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17.02.2020 10:00:43

MÄRKTE EUROPA/Rekorde purzeln - Faurecia überrascht positiv

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind im Plus in die neue Woche gestartet. Der DAX sowie der breite Stoxx-Europa-600-Index notierten auf Rekordhoch. Leicht positiv für das Sentiment wird an der Börse gewertet, dass die Ansteckungsdynamik beim Coronavirus über das Wochenende abgenommen hat. Zudem reagiert China weiter mit massiven geldpolitischen Erleichterungen und hat nun sogar Steuererleichterungen angekündigt. Negative Nachrichten gab es dagegen aus Japan. Dort ging es an den Börsen nach einem überraschenden Einbruch des BIP um 1,6 Prozent im vierten Quartal abwärts. Die Rezession war dort mit einem Minus von höchstens 1,0 Prozent deutlich geringer erwartet worden.

Angesichts der Datenlage fragen sich einige Marktteilnehmer, ob das nicht übertrieben ist: "Die Serie an Allzeithochs hat die Börsianer geradezu berauscht", warnt Thomas Altmann von QC Partners: "Diese Euphorie ist jedoch gefährlich. Risiken werden aktuell vollständig ausgeblendet". Vor allem stiegen die Kurse deutlich schneller als die Unternehmensgewinne. Eine so stark ausgeprägte Euphorie sei in der Vergangenheit immer ein zuverlässiges Warnsignal gewesen.

Angesichts des US-Feiertages und geschlossener Börsen an der Wall Street wird mit einem ruhigen Handelstag gerechnet. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 13.782 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.850 Zähler zu.

Faurecia liefert starken Impuls für Branche

Die 2019er Zahlen des Automobilzulieferers Faurecia kommen an der Börse gut an, für die Aktie geht es um 6 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten von Jefferies heraus, dass der freie Cashflow (FCF) rund 20 Prozent über dem Konsens lag. Aber auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 ist etwas besser, da die Franzosen für die weltweite Produktion von Kleintransportern etwas optimistischer sind. Davon profitieren auch Continental, deren Aktie um 3,4 Prozent zulegt. Der Sektor der Automobilwerte stellt mit einem Plus von 2 Prozent den Gewinner in Europa.

Für die Aktie von Bayer geht es dagegen um 2,3 Prozent nach unten, BASF geben um 0,8 Prozent nach. Beide Unternehmen wurden in den USA zu einem Schadensersatz verurteilt. Eine US-Jury hat gegen Bayer und BASF in einem Fall von Ernteschäden entschieden und sprach einem Pfirsichbauern aus Missouri 265 Millionen Dollar zu. Bayer kündigte bereits an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Alstom-Bombardier mit möglicher Zug-Fusion im Blick

Die Aktien von Frankreichs Zugbauer Alstom legen ein knappes Prozent zu. Nach Kreiseberichte könnte schon am Montag der Kauf der Zugsparte von Bombardier angekündigt werden. Die Aktie könnte der Kauf für über 7 Milliarden Dollar belasten, da er hauptsächlich gegen Cash abgewickelt werden solle. Die Analysten der DZ Bank stufen einen solchen Deal als "abwegig" ein. Bei der Vorlage der Jahreszahlen 2019 von Bombardier ist der Vorstand nicht auf eine mögliche Abspaltung des Bahngeschäfts eingegangen. Die Analysten der DZ Bank halten einen Zusammenschluss mit Bombardier Transportation - sollte es doch dazu kommen - für Alstom als negativ, weil die Kanadier schon länger ein Restrukturierungsfall sind und somit das operative Risiko für Alstom steigen würde.

Leicht negativ für die Aktie von Airbus (minus 1,1 Prozent) wird die Ankündigung der US-Regierung gewertet, die Zölle auf Flugzeuge aus der EU, sprich Airbus, erhöhen zu wollen. Ab dem 18. März werden Flugzeuge aus Deutschland, Frankreich und Spanien mit 15 Prozent verzollt, nachdem schon im Herbst ein Strafzoll von 10 Prozent eingeführt worden war. Überraschend kommt dies indes nicht, nach der Entscheidung der WTO gegen Airbus war dies erwartet worden. Der WTO-Entscheid gegen Boeing steht noch aus. Die Dynamik der Auftragseingänge bei Airbus könnte nun darunter leiden, da es zu Vorzieheffekten gekommen sein könnte.

Leicht positiv für RTL (plus 3,4 Prozent) werten Händler die Aussagen von Bertelsmann, weiter aufstocken zu wollen. Bertelsmann habe zwar klargemacht, nur in kleinen Stücken zu kaufen. Gerade nach den überraschend guten Zahlen von Mediaset und TF1 könnte damit eine eventuelle Unterbewertung des Mediensektors zum Thema werden.

"Überall einen Tick besser als befürchtet", heißt es im Handel zu den operativen Zahlen von Bertrandt (plus 1,5 Prozent). Die Prognose für das Geschäftsjahr sei bestätigt worden, Umsatz und Gewinn hätten die geringeren Erwartungen der Analysten übertroffen. Angesichts der Projektverschiebungen durch Kunden seien Analysten vielleicht zu skeptisch geworden, meint ein Händler.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.842,95 0,05 1,98 2,61

Stoxx-50 3.512,07 0,17 5,80 3,20

DAX 13.761,72 0,13 17,51 3,87

MDAX 29.233,77 0,06 18,89 3,25

TecDAX 3.260,34 -0,15 -4,97 8,14

SDAX 13.041,94 0,28 35,88 4,24

FTSE 7.430,08 0,28 20,95 -1,77

CAC 6.069,40 0,00 0,05 1,53

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,40 0,00 -0,64

US-Zehnjahresrendite 1,59 0,00 -1,09

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17.32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0846 +0,06% 1,0838 1,0842 -3,3%

EUR/JPY 119,03 +0,02% 119,03 119,00 -2,4%

EUR/CHF 1,0643 +0,00% 1,0643 1,0642 -2,0%

EUR/GBP 0,8316 +0,08% 0,8313 0,8322 -1,7%

USD/JPY 109,84 +0,05% 109,86 109,77 +1,0%

GBP/USD 1,3041 -0,01% 1,3037 1,3029 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,9826 -0,10% 6,9826 6,9942 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.809,01 -0,64% 9.782,26 10.275,26 +36,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,09 52,05 +0,1% 0,04 -14,3%

Brent/ICE 57,43 57,32 +0,2% 0,11 -12,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.580,37 1.583,80 -0,2% -3,43 +4,2%

Silber (Spot) 17,89 17,73 +0,9% +0,15 +0,2%

Platin (Spot) 969,15 966,50 +0,3% +2,65 +0,4%

Kupfer-Future 2,62 2,60 +0,9% +0,02 -6,3%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2020 04:01 ET (09:01 GMT)

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Alstom S.A. 21,00 0,29% Alstom S.A.
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BASF 42,92 1,10% BASF
Bayer AG (spons. ADRs) 4,86 0,00% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 19,95 0,76% Bayer
Bertrandt AG 18,40 3,37% Bertrandt AG
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