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14.02.2018 18:18:43

MÄRKTE EUROPA/Positive Interpretation der US-Preisdaten treibt

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer Berg- und Talfahrt haben Europas Börsen am Mittwoch fest geschlossen. Die US-Verbraucherpreise sind im Januar um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit stärker als die erwarteten 0,4 Prozent. Im Kern ging es mit den Preisen um 0,3 Prozent statt der erwarteten 0,2 Prozent nach oben. Die Zahlen lösten zunächst Inflationsängste aus und drückten die Indizes stark nach unten. Dann setzte sich aber eine positive Interpretation der Daten durch, nämlich dass diese letztlich Ausdruck einer gesunden US-Wirtschaft seien. Klar unter den Erwartungen ausgefallene US-Einzelhandelszahlen belasteten nicht.

Der DAX gewann 1,2 Prozent auf 12.339 Punkte, im Tief stand der Index bei 12.075 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.370 Punkte nach oben. Nach den Verbraucherpreisen aus dem USA sieht sich die LBBW in ihrer Erwartung bestätigt, dass die US-Notenbank im laufenden Jahr die Leitzinsen mindestens drei Mal anheben wird. Eine Zinserhöhung im März ist an den Finanzmärkten bereits fest eingepreist. Zu diesen Erwartungen passte allerdings nicht die Reaktion an den Devisenmärkten, welche fundamental kaum zu erklären ist. Der Euro wertete zu Börsenschluss auf rund 1,24 Dollar auf, nachdem er im Tief bis auf 1,2276 Dollar gefallen war.

Sky zahlt weniger für Fußballrechte

Fußball ist in Großbritannien eine riesiges Geschäft. Die Prämien sind gegenüber Deutschland wesentlich höher, die die Fernsehsender für die Übertragungsrechte zahlen. Nun haben die TV-Sender Sky und BT Group Übertragungsrechte für Spiele der englischen Premier League erworben. Für die Analysten von Liberum ist Sky der Gewinner der Auktion. Das Unternehmen hat die exklusiven Rechte für 128 Spiele für die Spielzeiten 2019 bis 2022 für 1,2 Milliarden Pfund pro Saison gekauft, das seien 14 Prozent weniger als beim letzten Deal. Die Aktie von Sky legte um 2 Prozent zu.

Der Kapitalmarkttag von H&M kam bei den Anlegern nicht besonders gut an. Die Kernaussage lautete: Es wird zunächst schlechter, bevor es wieder besser wird. Der Retailer räumte ein, dass in dem am 1. Dezember begonnenen Geschäftsjahr 2017/18 der Umsatz auf vergleichbarer Fläche zurückgehen dürfte. Mit einer leichten Erholung rechnet das Unternehmen im Laufe des Jahres. Der hohe Bestand aus dem vierten Quartal und Ungleichgewichte in der Produktpalette dürften zu Beginn des Geschäftsjahres zudem auf das Ergebnis drücken, hieß es. H&M droht den Anschluss im Digital-Geschäft zu verlieren. Daher soll in die Sparte nun mehr Geld fließen. H&M verloren 4,6 Prozent.

Schwach zeigten sich nach ihrem Zwischenbericht auch Credit Agricole. Die Bank hat die Gewinnprognose deutlich verfehlt. Statt knapp 611 Millionen Euro hat sie im vierten Quartal nur 387 Millionen verdient. "Auch die Qualität der Zahlen lässt zu wünschen übrig", sagte ein Marktteilnehmer. Die Kernkapitalquote ging auf 11,7 Prozent zurück von 12 Prozent am Ende des dritten Quartals. Der Kurs verlor 2,8 Prozent.

Positiv bewerteten Marktteilnehmer dagegen die Zahlen der Credit Suisse, die Aktie legte um 3,8 Prozent zu. Zwar hat die Bank erneut einen Verlust verzeichnet, das liegt jedoch vor allem an der US-Steuerreform. "Insgesamt sind die Zahlen etwas besser ausgefallen als erwartet", sagte ein Händler.

Cashflow von Thyssenkrupp enttäuscht

Thyssenkrupp verloren 0,7 Prozent. Der Konzern hat zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres von einer starken Entwicklung in seinem traditionellen Stahlgeschäft profitiert. Der bereinigte operative Gewinn legte trotz fortdauernder Schwäche im Anlagenbau um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zu. Allerdings störten sich die Anleger am operativen Cashflow, der mit einem Minus von 1,5 Milliarden Euro klar negativ ausfällt.

