04.12.2017 12:49:45
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MÄRKTE EUROPA/Hoffnung auf US-Steuerreform beschert guten Wochenstart
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Fortschritte bei der US-Steuerreform sorgen am Montag an den Börsen in Europa für Kauflaune. Mit der Verabschiedung durch den Senat hat das wichtige Vorhaben von US-Präsident Donald Trump eine weitere Hürde genommen. Dies sorgt für Zuversicht unter den Investoren, dass eine Umsetzung in greifbare Nähe gerückt ist. Davon profitiert auch der Dollar, der Euro tendiert im Umkehrschluss etwas leichter, was positiv für die exportorientierten europäischen Aktien ist.
Der DAX steigt am Mittag um 1,3 Prozent auf 13.025 Punkte, nachdem er am Freitag nach einer Achterbahnfahrt deutlich im Minus geschlossen hatte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,1 Prozent auf 3.565 Punkte an.
Positiv für den Bankensektor wirken steigende Renditen am US- Anleihemarkt. Sie ziehen an, weil die Steuerreform die Konjunktur stützen und damit die Preise antreiben dürfte und weil zugleich das Haushaltsdefizit in den USA steigen dürfte. Der Renditeanstieg schwappt nach Europa herüber und treibt die Kurse der Bankenaktien an. Das Kreditgeschäft der Banken profitiert von einem höheren Zinsumfeld. Der Stoxx-Bankenindex steigt um 1,3 Prozent, übertroffen wird er nur vom Index der Autotitel, der am Freitag noch das Schlusslicht war.
Auch deutsche Unternehmen profitieren von US-SteuerreformVon der Steuerreform in den könnten auch einige deutsche Unternehmen direkt profitieren, heißt es im Handel. FMC seien der große Gewinner der US-Steuerreform. Sie liegen mit einem Plus von 3,7 Prozent an der DAX-Spitze. "Der Gewinn je Aktie dürfte um mindestens 10 Prozent nach oben getrieben werden", sagt ein Händler. Der große Teil des Dialyse-Geschäfts entstehe in den USA. Auch die Aktien der Muttergesellschaft Fresenius profitieren mit einem Plus von 2,2 Prozent davon.
Daneben werden auch Deutsche Telekom, BMW, BASF, Brenntag und Covestro als potenzielle Gewinner der US-Steuerreform bezeichnet. "Sie alle haben große Geschäftsanteile in den USA, die Deutsche Telekom mit T Mobile US eine Tochter und BMW eine große Produktionsstätte", sagt ein Händler. Telekom gewinnen 1,3, BMW 1,9 und BASF 1,3 Prozent.
Adidas steigen um 1 Prozent. Wegen der Fußball-WM rechnet Adidas für das kommende Jahr mit deutlichem Wachstum im Trikotgeschäft. Zudem soll sich der Online-Umsatz bis 2020 vervierfachen.
Deutsche Bank setzt auf ChemieDer Index der Chemiewerte legt um 1 Prozent zu. Hier macht die Deutsche Bank die Kurse: Das Haus hat BASF, Linde, Evonik und Symrise als Topwerte bezeichnet. Linde gewinnen 1 Prozent, im MDAX ziehen Evonik um 2,7 Prozent an.
Als positiv für RWE werden die Dividendenerwartungen der Stadtwerke Dortmund gewertet. Das kommunale Unternehmen plant mit 60 Cent für 2019 nach 50 Cent regulärer Dividende für dieses Jahr. Am Ende des Planungszeitraums 2018 bis 2022 soll die Dividende bei knapp 1 Euro liegen. Das entspräche einer Dividendenrendite von etwa 5 Prozent bezogen auf den aktuellen Kurs. RWE ziehen um 1,3 Prozent an.
Dialog erneut mit Kurseinbruch - Aktienkurs 2017 halbiertHauptthema im TecDAX sind Dialog Semiconductor. Nach entsprechenden Medienberichten in der Vorwoche hat Dialog jetzt selbst mitgeteilt, dass man Apple zwar weiter mit Chips beliefern wird, die Aussage gilt aber nur kurz- und mittelfristig. Längerfristig könne Apple die Chips aber auch selbst fertigen, so Dialog. Nach dem Einbruch um rund 20 Prozent in der Vorwoche knickt der Kurs um weitere 17 Prozent ein auf 25,67 Euro. Vom Jahreshoch im Februar hat sich der Kurs damit halbiert.
Im MDAX fallen Steinhoff mit einem Minus von 6 Prozent aus dem Rahmen. Das Unternehmen hat mitgeteilt, am Mittwoch zwar Geschäftszahlen vorzulegen, diese aber nur ungeprüft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit, ob Steinhoff frühere Bilanzen nicht korrekt erstellt hat.
Airbus notieren mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 88,02 Euro nur knapp unter ihrem Allzeithoch von 88,44 Euro. Laut der Zeitung Les Echos plant Airbus für dieses Jahr weiterhin die Auslieferung von mindestens 700 Flugzeugen. Die Produktion liege auf Rekordniveau.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.568,48 1,16 40,93 8,45 Stoxx-50 3.167,86 0,93 29,32 5,23 DAX 13.031,45 1,32 169,96 13,50 MDAX 26.962,88 0,97 258,94 21,51 TecDAX 2.505,08 0,31 7,63 38,27 SDAX 11.825,72 0,89 103,83 24,23 FTSE 7.332,05 0,43 31,56 2,65 CAC 5.374,40 1,08 57,52 10,53 Bund-Future 163,32 -0,22 2,01 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 18:16 % YTD EUR/USD 1,1859 +0,10% 1,1846 1,1901 +12,8% EUR/JPY 133,91 +0,10% 133,78 133,37 +8,9% EUR/CHF 1,1666 +0,05% 1,1660 1,1618 +8,9% EUR/GBP 0,8770 -0,59% 0,8823 1,1341 +2,9% USD/JPY 112,93 -0,00% 112,93 112,05 -3,4% GBP/USD 1,3523 +0,72% 1,3426 1,3498 +9,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,72 58,36 -1,1% -0,64 +1,3% Brent/ICE 63,24 63,73 -0,8% -0,49 +7,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.273,27 1.280,42 -0,6% -7,15 +10,6% Silber (Spot) 16,31 16,44 -0,8% -0,12 +2,4% Platin (Spot) 931,40 939,75 -0,9% -8,35 +3,1% Kupfer-Future 3,07 3,07 +0,2% +0,01 +21,6%Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 04, 2017 06:49 ET (11:49 GMT)
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