03.01.2018 09:56:44

MÄRKTE EUROPA/Leichte Aktienaufschläge im US-Fahrwasser

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Aufschlägen sind die europäischen Börsen am Mittwoch in den Handel gestartet. Vor allem die Erholung an der Wall Street hilft den Kursen auf die Sprünge. Dort hatten die Indizes den Kursrutsch vom Jahresende nicht nur ausgeglichen, sondern sind sogar an den obersten Rand ihrer Handelsspanne gesprungen. Gesucht waren vor allem Energie-, Transport- und Technologiewerte. In Europa steigt der Technologieindex im Stoxx um 0,7 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 3.498 Punkte zu, der DAX zieht um 0,5 Prozent auf 12.934 Zähler an.

Einen kleinen Lichtblick im DAX sieht Chart-Experte Orlando Pereira Rodrigues von Donner & Reuschel nach der Erholung im späten Vortagesgeschäft. Sollte kein erneutes Störfeuer vom Euro kommen, dürfte sich das positive Signal im DAX durchsetzen. Und vom Devisenmarkt kommt tatsächlich kein Gegenwind, denn die Gemeinschaftswährung kommt leicht zurück. Deren Stärke hatte am Vortag noch belastet. Der Euro geht am Morgen bei 1,2038 US-Dollar um nach Wechselkursen um 1,2058 am Vorabend.

US-Inflationserwartungen steigen

Anleger haben indes mit einem neuen Schwerpunktthema zu kämpfen: Die Rückkehr der Inflation. In den USA sind die Erwartungen an den Inflationsanstieg mit 2,01 Prozent über die Zielsetzung der US-Notenbank gestiegen. Die Inflationserwartung wird befeuert vom globalen Wirtschaftsboom. Gleichzeitig setzt der Markt nicht auf eine Verschärfung der geldpolitischen Straffungen in den USA. Diese Entwicklung übt Druck auf Aktienbewertungen und Dollar aus. Der Euro könnte seine Rally daher wieder aufnehmen, warnen Devisenhändler.

Für die Gemeinschaftswährung spricht aber das sich andeutende Anziehen der geldpolitischen Zügel in Europa. Der Gouverneur der österreichischen Notenbank, Ewald Nowotny, ist angesichts der guten konjunkturellen Lage optimistisch, dass die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm dieses Jahr auslaufen lassen könnte. Er ist damit nicht der einzige EZB-Vertreter, der dies so sieht.

Kurse stehen am Mittwoch jedoch nicht gänzlich im Fokus institutioneller Anleger: Denn nun beginnt die Umsetzung der Mifid-2-Regularien. "Das ist die größte Änderung der Rahmenbedingungen in den vergangenen 20 Jahren", sagt ein Händler dazu. Bei vielen Marktteilnehmern stünde nur die Umsetzung dieses Regelwerks und die Einbindung in den täglichen Arbeitsablauf im Mittelpunkt. "Der Aktienmarkt dürfte noch eine Woche lang eher Nebensache sein - bis klar ist, dass alles richtig läuft", vermutet der Marktteilnehmer.

Der Versicherungssektor hinkt mit stagnierenden Kursen der Entwicklung in Europa hinterher und orientiert sich eher an den Abschlägen in den USA am Vortag. Denn von Skepsis gegenüber Rückversicherern sprechen Händler am Mittwoch und darüber hinaus. "Die Aussagen aus den USA zur Erneuerungsrunde sind nicht gut", sagt ein Händler. Denn die Hoffnungen auf steigende Prämien wegen zahlreicher Naturkatastrophen 2017 schienen sich nicht zu materialisieren. Die US-Versicherer gaben am Vorabend im Schnitt um 1,3 Prozent gegen den festen Markt nach. Hannover Rück fallen um 0,6 Prozent, Munich Re um 0,1 Prozent.

Die Prämien für Geschäftsfelder, die von US-Wirbelstürmen am härtesten getroffen wurden und branchenweit Schäden von 136 Milliarden US-Dollar verursachten, stiegen im Durchschnitt um bis zu 7,5 Prozent. In anderen Bereichen sei die Ertragskraft aber begrenzt, kommentiert dazu Rückversicherer Willis Re. Die Erneuerungsrunde 2018 werde für viele Rückversicherer hinsichtlich der Prämien enttäuschend ausfallen.

Next treibt britische Einzelhandelswerte

Für kräftige Kursgewinne bei britischen Einzelhändlern sorgt der Zwischenbericht von Next. "Neben den starken US-Vorgaben schiebt das die Hoffnung an, dass das Weihnachtsgeschäft besser als erwartet ausgefallen und die Angst vor dem Online-Handel übertrieben ist", sagt ein Händler. Next springen um 9,4 Prozent, für Marks & Spencers geht es 2,6 Prozent nach oben und für AB Foods um 2,6 Prozent.

Gut kommen die Angaben zum Neugeschäft bei Grenke im Jahr 2017 an. Mit über 24 Prozent Plus legte das Leasing- und Factoring-Neugeschäft im Jahresverlauf stärker als vom Markt erwartet zu. Die hauseigene Prognose von 16 bis 21 Prozent Zuwachs wurde zudem weit übertroffen. Die Entwicklung im vierten Quartal beschleunigte sich sogar auf 27,5 Prozent. "Angesichts der Nachrichtenarmut bei Einzeltiteln könnten sich Marktteilnehmer auf diese Zahlen einschießen", meint ein Händler. Gut sei auch der weitere Anstieg der Profitabilität im Neugeschäft. Die Titel steigen im SDAX um 3,0 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.498,33 0,23 8,14 -0,16

Stoxx-50 3.170,92 0,13 4,26 -0,22

DAX 12.933,72 0,48 62,33 0,12

MDAX 26.274,70 0,59 154,49 0,28

TecDAX 2.578,43 0,92 23,52 1,95

SDAX 12.015,15 0,73 87,33 1,08

FTSE 7.641,88 -0,08 -6,22 -0,60

CAC 5.304,05 0,29 15,45 -0,16

Bund-Future 161,38% 0,05 -0,25

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.23 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2040 +0,03% 1,2037 1,2053 +0,2%

EUR/JPY 135,25 -0,04% 135,30 135,19 -0,0%

EUR/CHF 1,1708 -0,03% 1,1712 1,1707 -0,0%

EUR/GBP 0,8855 -0,03% 0,8858 1,1273 -0,4%

USD/JPY 112,34 -0,04% 112,38 112,17 -0,3%

GBP/USD 1,3596 +0,05% 1,3589 1,3586 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 15.297,40 +2,08% 15.593,34 13.954,13 6,50

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,42 60,37 +0,1% 0,05 0%

Brent/ICE 66,59 66,57 +0,0% 0,02 -0,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.314,30 1.318,05 -0,3% -3,76 +0,9%

Silber (Spot) 17,12 17,18 -0,3% -0,06 +1,1%

Platin (Spot) 945,40 945,00 +0,0% +0,40 +1,7%

Kupfer-Future 3,24 3,27 -0,7% -0,02 -1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/chg

(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2018 03:56 ET (08:56 GMT)

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