24.07.2024 18:06:41
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Bankensektor mit Zahlen im Blick
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen von 50,9 auf 50,1. "Dies dämpft die Hoffnung auf eine schnelle Erholung im Euroraum. Diese dürfte wohl später einsetzen und schwächer ausfallen als dies viele Prognosen erwarten. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo die PMIs noch einmal deutlicher zurückgingen als im Durchschnitt des Euroraums", so die Commerzbank. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 18.387 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,1 Prozent auf 4.862 Punkte.
Zur Wochenmitte bildeten vor allem die Banken einen Schwerpunkt der Berichtssaison, legten doch Deutsche Bank, Unicredit, Banco Santander und BNP Paribas ihre Geschäftsberichte vor. Seit Jahresbeginn hat der Sub-Index der europäischen Banken um 21 Prozent zugelegt und war damit der mit Abstand größte Gewinner unter den Branchenindizes, am Mittwoch ging es für den Sektorindex um 0,5 Prozent nach unten.
Die Zahlen der Deutschen Bank schickten das Papier gleich um 8,3 Prozent nach unten. Während einige Marktteilnehmer bemängelten, dass im zweiten Halbjahr kein Aktienrückkauf geplant sei, attestierten Analysten für das zweite Quartal mehrheitlich eine solide Geschäftsentwicklung. Die bereits angekündigte milliardenschwere Rückstellung im Prozess um die Übernahme der Postbank hat der Deutschen Bank im zweiten Quartal unter dem Strich einen Verlust beschert. Operativ lief es unterdessen gut bei der Bank, die von einem starken Investmentbanking profitierte. Die Deutsche Bank wird dieses Jahr wohl kein zweites Aktienrückkaufprogramm starten.
DWS mit überzeugenden Zahlen
Für die Aktie der Tochter DWS ging es dagegen um 2 Prozent nach oben. Als "überzeugend" stufte ein Marktteilnehmer die Ertragskraft der DWS ein. Das Unternehmen habe die Kosten im Griff, die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation werde nun bei 62 bis 64 nach bislang 63 bis 65 Prozent für das laufende Jahr gesehen. Die Entwicklung der Assets Under Management sei so erwartet worden.
Als solide wurden die Zahlen des Banco Santander (+3%) eingestuft; die spanische Bank hat das Umsatzziel für das Gesamtjahr angehoben, nachdem der Gewinn im zweiten Quartal gestiegen ist. Die Bank sieht nun das Umsatzplus 2024 in der Größenordnung eines hohen (statt eines mittleren) einstelligen Prozentsatzes. Die Bank, die gemessen an der Marktkapitalisierung zu den größten in Europa gehört, meldete für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 3,21 Milliarden Euro nach 2,67 Milliarden im Vorjahr.
Auf solide Ergebnisse zum zweiten Quartal sprachen die Analysten von Barclays bei Unicredit (+0,2%). Die Ergebnisse lagen deutlich über dem Konsens. Die Umsatzprognose für 2024 wurde nach oben genommen. Die angekündigte Übernahme sei ein guter Schritt vorwärts auf der digitalen Reise der Gruppe.
Der Gewinn von BNP Paribas (-0,9%) im zweiten Quartal sei besser als erwartet, aber die Bestätigung der Jahresprognose sollte nicht zu einer Anhebung des Konsens führen, so die Analysten von JP Morgan.
Schwere Zeiten für den Luxusgütersektor in China
Seit Jahresbeginn hat die Rheinmetall-Aktie bereits um 75 Prozent zugelegt, am Mittwoch kletterte sie nach vorläufigen Zahlen um weitere 0,5 Prozent. Während Unternehmen, die die hohen Erwartungen an der Börse nicht erfüllen, im Kurs zweistellig abgestraft werden, hat Rheinmetall geliefert. Der Umsatz wuchs um 49 Prozent und übertraf den Konsens von 38 deutlich. Die EBIT-Marge profitierte und sprang auf 12,1, womit sie den Konsens ebenfalls übertraf. Das Auftragsbuch ist gut gefüllt und bildet nach Aussage eines Marktteilnehmers die Grundlage für das Erreichen des Jahresziels.
