10.07.2018 16:21:43

MÄRKTE EUROPA/Ölwerte drehen auf - Banken und Telcos leichter

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen setzt sich am Dienstagnachmittag eine moderat freundliche Stimmung durch. Der DAX kommt um 0,7 Prozent auf 12.633 Punkte voran. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 3.475 zu. Händler sprechen allerdings von einem dünnen Geschäft und dem möglichen Beginn einer Sommerflaute. Immerhin lässt die Hoffnung auf eine starke Berichtssaison die Sorgen um den schwelenden Handelskonflikt in den Hintergrund treten. Während Ölwerte sehr fest im Markt liegen, notieren Banktitel und Telekom-Aktien leichter.

Ein schwacher ZEW-Konjunkturindikator drückt vor allem auf den Euro. Die Konjunkturerwartungen haben sich im Juli kräftig abgeschwächt auf minus 24,7 nach zuvor minus 16,1. Erwartet wurde lediglich eine Rückgang auf minus 19. Die zunehmenden Drohungen aus Washington mit weiteren Strafzöllen auf europäische Produkte - insbesondere Autos - dürften nach Einschätzung der Commerzbank bei manchen der befragten Analysten auf die Stimmung gedrückt haben. Der Euro wertet daraufhin um 0,3 Prozent auf 1,1715 Dollar ab.

In Europa wird die Gewinnerliste von den Öl- und Gaswerten angeführt. Ihr Sektorindex im Stoxx steigt um 1,8 Prozent. Gestützt wird die Stimmung von weiter steigenden Energiepreisen. Am Markt ist die Verunsicherung laut Händlern groß, ob andere Förderländer einen Ausfall iranischen Öls wegen der neuen US-Sanktionen ersetzen können. Eni legen um 1,7 Prozent zu, Royal Dutch Shell und Total um je 1,5 Prozent.

Dagegen fällt der Index der Banken um 0,6 Prozent, und der Index der Telekom-Titel gibt um 0,5 Prozent nach. "Die Umstellung auf 5G wird die Branche viel Geld kosten", sagt ein Händler. Erfahrungsgemäß sei erst im Anschluss wieder mit nachhaltig steigenden Kursen zu rechnen. Allerdings steht die Umstellung erst 2020 an.

Im DAX verlieren Lufthansa mit dem steigenden Ölpreis 1,5 Prozent. Commerzbank geben 0,9 Prozent ab. Die Gewinnerseite wird von Deutsche Post angeführt. Die Aktien legen um 1,9 Prozent zu. Angesichts des Rückschlags um 30 Prozent in den vergangenen Monaten sprechen Händler aber lediglich von einer technischen Gegenbewegung.

Bieterwettstreit um Sky könnte weitergehen

Für die Sky-Aktie geht es um 2 Prozent auf 14,96 Pfund nach oben. Hintergrund ist ein Artikel in der Financial Times, in dem es heißt, dass 21st Century Fox ein neues Gebot für Sky vorbereite. Dieses soll über dem Gebot von Comcast liegen, die 12,50 Pfund je Sky-Aktie geboten hat. Ein neues Fox-Gebot käme allerdings nicht ganz unerwartet. Die Sky-Aktie ist am Montag mit 14,69 Pfund aus dem Handel gegangen. Einige Anleger setzen seit geraumer Zeit auf einen Bieterwettstreit zwischen Comcast und 21st Century Fox für Sky. 21st Century Fox hat dieselben Großaktionäre wie News Corp, der Muttergesellschaft vom Wall Street Journal und Dow Jones und damit dieser Nachrichtenagentur.

An der Börse in London ziehen daneben die Aktionäre von ICAP die Reißleine, die Aktie des Wertpapier-Brokers bricht um 35 Prozent auf 272 Pence ein. Das Unternehmen hat mit den Auswirkungen des erwarteten Brexits zu kämpfen. Regulierungs-, Rechts- und IT-Sicherheits-Kosten werden nach Aussage des Unternehmens den Gewinn mit 10 Millionen Pfund belasten. Zudem wird Chief Executive John Phizackerley mit sofortiger Wirkung das Unternehmen verlassen.

Nordex mit Rekordauftrag gefragt

Nordex legen im TecDAX um 4 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen Großauftrag erhalten hat. Für Enel Green Power errichtet das Unternehmen den brasilianischen Windpark "Lagoa dos Ventos" mit einer Leistung von etwa 595 Megawatt (MW). Bei dem Projekt kommen 191 Turbinen der Baureihe AW125 zum Einsatz. Es handelt sich laut Nordex um den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte.

Ansonsten bewegen die Analysten die Kurse. So steigen Wacker Chemie um 5,7 Prozent, nachdem die Societe Generale den Wert zum Kauf empfohlen haben soll. Die Deutsche Bank ist positiv für Hugo Boss (plus 3 Prozent), das Votum lautet "Buy" nach "Hold". Und Airbus ziehen mit einer Kaufempfehlung von Bank of America-Merrill Lynch um 3,7 Prozent an.

In der vierten Reihe gewinnen Shop Apotheke 11,6 Prozent. Im ersten Halbjahr hat die niederländische Online-Apotheke den Umsatz mehr als verdoppelt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.475,38 0,43 14,94 -0,82

Stoxx-50 3.104,90 0,49 15,08 -2,30

DAX 12.633,06 0,71 89,17 -2,20

MDAX 26.387,55 1,10 287,39 0,71

TecDAX 2.809,93 1,08 30,00 11,11

SDAX 12.208,00 0,60 72,45 2,70

FTSE 7.705,06 0,22 17,07 -0,61

CAC 5.434,97 0,68 36,86 2,30

Bund-Future 162,43% -0,12 2,39

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.23 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1711 -0,32% 1,1738 1,1747 -2,5%

EUR/JPY 130,30 +0,06% 130,39 130,12 -3,7%

EUR/CHF 1,1636 -0,15% 1,1647 1,1646 -0,6%

EUR/GBP 0,8826 -0,45% 0,8869 1,1274 -0,7%

USD/JPY 111,26 +0,38% 111,09 110,75 -1,2%

GBP/USD 1,3273 +0,15% 1,3234 1,3247 -1,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.390,57 -5,9% 6.680,75 6.809,15 -53,2%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,64 -0,66 -0,03

Deutschland 10 Jahre 0,31 0,30 -0,12

USA 2 Jahre 2,57 2,56 0,67

USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,45

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,04 0,03 -0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,37 73,85 +0,7% 0,52 +25,2%

Brent/ICE 79,21 78,07 +1,5% 1,14 +22,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.254,25 1.257,77 -0,3% -3,52 -3,7%

Silber (Spot) 16,05 16,10 -0,3% -0,05 -5,2%

Platin (Spot) 840,95 850,75 -1,2% -9,80 -9,5%

Kupfer-Future 2,83 2,84 -0,6% -0,02 -15,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 10, 2018 10:22 ET (14:22 GMT)

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