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01.02.2017 18:35:48

MÄRKTE EUROPA/Gute US-Daten lassen Trump in den Hintergrund rücken

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend gute Geschäftszahlen der Unternehmen sowie überzeugende Wirtschaftsdaten aus den USA haben zur Wochenmitte die Kontroversen rund um die Politik von US-Präsident Donald Trump zumindest kurzfristig in den Hintergrund treten lassen. Keine größere Spannung ging im Vorfeld von der geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend aus. Händler rechnen mit keinen größeren Akzente, denn neue Maßnahmen werden nicht erwartet. Der Dax gewann 1,1 Prozent auf 11.660 Punkte, im Tageshoch hatte er bei 11.723 Punkten gestanden. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,9 Prozent auf 3.259 Punkte zu.

   In den USA fiel der ADP-Bericht viel besser als erwartet aus. Im Januar wurden mit 246.000 Stellen deutlich mehr Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft geschaffen als die erwarteten 164.000. Die Zahl lässt auf einen guten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag hoffen. Auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA blieb über den Erwartungen. Der Index stieg im Januar auf 56,0 von 54,4 - erwartet wurde eine Lesung von 55. Zuvor war der Markit-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe mit 55 auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren gestiegen. Der Euro wertete nach den Daten leicht auf 1,0760 Dollar ab.

   Während die Geldpolitiker der US-Notenbank (Fed) überlegen, wann sie ihren Leitzins weiter anheben sollen, steht ihnen noch eine weitere große Entscheidung bevor, nämlich ob sie damit beginnen sollen, ihr riesiges Portfolio aus Hypothekenpapieren und Anleihen zu schrumpfen. Das Problem dabei: Die Notenbanker wissen nicht, wie die Märkte darauf reagieren würden, weil es dafür noch keinen Präzedenzfall gibt. An der Börse wird erwartet, dass die Notenbanker die Zinsen und das Portfolio vorerst unverändert lassen werden.

Siemens-Ausblick sorgt für Kursanstieg Nach einem besser als erwartet ausgefallenen ersten Geschäftsquartal hat Siemens seine Jahresprognose erhöht. Die Siemens-Aktie legte daraufhin um 5,6 Prozent zu und war mit Abstand größter Gewinner im DAX. Deutschlands größter Industriekonzern erzielte in den Sparten Power & Gas, Healthcare und Digital Factory deutliche Ergebniszuwächse. Auch das Geschäft mit Wind & Renewables konnte erheblich zulegen. Die höheren Gewinne stammen nach Meinung der Commerzbank weitgehend aus dem Industriegeschäft und der stärkeren Nachfrage aus China für kurzzyklische hochmargige Produkte. Im Gefolge stiegen Osram um 1,3 Prozent.

   Quartalszahlen gab es auch von Roche. Bessere Verkäufe sowohl in der Sparte Pharma wie auch im Bereich Diagnostics haben dem Pharma-Konzern 2016 zu einem höheren Gewinn verholfen. Die Aktie zog daraufhin um 1,9 Prozent an. Die unter den Erwartungen liegende Dividendenankündigung von 8,20 Franken je Aktie belastete nicht. Angesichts der vielversprechenden zur Einführung anstehenden Medikamente bestätigte Independent Research die Kaufempfehlung.

   Volvo machten nach Bekanntgabe der Viertquartalszahlen einen Sprung von 4,7 Prozent. Der Automobilkonzern musste zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen, die Anleger schienen sich aber auf die erhöhte Profitabilität zu konzentrieren. Die bereinigte operative Marge lag bei 7 Prozent. Das Schlussquartal sei "mit Abstand das stärkste Quartal des Jahres" gewesen, sagte ein Händler.

Deutsche Bank kommt bei Russland-Strafzahlungen mit blauem Auge davon Für die Aktie der Deutschen Bank ging es um 4,3 Prozent auf 19,18 Euro nach oben. Morgan Stanley äußerte sich nach der teilweisen Einigung auf eine Strafzahlung wegen russischer Wertpapierhandelsgeschäfte recht optimistisch. Die Strafzahlung dürfte in den Rückstellungen der Bank von 5,9 Milliarden Euro enthalten sein, eine stärkere Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung erwarten die Analysten jedenfalls nicht.

   Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten BBVA ins Minus und verloren 1,4 Prozent. "Mit Blick auf die möglichen Auswirkungen der Politik Trumps auf den wichtigen Einzelmarkt Mexiko äußerte sich die BBVA im Rahmen der Telefonkonferenz zurückhaltend", sagte Markus Rießelmann von Independent Research. Im Handel hieß es zudem, dass sich das Augenmerk vom hohen Nettogewinn weg- und der schwachen Kapitalausstattung zugewendet habe. Die ohnehin niedrige Kernkapitalquote CET1 habe sich von 11,0 im dritten Quartal auf 10,9 im vierten Quartal nochmals verringert.

Dialog profitieren von starken Apple-Zahlen Nach guten Geschäftszahlen von Apple ging es für den Zulieferer Dialog Semiconductor um 4,2 Prozent nach oben. Die Aktie von Axel Springer verlor wegen einer Platzierung 2,4 Prozent. Siltronic hat im vergangenen Jahr dank höherer Einsparungen operativ deutlich mehr verdient. Die Aktie schloss nach einem wechselhaften Start in den Tag 4,0 Prozent im Plus. Bei Wacker Chemie setzten trotz guter Zahlen Gewinnmitnahmen ein - das Papier verlor 2,2 Prozent.

   Bet-at-home gewannen 4,4 Prozent. Wie am Vorabend bekannt wurde, steigt die Aktie für Braas Monier in den SDAX auf. Braas gaben um 0,1 Prozent nach. Die Änderung wurde erforderlich, weil der Streubesitzanteil von Braas Monier wegen der Übernahme durch Marsella Holdings zu gering geworden ist.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.258,92 +28,24 +0,9% -1,0% Stoxx-50 3.004,89 +25,41 +0,9% -0,2% Stoxx-600 363,20 +3,08 +0,9% +0,5% XETRA-DAX 11.659,50 +124,19 +1,1% +1,6% FTSE-100 London 7.102,73 +3,58 +0,1% -0,6% CAC-40 Paris 4.794,58 +45,68 +1,0% -1,4% AEX Amsterdam 479,65 +2,94 +0,6% -0,7% ATHEX-20 Athen 1.655,82 +20,85 +1,3% -4,9% BEL-20 Bruessel 3.575,20 +32,93 +0,9% -0,9% BUX Budapest 32.584,18 +102,89 +0,3% +1,8% OMXH-25 Helsinki 3.651,69 +28,64 +0,8% -0,8% ISE NAT. 30 Istanbul 106.544,91 +694,57 +0,7% +11,6% OMXC-20 Kopenhagen 911,78 +9,72 +1,1% +3,2% PSI 20 Lissabon 4.475,03 -7,09 -0,2% -4,5% IBEX-35 Madrid 9.330,80 +15,60 +0,2% -0,2% FTSE-MIB Mailand 18.740,65 +149,92 +0,8% -2,6% RTS Moskau 1.167,53 +3,38 +0,3% +1,3% OBX Oslo 631,62 +8,08 +1,3% +2,3% PX-GLOB Prag 1.218,45 +6,33 +0,5% +1,7% OMXS-30 Stockholm 1.547,31 +10,56 +0,7% +2,0% WIG-20 Warschau 2.079,10 +22,27 +1,1% +6,7% ATX Wien 2.727,69 +51,26 +1,9% +4,2% SMI Zuerich 8.329,17 +37,48 +0,5% +1,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:25 Di, 17:12 % YTD EUR/USD 1,0756 -0,25% 1,0783 1,0800 +2,3% EUR/JPY 121,8606 -0,23% 122,1377 121,57 -0,7% EUR/CHF 1,0683 -0,02% 1,0685 1,0663 -0,3% EUR/GBP 0,8508 -0,87% 0,8590 1,1651 -0,2% USD/JPY 113,30 +0,03% 113,27 112,56 -3,1% GBP/USD 1,2643 +0,73% 1,2551 1,2580 +2,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,01 52,81 +0,4% 0,20 -3,0% Brent/ICE 56,17 55,58 +1,1% 0,59 -2,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.204,85 1.210,40 -0,5% -5,55 +4,6% Silber (Spot) 17,45 17,56 -0,6% -0,11 +9,6% Platin (Spot) 999,25 995,00 +0,4% +4,25 +10,6% Kupfer-Future 2,71 2,73 -0,6% -0,02 +8,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 01, 2017 12:04 ET (17:04 GMT)

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