Gut kamen die Zahlen von Bilfinger an, die Aktie legte um 5,4 Prozent zu. Der Umbau unter Konzernchef Tom Blades trägt langsam Früchte. Anderthalb Jahre nach seinem Amtsantritt scheint die Erosion der Einnahmen gestoppt. "Die Zahlen liegen über den Erwartungen", sagte ein Teilnehmer. Der Umsatz liege leicht über den Erwartungen, und der Verlust sei etwas kleiner ausgefallen als prognostiziert.

Gesco zogen nach ihrem Zwischenbericht deutlich an. Der Kurs gewann 4,9 Prozent. Nach einem guten dritten Geschäftsquartal hat die Beteiligungsgesellschaft nun die Prognose angehoben. Statt von 18 Millionen Euro Gewinn geht Gesco nun von 20 bis 21 Millionen aus. "Die Gewinndynamik ist hoch", sagte ein Händler.

Die Analysten der Deutschen Bank hoben Vonovia auf "Kaufen" an, die Aktie legte daraufhin um 1,5 Prozent zu. Daneben stuften die Analysten auch LEG Immobilien auf "Kaufen" hoch, die Aktie gewann 1,1 Prozent. Siltronic stiegen gleich um 8 Prozent - Credit Suisse hatte die Aktie auf die Auswahlliste "Focus List" genommen.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.369,83 +28,90 +0,9% -3,8%

. Stoxx-50 3.014,20 +26,81 +0,9% -5,2%

. Stoxx-600 374,53 +3,95 +1,1% -3,8%

Frankfurt XETRA-DAX 12.339,16 +142,66 +1,2% -4,5%

London FTSE-100 London 7.220,65 +52,64 +0,7% -6,8%

Paris CAC-40 Paris 5.165,26 +56,03 +1,1% -2,8%

Amsterdam AEX Amsterdam 525,64 +5,08 +1,0% -3,5%

Athen ATHEX-20 Athen 2.116,59 +24,97 +1,2% +1,6%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.892,16 +7,46 +0,2% -2,2%

Budapest BUX Budapest 38.454,35 +67,06 +0,2% -2,3%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.017,66 +52,64 +1,3% +2,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 139.279,94 -1365,78 -1,0% -1,2%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 979,77 +9,62 +1,0% -4,3%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.365,44 +55,17 +1,0% +0,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.686,20 +35,50 +0,4% -3,6%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.433,75 +399,33 +1,8% +0,8%

Moskau RTS Moskau 1.244,85 +17,93 +1,5% +7,8%

Oslo OBX Oslo 726,97 -5,41 -0,7% -2,1%

Prag PX Prag 1.109,63 -2,14 -0,2% +2,9%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.532,15 +18,88 +1,2% -2,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.449,79 +18,12 +0,7% -0,5%

Wien ATX Wien 3.387,87 +2,24 +0,1% -0,9%

Zürich SMI Zuerich 8.899,10 +146,46 +1,7% -5,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17:14 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2389 +0,32% 1,2374 1,2365 +3,1%

EUR/JPY 132,72 -0,34% 132,67 132,85 -1,9%

EUR/CHF 1,1552 +0,00% 1,1543 1,1541 -1,4%

EUR/GBP 0,8878 -0,18% 0,8903 1,1236 -0,1%

USD/JPY 107,13 -0,64% 107,22 107,49 -4,9%

GBP/USD 1,3956 +0,51% 1,3897 1,3897 +3,3%

Bitcoin

BTC/USD 9.289,95 +8,64% 8.813,87 8.655,75 -35,32

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,40 59,19 +0,4% 0,21 -1,7%

Brent/ICE 63,07 62,72 +0,6% 0,35 -4,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.347,17 1.329,16 +1,4% +18,01 +3,4%

Silber (Spot) 16,75 16,58 +1,0% +0,17 -1,1%

Platin (Spot) 993,70 975,00 +1,9% +18,70 +6,9%

Kupfer-Future 3,23 3,16 +2,0% +0,06 -2,2%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2018 12:18 ET (17:18 GMT)

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