06.07.2015 18:50:46
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MÄRKTE EUROPA/"Nein" der Griechen belastet Euro-Peripherie
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Abwärts ging es an den Börsen in Europa am Montag nach dem "Nein" im Griechenland-Referendum am Wochenende. Während es für die Aktien der Eurozone-Peripherie teils deutlicher nach unten ging, schloss der Dax nur 1,5 Prozent leichter bei 10.891 Punkten. Ein vergleichbares Bild zeigten auch die Anleihemärkte. Staatsanleihen aus Portugal und Italien standen unter Abgabedruck. "Der Grexit ist nach dem Wochenende wahrscheinlicher geworden", so Berenberg- Volkswirt Holger Schmieding. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent erwartet er den Austritt Griechenlands aus der Eurozone.
Der DAX war im Tagestief zum Handelsstart bis auf 10.824 Punkten nach unten gerutscht, konnte sich im Anschluss allerdings wieder etwas erholen. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,2 Prozent auf 3.365 Punkte nach unten. Die größten Abschläge wiesen die Börsen in Portugal (minus 4,0 Prozent) und Mailand (minus 3,8 Prozent) auf. Die Indizes in London und in Zürich handelten dagegen nur 0,8 bzw. 0,6 Prozent leichter. Die Börse in Athen war weiterhin geschlossen.
Während die Renditen der Staatsanleihen der Euro-Peripherie zulegten, fielen sie bei den Bundesanleihen um 2 Basispunkte auf 0,77 Prozent. Die Rendite der italienischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren stieg dagegen um 15 Basispunkte auf 2,39 Prozent, bei den portugiesischen Pendants ging es sogar um 23 Basispunkte auf 3,17 Prozent hoch.
Auch wenn die Verhandlungen zwischen den Gläubigern und Griechenland wieder aufgenommen würden, rechnet Bruno Cavalier, Chefvolkswirt von Oddo & Cie, nicht mit einer Vereinbarung. Daran ändere auch der Rücktritt von Finanzminister Varoufakis nichts. Die Geduld der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte zudem nicht ewig sein, angesichts der Schlüssel-Deadline am 20. Juli. Dann muss Athen der Notenbank 3,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Daher steht die EZB stärker im Fokus, denn die Frage ist, wie sie mit den ELA-Notkrediten verfährt. Die Banken in Athen bleiben wohl noch länger geschlossen, so kommen die Hellenen weiterhin nicht an ihr Geld.
Auch bei der aktuell unsicheren Lage rät die UBS Wealth Management Aktien der Eurozone weiter überzugewichten. "Investoren sollten sich weiter auf die positiven längerfristigen Perspektiven konzentrieren", sagte Mark Häfele, Global Chief Investor Officer des Hauses. Die EZB werde die Ansteckungsgefahren der Griechenland-Krise falls nötig entschärfen. Zudem setze die EZB ihre Politik der Anleihenkäufe um und damit sollten die Aktien auf ihren Rally-Kurs zurückkehren. Sollten die Unternehmensgewinne steigen, könnte das die Aufwärtsbewegung noch verstärken.
Den schwächsten Sektor in Europa stellten die Banken mit einem Abschlag von 2,6 Prozent. Vor allem die Aktien italienischer, spanischer und portugiesischer Institute standen unter Druck. UniCredit fielen 6,1 Prozent, Intesa San Paolo um 6,0 Prozent. Noch größer waren die Abschläge bei einigen kleineren Instituten, Monte dei Paschi di Siena brachen um 11 Prozent ein. Die teils deutlichen Kursverluste bei den heimischen Staatsanleihen belasteten.
Für die Aktie der Deutsche Post ging es gegen den Trend um 2,3 Prozent nach oben. Die Einigung im Tarifstreit sorgte für Erleichterung. Positiv bewertete ein Händler, dass die Gewerkschaft bei den ausgegliederten Diensten für die Paketzustellung weder ein Angleichen der Löhne an das Niveau der Konzernmutter durchsetzen konnte noch längere Kündigungsfristen. Bei der Lufthansa ist dagegen die Schlichtung geplatzt, nun kann es zu neuen Streiks kommen. Die Aktie schloss 0,9 Prozent leichter.
Deutschlands größter Industriekonzern Siemens muss sich in seinem laufenden Schlussquartal strecken, um das selbst gesteckte Margenziel von 10 bis 11 Prozent in seinem industriellen Geschäft zu erreichen. Das sagte eine hochrangige Person aus dem Unternehmen. Auch Analysten erwarten, dass es bei dem Unternehmen knapp wird, die Marge zu erwirtschaften, die Aktie schloss 1,4 Prozent leichter.
Im MDAX fielen Airbus um 1,3 Prozent. Hier belasteten schwache Umsatzprognosen beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce. Deren Aktien brachen um 6,3 Prozent ein. Zudem legte das Unternehmen sein erstes Aktienrückkaufprogramm in der Unternehmensgeschichte nach der Gewinnwarnung auf Eis.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.365,20 -76,56 -2,2% +7,0% Stoxx-50 3.273,73 -36,35 -1,1% +9,0% Stoxx-600 378,68 -4,74 -1,2% +10,6% XETRA-DAX 10.890,63 -167,76 -1,5% +11,1% FTSE-100 London 6.535,68 -50,10 -0,8% -0,5% CAC-40 Paris 4.711,54 -96,68 -2,0% +10,3% AEX Amsterdam 467,25 -6,89 -1,5% +10,1% BEL-20 Bruessel 3.536,87 -55,10 -1,5% +7,7% BUX Budapest 21.753,36 -120,42 -0,6% +30,8% OMXH-25 Helsinki 3.190,05 -51,06 -1,6% +6,8% ISE NAT. 30 Istanbul 100.427,55 +1608,49 +1,6% -5,4% OMXC-20 Kopenhagen 951,87 -2,79 -0,3% +27,9% PSI 20 Lissabon 5.579,38 -212,54 -3,8% +11,8% IBEX-35 Madrid 10.540,10 -239,70 -2,2% +2,5% FTSE-MIB Mailand 21.600,72 -907,41 -4,0% +13,6% RTS Moskau 902,88 -16,73 -1,8% +14,2% OBX Oslo 559,76 -6,69 -1,2% +6,9% OMXS-30 Stockholm 1.526,94 -26,66 -1,7% +4,3% WIG-20 Warschau 2.272,09 -6,08 -0,3% -1,9% ATX Wien 2.374,06 -59,18 -2,4% +9,9% SMI Zuerich 8.862,78 -50,06 -0,6% -1,3%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.16 Uhr Fr, 17.31 Uhr EUR/USD 1,1082 0,25% 1,1054 1,1100 EUR/JPY 135,80 0,27% 135,44 136,21 EUR/CHF 1,0448 0,23% 1,0424 1,0448 USD/JPY 122,55 0,01% 122,54 122,71 GBP/USD 1,5623 0,24% 1,5585 1,5573 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 06, 2015 12:20 ET (16:20 GMT)
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