Nach überzeugenden Zahlen gewannen Atoss 6,7 Prozent. Bei Nemetschek (-4,3%) störten sich die Anleger dagegen an der Margenentwicklung. Kontron gewannen 0,6 Prozent. Positiv wurde gewertet, dass das Unternehmen einen Auftrag für Satelliten-Kommunikation an Land gezogen hat. Der Auftrag des Satellitenkommunikationsunternehmens Hanwha Phasor hat ein Volumen im zweistelligen Millionenbereich.
Während die Marke Kult ist, sind die Käufer - vor allem in China - bei LVMH zurückhaltend. Von Bernstein hieß es, dass es keinen Grund gebe, pessimistisch zu sein, aber es wäre auch mutig, optimistisch zu sein. Die Geschäfte der Franzosen verlangsamten sich angesichts der moderaten Nachfrage nach Luxusgütern. Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte sei zurückhaltend. Jefferies verwies auf den Rückgang der Marge im ersten Halbjahr und äußerte sich zurückhaltend, was die Perspektiven in der zweiten Jahreshälfte betrifft. LVMH verloren 4,7 Prozent, Kering 4,5 Prozent. Hugo Boss fielen um 3,4 Prozent, nachdem die Analysten von Exane BNP das Votum gleich um zwei Stufen auf "Underperform" gesenkt hatten.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.861,87 -54,93 -1,1% +7,5%
Stoxx-50 4.441,37 -32,43 -0,7% +8,5%
Stoxx-600 512,30 -3,17 -0,6% +7,0%
XETRA-DAX 18.387,46 -170,24 -0,9% +9,8%
FTSE-100 London 8.153,69 -13,68 -0,2% +5,6%
CAC-40 Paris 7.513,73 -84,90 -1,1% -0,4%
AEX Amsterdam 903,46 -11,51 -1,3% +14,8%
ATHEX-20 Athen 3.576,24 -42,90 -1,2% +14,5%
BEL-20 Bruessel 4.047,18 +9,03 +0,2% +9,2%
BUX Budapest 73.164,07 -458,12 -0,6% +20,7%
OMXH-25 Helsinki 4.401,18 -51,01 -1,1% -0,5%
ISE NAT. 30 Istanbul 11.949,45 -106,14 -0,9% +49,0%
OMXC-20 Kopenhagen 2.712,33 -29,75 -1,1% +18,8%
PSI 20 Lissabon 6.854,32 +44,50 +0,6% +7,9%
IBEX-35 Madrid 11.210,10 -2,60 -0,0% +11,0%
FTSE-MIB Mailand 34.471,65 -166,10 -0,5% +14,0%
OBX Oslo 1.349,00 -5,11 -0,4% +13,0%
PX Prag 1.614,41 -3,95 -0,2% +14,2%
OMXS-30 Stockholm 2.570,97 -25,46 -1,0% +7,2%
WIG-20 Warschau 2.431,72 -13,34 -0,5% +3,8%
ATX Wien 3.678,79 -7,11 -0,2% +7,1%
SMI Zuerich 12.203,17 -75,65 -0,6% +9,6%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40 Uhr Di, 17:03 % YTD
EUR/USD 1,0852 -0,0% 1,0851 1,0848 -1,7%
EUR/JPY 166,48 -1,4% 167,90 169,27 +7,0%
EUR/CHF 0,9592 -0,8% 0,9669 0,9677 +3,4%
EUR/GBP 0,8397 -0,1% 0,8415 0,8403 -3,2%
USD/JPY 153,43 -1,4% 154,71 156,04 +8,9%
GBP/USD 1,2923 +0,1% 1,2894 1,2909 +1,6%
USD/CNH (Offshore) 7,2633 -0,4% 7,2854 7,2898 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 66.233,70 +0,5% 65.707,00 67.146,00 +52,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,87 76,96 +1,2% +0,91 +9,2%
Brent/ICE 81,66 81,01 +0,8% +0,65 +7,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 32,715 31,38 +4,3% +1,34 -2,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.424,16 2.409,55 +0,6% +14,61 +17,5%
Silber (Spot) 29,28 29,23 +0,2% +0,06 +23,2%
Platin (Spot) 961,31 948,90 +1,3% +12,41 -3,1%
Kupfer-Future 4,11 4,14 -0,7% -0,03 +4,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 24, 2024 12:07 ET (16:07 GMT)
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