13.12.2017 10:07:45
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MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Störfeuer von US-Politik bremst
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bild an den europäischen Börsen gleicht im frühen Handel am Mittwoch dem der Vortage. Bei den Indizes tut sich in der Breite wenig, lediglich bei Einzelwerten gibt es Bewegung. Neue politische Unwägbarkeiten in den USA drücken etwas auf die Stimmung. Daneben macht sich Zurückhaltung breit vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend.
Der DAX liegt 0,1 Prozent im Minus bei 13.170 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt ebenfalls um 0,1 Prozent nach auf 3.598 Zähler.
Nachdem bei einer Nachwahl im US-Bundesstaat Alabama überraschend der demokratische Kandidat gewonnen hat, schrumpft die Republikanermehrheit von US-Präsident Donald Trump im US-Senat auf 51 von 100 Stimmen. Damit werden Blockaden bei politischen Vorhaben wahrscheinlicher, mithin der Erfolg der von Trump angetriebenen Steuerreform wieder unsicherer. Die Hoffnung auf ein Zustandekommen war in den vergangenen Wochen einer der Treiber an den Aktienmärkten - vor allem an der Wall Street.
Dass die US-Notenbank am Abend die Zinsen erneut anheben wird, gilt als ausgemacht und dürfte die Kurse nicht bewegen. Ohnehin kommt die Entscheidung erst nach dem Handelsende in Europa. Als spannender gelten mögliche Aussagen zur Zinsentwicklung 2018. Bislang plant die US-Notenbank mit drei weiteren Zinserhöhungen, wobei die hartnäckig niedrige Inflation etwas stört. In diesem Zusammenhang könnten am Nachmittag die US-Verbraucherpreise für November neue Erkenntnisse liefern. Erwartet wird in der Kernrate ein Anstieg um 0,2 Prozent zum Vormonat.
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar angesichts der politischen Entwicklung auf breiter Front etwas nachgebend. Der Euro kostet 1,1745 Dollar, verglichen mit 1,1740 Dollar am späten Vorabend. Der Yen zieht etwas mehr an.
Aurubis-Ausblick eröffnet wenig Fantasie
Für Kursbewegung auf Unternehmensseite sorgen unter anderem Geschäftszahlen, beispielsweise von Aurubis, Metro und Tui. Aurubis geben um 2,4 Prozent nach. Zwar sei der längerfristige Ausblick weiterhin attraktiv, doch könnte die weitgehend unveränderte Unternehmensprognose für 2017/2018 zu einigen Gewinnmitnahmen führen, kommentieren die Analysten von Berenberg die Zahlen des Kupferschmelzers.
Metro steigen um 2,3 Prozent. Die gemeldeten Zahlen für das Geschäftsjahr sind auf den ersten Blick besser ausgefallen als erwartet. Der Nettogewinn sei nicht so stark zurückgegangen wie erwartet, der Ausblick auf einen leichten Umsatzanstieg gefalle, heißt es.
Berichte über eine eventuelle Nichtverlängerung des Vertrages von Airbus-Chef Tom Enders sorgen für moderate Abgaben bei der Aktie. Sie verliert 0,6 Prozent. "Das ist nicht direkt negativ, aber ein Managementwechsel an der Spitze wirft immer Fragen nach der künftigen Marschrichtung und bei einem so politischen Gebilde wie Airbus auch eine nach dem Regierungseinfluss auf", sagt ein Analyst.
Als "ordentlich" werden die Zahlen von Tui bezeichnet. Der Strategiewechsel in Richtung auf das margenstarke Kreuzfahrtgeschäft scheine sich auszuzahlen. Tui gewinnen 2,3 Prozent, während der Kurs des Konkurrenten Thomas Cook um 1,1 Prozent nachgibt.
Inditex-Kurs überrascht
Etwas verwundert äußern sich Marktteilnehmer über das Kursplus von 2,1 Prozent bei Inditex. "Vielleicht hat man das Ende des Wachstums doch etwas zu früh ausgerufen", sagt ein Händler. Inditex hätten unter diesen Sorgen seit dem Sommer gelitten. Von den Analysten von Bryan Garnier heißt es dazu, dass das dritte Quartal zwar nur im erwarteten Rahmen gelegen habe, die Rahmenbedingungen stimmten aber zuversichtlich. Insgesamt sehen die Analysten ihr Szenario bestätigt, dass es im vierten Quartal zu einem verbesserten Umsatz- und Gewinn-Momentum kommen wird.
Als im Rahmen der Erwartungen bezeichnen Händler die neue Prognose von Wirecard. "Das wirkt so ein bisschen wie eine schnelle Reaktion auf den verhaltenen Ausblick von Verifone", sagt ein Händler. Der US-Konkurrent hatte am Vorabend zwar gute Zahlen aber einen schlechten Ausblick vorgelegt. Der Verifone-Kurs fiel darauf nachbörslich um rund 7 Prozent. Wirecard avisiert für 2018 ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 510 bis 535 Millionen Euro. Für das noch laufende Jahr 2017 stellte Wirecard bisher zwischen 398 und 415 Millionen Euro in Aussicht. Wirecard ziehen um 0,8 Prozent an.
Weiter leicht erholt liegen Steinhoff. Der Kurs steigt um 1 Prozent auf 79 Cent, liegt damit aber noch weit unter den gut 3 Euro, bevor die Krise um Bilanzmanipulation bei dem Möbelhändler in der Vorwoche ihren Lauf nahm.
In der dritten Reihe gewinnt der Kurs des Brennstoffzellenherstellers SFC Energy 5,6 Prozent. Das Unternehmen hat einen Großauftrag von der Bundeswehr erhalten. Für PVA Tepla geht es um 7,3 Prozent nach oben. Auch hier treibt ein Großauftrag.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.596,07 -0,12 -4,28 9,29
Stoxx-50 3.205,02 -0,12 -3,95 6,46
DAX 13.162,71 -0,16 -20,82 14,65
MDAX 26.264,41 -0,07 -19,06 18,37
TecDAX 2.510,67 -0,26 -6,58 38,58
SDAX 11.713,31 -0,15 -17,79 23,05
FTSE 7.497,05 -0,04 -3,36 4,96
CAC 5.423,58 -0,07 -3,60 11,54
Bund-Future 163,35 0,00 2,19
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di 18:48 % YTD
EUR/USD 1,1743 -0,01% 1,1744 1,1728 +11,7%
EUR/JPY 133,08 -0,12% 133,24 133,20 +8,3%
EUR/CHF 1,1646 +0,07% 1,1638 1,1635 +8,7%
EUR/GBP 0,8798 -0,15% 0,8812 1,1358 +3,2%
USD/JPY 113,33 -0,11% 113,45 113,58 -3,1%
GBP/USD 1,3344 +0,12% 1,3328 1,3320 +8,2%
Bitcoin
BTC/USD 16.604,06 -3,16% 16.679,46 16.974,95 1.639,20
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,61 57,14 +0,8% 0,47 +1,1%
Brent/ICE 64,13 63,34 +1,2% 0,79 +9,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.242,19 1.243,63 -0,1% -1,45 +7,9%
Silber (Spot) 15,73 15,73 -0,0% -0,00 -1,2%
Platin (Spot) 877,80 881,50 -0,4% -3,70 -2,9%
Kupfer-Future 3,00 3,00 -0,1% -0,00 +18,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 13, 2017 04:08 ET (09:08 GMT)
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