29.05.2018 13:20:49
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MÄRKTE EUROPA/Italien drückt Eurozone - Flucht in sichere Häfen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die politischen Entwicklungen rund um Italien schicken die europäischen Aktienmärkte am Dienstag auf Talfahrt. Auch die Börse in Mailand bleibt unter Druck, die Rendite der zehnjährigen italienischen Anleihen schießt weiter nach oben, und der Banken-Sektor in Italien verzeichnet erneut deutliche Abgaben. Der Euro rutscht zeitweise fast auf 1,15 Dollar und markiert ein neues Jahrestief. Die sich abzeichnenden Neuwahlen im Herbst könnten die politische Landschaft in Italien noch weiter radikalisieren und zu einer Art Referendum über die Zugehörigkeit des Landes zur Eurozone werden, heißt es aus dem Handel.
Vor diesem Hintergrund geht es für den DAX um 1,3 Prozent auf 12.692 Punkte nach unten. Der Index ist damit unter die wichtige 200-Tagelinie bei 12.725 Punkten gefallen. Die Rendite der italienischen zehnjährigen Anleihen liegt bei 3,1 Prozent. Als sie am Vormittag das bisherige Tages- und 4-Jahres-Hoch von 3,35 Prozent markiert hatte, lag der DAX nur noch knapp über der 12.600er Marke, die als technische Unterstützung gesehen wird. Der Mailänder MIB-Index fällt am Mittag noch um 2,7 Prozent, der Ibex in Spanien um 2,4 Prozent.
Die Abgaben fallen noch deutlicher als am Vortag aus, was mit der Rückkehr der angelsächsischen Investoren an den Markt zusammenhängen könnte. In London fand zu Beginn der Woche aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Auch die US-Anleger kehren am Dienstag an den Markt zurück.
Dagegen fällt die Rendite der als "sicherer Hafen" angesehenen zehnjährigen Bundesanleihe um 7 Basispunkte auf 0,28 Prozent. Am Freitag hatte diese noch bei 0,40 Prozent gelegen. Auch der als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten gesuchte Yen legt weiter zu. Der Dollar rutscht erstmals seit Ende April wieder unter die Marke von 109 Yen. Der Goldpreis steigt wieder über die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Während das Plus von einem halben Prozent in Dollar moderat ausfällt, zieht der Goldpreis in Euro um gut 1 Prozent an.
Italienische Bankenwerte fallen auf neue Jahrestiefs
Angesichts der politischen Krise in Italien werden italienische Bankentitel weiter abverkauft. So geht es für Unicredit um 5,4 Prozent nach unten und Intesa Sanpaolo brechen um 5,5 Prozent ein. Beide Aktien markieren im frühen Handel neue Jahrestiefs. In Madrid fallen Santander um 5,3 Prozent. Im DAX verlieren Commerzbank 4,4 Prozent und Deutsche Bank 3,3 Prozent und führen damit klar die Verliererliste an. Der europäische Bankensektor fällt um 3,2 Prozent zurück.
Großaktionär könnte Grammer übernehmen
Die Grammer-Aktie schießt um 20,4 Prozent auf 61,80 Euro nach oben. Hintergrund ist ein mögliches Gebot von Ningbo Jifeng. Die Chinesen, die bereits mehr als ein Viertel an dem SDAX-Konzern halten, erwägen ein Übernahmegebot von 61,25 Euro je Aktie inklusive Dividende. Die Grammer-Aktie ging am Montag mit 51,30 Euro aus dem Handel.
Im Handel wird die Offerte positiv zur Kenntnis genommen. Das Gebot dürfte die Unterstützung des Managements besitzen. Dieses hatte die Chinesen ins Unternehmen geholt, um eine Übernahme durch die Hastor Familie zu verhindern. Diese hält rund 19 Prozent an Grammer. Im Handel geht man indes nicht davon aus, dass Hastor eine Übernahme durch Jifeng verhindern kann. Möglicherweise müssten die Chinesen aber den Preis noch nach oben anpassen. Kartellrechtlich sollte ein Kauf von Grammer durch Jifeng unbedenklich sein, heißt es.
Aixtron legen in einem negativen Umfeld leicht zu. Hintergrund sind Medienberichte, wonach Apple ab dem kommenden Jahr alle neuen iPhone-Modelle mit OLED-Bildschirmen ausstatten wird. Das berichtet die südkoreanische "Electronic Times". Aixtron produziert Anlagen zur OLED-Herstellung. Ob Aixtron nun direkt von der Entwicklung profitiere, sei unklar, heißt es im Handel, allerdings könnte das Sentiment für das Papier etwas gestützt werden. Im asiatischen Handel brach die Aktie von Japan Display nach der Nachricht ein. Die Japaner beliefern Apple bislang mit LCD-Displays, die einen höheren Energieverbrauch als OLEDs aufweisen.
Aroundtown steigen um 1 Prozent. Die Geschäftszahlen für das erste Quartal setzen keine großen Akzente. Der vielbeachtete FFO I je Aktie - in der Immobilienbranche soviel wie operativer Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern - liege mit 0,094 Euro im Rahmen der Erwartungen, heißt es. Die Immobilienwerte zeigen mit dem Renditerückgang bei den Bundesanleihen Relative Stärke.
Kurseinbruch bei Dixons Carphone
In London brechen Dixons Carphone nach einem schwachen Ausblick um mehr als 20 Prozent ein. Das Unternehmen stellt für das Fiskaljahr 2018/2019 nur noch einen Vorsteuergewinn von 300 Millionen Pfund in Aussicht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Gewinn noch bei 382 Millionen Pfund. Der Gewinnrückgang sei zum Teil auf Einmaleffekte zurückzuführen, allerdings auch auf andauernde Probleme im Mobilfunkgeschäft, so Langton Capital.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.425,56 -1,64 -57,08 -2,24
Stoxx-50 3.066,61 -1,25 -38,81 -3,50
DAX 12.691,71 -1,34 -171,75 -1,75
MDAX 26.360,69 -0,99 -263,50 0,61
TecDAX 2.789,59 -1,52 -43,14 10,30
SDAX 12.428,31 -0,77 -96,09 4,56
FTSE 7.620,45 -1,42 -109,83 0,55
CAC 5.427,01 -1,49 -81,92 2,15
Bund-Future 162,81 0,84 2,25
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,78 -0,72 -0,17
Deutschland 10 Jahre 0,28 0,35 -0,15
USA 2 Jahre 2,42 2,48 0,53
USA 10 Jahre 2,86 2,93 0,45
Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,01
Japan 10 Jahre 0,03 0,04 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,94 67,88 -1,4% -0,94 +12,0%
Brent/ICE 75,71 75,30 +0,5% 0,41 +16,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.303,41 1.298,11 +0,4% +5,30 +0,0%
Silber (Spot) 16,44 16,48 -0,2% -0,04 -2,9%
Platin (Spot) 905,35 906,00 -0,1% -0,65 -2,6%
Kupfer-Future 3,08 3,08 +0,1% +0,00 -7,5%
===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2018 07:21 ET (11:21 GMT)
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Santander S.A. (Banco Santander Central Hispano) | 4,32 | 0,02% | |
UniCredit S.p.A. | 38,29 | 1,19% |
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