorgt über die weiterhin zu niedrige Inflation. Ein schwaches Wachstum der Löhne und Gehälter könnte diese Sorge noch verstärken.

   Bundesanleihen waren am Vormittag nach überraschend stark gestiegenen Verbraucherpreisen in der Eurozone unter Druck geraten. Sie machten die Kursverluste am Nachmittag aber wieder wett, gestützt von dem geringen Anstieg der Arbeitskosten in den USA. Das sorgte an der Wall Street für Käufe von US-Staatsanleihen als sichere Anlagen und stützte auch Bundesanleihen.

   Der Aktienhandel war wieder einmal von Quartalszahlen geprägt. Airbus hat im zweiten Quartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Der Kurs zog um 4,2 Prozent an. Der operative Gewinn von fast einer Milliarde Euro liegt um knapp ein Drittel über der Konsensprognose von Analysten.

   Starke Geschäftszahlen von HOCHTIEF beförderten die Aktie um 3,3 Prozent nach oben. Der Baukonzern hat die Kosten im Griff und der Zufluss liquider Mittel hat sich gegenüber dem Vorjahr fast vervierfacht. In Europa, aber auch in Amerika und Asien-Pazifik seien die Geschäfte besser gelaufen, merkt die DZ Bank an.

   Siemens setzten die Kurserholung nach den überraschend starken Geschäftszahlen des Vortages fort. Die Aktien stiegen um weitere 1,5 Prozent. Die Deutsche Bank, Barclays und J.P. Morgan hatten die Kursziele von Infineon gesenkt, was den Kurs um 0,7 Prozent nach unten drückte.

   Bei K+S erinnerten sich Anleger daran, dass der Kontrahent Potash jüngst eine Übernahme von K+S angekündigt hatte und 41 Euro je Aktie von K+S bietet. in den vergangenen Wochen war der Kurs von K+S jedoch bis auf 35 Euro gefallen. Das sahen Anleger als Schnäppchen an und griffen zu, der Kurs stieg um 6 Prozent auf 37,36 Euro.

   Quartalszahlen gab es vor allem von französischen Unternehmen. So ging es mit dem Kurs der Bank BNP Paribas um 2,9 Prozent nach oben. Das Geldhaus hat im zweiten Quartal vor allem mit Krediten an Unternehmen und im Privatkundengeschäft mehr Geld eingenommen als erwartet. ArcelorMittal stiegen um 1,5 Prozent. Der Stahlhersteller hat im zweiten Quartal beim Gewinn die Erwartungen überboten.

   Die Ergebnisse des Einzelhändlers Carrefour nannte Antoine Parison von Bryan Garnier "solide", der Kurs stieg um 1 Prozent. L'Oreal schlossen unverändert. Analyst Andrew Wood von Bernstein bezeichnete die Quartalszahlen des Kosmetikherstellers als "überwiegend enttäuschend".

   Nach Veröffentlichung von Quartalszahlen gaben die Kurse der spanischen Bank BBVA und der britischen Lloyds Banking um 0,6 bzw. 3,3 Prozent nach. Auch die Papiere der britisch-spanischen Fluggesellschaft IAG wurden nach Quartalszahlen verkauft.

   Unter den deutschen Nebenwerten büßten Nemetschek 6,3 Prozent ein. Händler und Analysten bemängelten beim Software-Entwickler schwache Gewinnmargen. Aixtron profitierten von der Empfehlung "Outperform" der Bank Exane-BNP und verteuerten sich um 6,6 Prozent. Drillisch nannte erstmals ein Gewinnziel für 2016, was den Kurs um 3,2 Prozent steigen ließ.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.600,69 +16,90 +0,5% +14,4% Stoxx-50 3.432,44 -6,81 -0,2% +14,3% Stoxx-600 396,37 +0,13 +0,0% +15,7% XETRA-DAX 11.308,99 +51,84 +0,5% +15,3% FTSE-100 London 6.696,28 +27,41 +0,4% +2,0% CAC-40 Paris 5.082,61 +36,19 +0,7% +19,0% AEX Amsterdam 495,23 +0,06 +0,0% +16,7% ATHEX-20 Athen 241,22 Geschlossen -8,9% BEL-20 Bruessel 3.762,64 +35,79 +1,0% +14,5% BUX Budapest 22.588,99 +51,33 +0,2% +35,8% OMXH-25 Helsinki 3.396,80 -2,54 -0,1% +13,7% ISE NAT. 30 Istanbul 95.858,99 +269,64 +0,3% -9,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.010,58 +4,23 +0,4% +35,8% PSI 20 Lissabon 5.739,69 -24,08 -0,4% +19,1% IBEX-35 Madrid 11.180,70 +12,10 +0,1% +8,8% FTSE-MIB Mailand 23.538,03 +141,94 +0,6% +23,8% RTS Moskau 858,82 -8,92 -1,0% +8,6% OBX Oslo 574,48 -3,21 -0,6% +9,7% PX Prag 1.031,47 +0,78 +0,1% +9,0% OMXS-30 Stockholm 1.615,64 +12,15 +0,8% +10,3% WIG-20 Warschau 2.227,51 +38,59 +1,8% -3,8% ATX Wien 2.499,45 +18,17 +0,7% +15,7% SMI Zuerich 9.428,17 +30,48 +0,3% +5,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.28 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1040 0,84% 1,0948 1,0928 EUR/JPY 136,70 0,61% 135,87 135,87 EUR/CHF 1,0642 0,58% 1,0581 1,0587 USD/JPY 123,88 -0,18% 124,10 124,33 GBP/USD 1,5639 0,16% 1,5613 1,5606 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

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   July 31, 2015 12:24 ET (16:24 GMT)

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