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13.06.2013 18:56:31

MÄRKTE EUROPA/Investoren weiter im Angst-Modus

   Von Isabel Gomez

   Die anhaltende Unsicherheit über die US-Geldpolitik hat am Donnerstag für einen schwankungsreichen Tag an den Finanzmärkten gesorgt. Nach schwachen Vorgaben aus den USA und dem Einbruch des Nikkei-Index in Japan um mehr als 6 Prozent starteten die europäischen Indizes mit dunkelroten Vorzeichen. Erst überraschend gute Wirtschaftsdaten aus den USA bremsten die Talfahrt.

   Der Dax schloss 0,6 Prozent im Minus bei 8.095 Punkten. Zwischenzeitlich war der Index erstmals seit Mai unter die 8.000 Zähler gerutscht. Der Euro-Stoxx-50 ging 0,2 Prozent schwächer bei 2.662 Zählern aus dem Handel, nachdem er zeitweise auf 2.617 Punkte gesunken war. Die griechischen, französischen und italienischen Leitindizes drehten bis zum Abend sogar ins Plus. Auch sie hatten zunächst deutlich verloren.

   "Alles steht und fällt mit der Fed", so ein Händler. Aus Angst, die US-Notenbank könnte den Märkten bald die Liquidität entziehen, ist die Stimmung am Markt seit Wochen äußerst nervös und die Kurse entsprechend schwankend. Am Nachmittag sorgten Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für Beruhigung an den Märkten. Beide Datensätze fielen besser aus als Analysten erwartet hatten.

   Zuletzt waren gute Wirtschaftsdaten am Markt negativ interpretiert worden. Schließlich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihr Kaufprogramm drosselt, je besser sich die US-Wirtschaft entwickelt. "Dass die Kurse heute nach den US-Daten gestiegen sind, hat nichts damit zu tun, dass die Angst vor dem Liquiditätsentzug gesunken ist", so Ishaq Siddiqi, Analyst von IG Markets. "Es zeigt einfach, dass die opportunistischen Marktakteure nach den herben Verlusten der laufenden Woche eine gute Einstiegsmöglichkeit gesehen haben."

   Am Devisenmarkt gewann der Euro zunächst deutlich gegenüber dem Dollar und stieg bis auf 1,339 Dollar. Auch hier beeinflussten die US-Daten den Handel, der Euro büßte seine Gewinne wieder ein und notierte am Abend bei 1,331 Dollar. Der Dollar fiel gegenüber der japanischen Währung im Tagesverlauf erstmals seit April wieder unter die Marke von 94 Yen, konnte sich im Tagesverlauf aber darüber stabilisieren. Die Analysten der Helaba rechnen damit, dass die Fed ihr Anleihkaufprogramm noch im zweiten Halbjahr 2013 reduziert. "Der Euro-Dollar-Kurs wird dann in Richtung 1,25 nachgeben", so die Experten. Für weitere Hinweise auf den künftigen Kurs der Fed müssen sich Investoren bis zur Offenmarktsitzung der Notenbank in der kommenden Woche gedulden.

   An den Aktienmärkten gehörten konjunktursensible Branchen zu den größten Verlierern. Der Subindex der Automobilindustrie war mit einem Minus von 0,6 Prozent einer der größten Verlierer. Der Index der Chemiebranche verlor ebenfalls 0,6 Prozent. Hier belastete Händlern zufolge, dass der US-Chemiekonzern Dupont seine Prognose für das zweite Quartal gekappt hat.

   Auf der Gewinnerseite standen Rohstoffwerte. Der Subindex gewann 1,8 Prozent, ebenso wie die Aktien von Anglo American. Papiere von Rio Tinto stiegen um 2,6 Prozent. Händler führten das Plus auf zwei Gründe zurück. Zum einen seien Rohstoffwerte seit Wochenbeginn überproportional stark verkauft worden, nachdem aus China am vergangenen Wochenende enttäuschende Handelsdaten gekommen waren. Zum anderen komme beiden Aktien zugute, dass der Australische Dollar in den vergangenen Tagen gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Sand seit September 2010 gefallen ist. "Das ist für die Bilanzen beider Unternehmen vorteilhaft. Beide unterhalten in Australien große Operationen, die mit einem schwachen Australischen Dollar günstiger werden", so ein Händler.

   Im DAX galt die Aufmerksamkeit der Investoren den Papieren von ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern legte einen Hochofen im brasilianischen Werk still, über dessen Verkauf das Unternehmen seit Monaten verhandelt. Die Aktie verlor 2,4 Prozent.

   Die Aktie der Klinikkette Rhön-Klinikum legte um 5,4 Prozent zu. Auf der Hauptversammlung wurde der Vorschlag eines Aktionärs, die Zustimmungshürde von mehr als 90 Prozent bei wichtigen Unternehmensentscheidungen zu kippen, überraschend angenommen. An dieser Hürde war zuletzt die Übernahme durch Fresenius gescheitert. Die Aktie gab einen Teil des Gewinns wieder ab, als bekannt wurde, dass die Stimmrechte eines Aktionärs nicht berücksichtigt wurden, der nun gegen die Abstimmung klagen will.

=== Europäische Schlussindizes am Donnerstag, den 13. Juni

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.661,71 -4,81 -0,2% 1,0 . Stoxx-50 2.647,21 -3,77 -0,1% 2,7 . Stoxx-600 290,51 -0,17 -0,1% 3,9 Frankfurt XETRA-DAX 8.095,39 -47,88 -0,6% 6,3 London FTSE-100 6.304,63 5,18 +0,1% 6,9 Paris CAC-40 3.797,98 4,28 +0,1% 4,3 Amsterdam AEX 347,23 -0,45 -0,1% 1,3 Athen ATHEX-20 302,97 9,44 +3,2% -2,2 Brüssel BEL-20 2.578,00 7,61 +0,3% 4,1 Budapest BUX 19.414,07 -128,65 -0,7% 6,8 Helsinki OMXH-25 2.266,18 13,65 +0,6% 2,5 Istanbul ISE NAT. 30 93.719,30 -672,41 -0,7% -4,1 Kopenhagen OMXC-20 526,14 -1,13 -0,2% 6,0 Lissabon PSI 20 5.765,21 -33,37 -0,6% 1,4 Madrid IBEX-35 8.123,80 -52,10 -0,6% -1,2 Mailand FTSE-MIB 16.116,34 92,31 +0,6% -1,0 Moskau RTS 1.261,63 -10,37 -0,8% -17,4 Oslo OBX 435,73 -0,98 -0,2% 6,2 Prag PX 927,98 -6,82 -0,7% -10,7 Stockholm OMXS-30 1.173,57 -3,69 -0,3% 6,2 Warschau WIG-20 2.472,75 -8,85 -0,4% -4,5 Wien ATX 2.350,23 -5,28 -0,2% -2,1 Zürich SMI 7.627,53 -29,30 -0,4% 11,8

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.54 Uhr Mi, 17.39 Uhr EUR/USD 1,3320 -0,42% 1,3377 1,3333 EUR/JPY 125,6996 -0,15% 125,8894 127,7692 EUR/CHF 1,2296 0,44% 1,2242 1,2285 USD/JPY 94,3640 0,29% 94,0940 95,7750 GBP/USD 1,5692 0,16% 1,5667 1,5677 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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NIKKEI 225 38 283,85 0,68%
ATX 3 532,66 0,22%