26.10.2022 18:11:40
|
MÄRKTE EUROPA/Gute Stimmung hält - Anschlusskäufe stützen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch mit Kursgewinnen geschlossen. Weiter fallende Renditen an den Anleihemärkten stützten die Stimmung. "Trotz enttäuschender Quartalsberichte von Alphabet und Microsoft bleibt der Deutsche Aktienindex im Rally-Modus", so CMC. Noch vor ein paar Wochen hätten solche Nachrichten das Potenzial gehabt, den Gesamtmarkt mit in die Tiefe zu reißen. "Dass dies heute nicht passiert, ist ein gutes Zeichen und spricht für eine robuste Verfassung der laufenden Erholung", hieß es. CMC sprach von Anschlusskäufen, die in den vergangenen Aufwärtsbewegungen gefehlt hätten. Der DAX gewann 1,1 Prozent auf 13.196 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 3.605 nach oben.
Der Euro eroberte gegenüber dem Dollar die Parität zurück. Für die Devisenstrategen der Commerzbank reagiert der Markt momentan sehr sensibel auf Anzeichen, dass so langsam eine fundamentale Wende anstehen könnte. Gemeint sei einerseits, dass die Fed in absehbarer Zeit einen Gang runterschalten könnte und die Zinsen weniger aggressiv erhöht. Zum einen, weil sie bereits ordentlich vorgelegt hat und zum anderen, weil sich erste Anzeichen einer sich abschwächenden US-Wirtschaft bemerkbar machten. Und andererseits haben sich die Risiken für den Euroraum dank der gut gefüllten Gasspeicher zuletzt verringert.
Deutsche Bank bestätigt Renditeziel
Ansonsten machte die Berichtssaison die Kurse. Die Deutsche Bank (+1,2%) hat ihren Gewinn im dritten Quartal trotz Marktturbulenzen und einer sich eintrübenden Wirtschaft deutlich gesteigert. Die Bank profitierte von deutlich höheren Erträgen, obwohl sie mehr Geld für ausfallgefährdete Kredite beiseitelegen musste. An ihrem Renditeziel von 8 Prozent für 2022 hält die Bank fest. Vor Steuern verdiente sie im Zeitraum von Juli bis September 1,6 Milliarden Euro nach 554 Millionen im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem von der Bank selbst veröffentlichten Konsens 1,34 Milliarden prognostiziert. Die Citigroup bemängelte allerdings die geringe Qualität der Geschäftszahlen.
Die Deutsche-Bank-Tochter DWS (-2,5%) verzeichnete nach zuletzt heftigen Nettomittelabflüssen im dritten Quartal wieder Nettomittelzuflüsse von 7,7 Milliarden Euro. Der Gewinn sank unterdessen wegen höherer Kosten. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation verschlechterte sich auf 63,5 Prozent von 59,2 Prozent.
Aus dem Finanzsektor kamen auch Geschäftszahlen aus Italien, Unicredit (+4,3%) hat nach Einschätzung aus dem Handel mehr als geliefert. Der Nettogewinn in den drei Monaten belief sich auf 1,71 Milliarden Euro und lag damit rund 70 Prozent über den Analystenschätzungen.
Positiv stellten die Analysten von Jefferies den Umsatz des französischen Reifenherstellers Michelin (-1,8%) heraus. Er sei aufgrund eines besseren Preis-Wechselkurs-Verhältnisses 4 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Negativ werteten sie dagegen, dass das Unternehmen den freien Cashflow im laufenden Jahr um 500 Millionen Euro reduziert und auf den zunehmenden Inflationsdruck verweist.
Fresenius SE gewannen 4 Prozent. Kurstreiber sei weiter die Fantasie über das Interesse von Elliott Investment Management an dem Unternehmen, hieß es. "Über kurz oder lang wird sich das wertsteigernd auswirken", sagte ein Händler. Dazu sei aktuell ein hervorragender Zeitpunkt zum Einstieg, da die Aktie sehr billig sei.
Auch Symrise (+2,9%) legte Geschäftszahlen vor. Das Unternehmen ist im dritten Quartal unerwartet deutlich gewachsen und hat die Jahresprognose abermals angehoben. Der Umsatz werde organisch um mehr als 10 Prozent zulegen, teilte der Duftstoff- und Aromenhersteller mit.
Nach Drittquartalszahlen brachen Heineken um 5,4 Prozent ein. Der Bierabsatz ist deutlich unter den Erwartungen geblieben angesichts einer fallenden Nachfrage in Europa. Laut RBC haben lediglich die Regionen Afrika, der Nahe Osten sowie Osteuropa die Erwartungen geschlagen. Insbesondere Europa habe sich schwach entwickelt, während in Großbritannien der Absatz im mittleren einstelligen Bereich gefallen sei.
Reckitt-Benckiser belastet Beiersdorf
Umsätze und EBIT von Puma (+0,4%) für das dritte Quartal lagen laut der Royal Bank of Canada 2 Prozent über den Konsenserwartungen. Insgesamt werteten die Analysten die Ergebnisse als recht robust und die Bestätigung der Unternehmensprognose für das Geschäftsjahr 2022 als ermutigend. Der Wermutstropfen sei das Ausmaß des Lageraufbaus. Nach einem volatilen Verlauf schlossen Adidas 1,5 Prozent fester. Das Unternehmen hatte am Vortag die Zusammenarbeit mit Kanye West beendet.
Bei Mercedes-Benz (+1,1%) hätten die optimistischen Daten und der erhöhte Ausblick die schon im Vorfeld gestiegenen Konsenserwartungen des Marktes getroffen. Aktien von Reckitt-Benckiser standen in London unter Druck nach Zahlenausweis und fielen 4,1 Prozent. Dies belastete auch Beiersdorf mit 1,5 Prozent Abschlag.
===
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.605,31 +19,73 +0,6% -16,1%
Stoxx-50 3.506,43 +17,66 +0,5% -8,2%
Stoxx-600 410,31 +2,70 +0,7% -15,9%
XETRA-DAX 13.195,81 +142,85 +1,1% -16,9%
FTSE-100 London 7.056,07 +42,59 +0,6% -5,0%
CAC-40 Paris 6.276,31 +25,76 +0,4% -12,3%
AEX Amsterdam 665,63 -0,58 -0,1% -16,6%
ATHEX-20 Athen 2.090,35 -3,85 -0,2% -2,4%
BEL-20 Bruessel 3.533,56 -6,76 -0,2% -18,0%
BUX Budapest 40.553,56 -35,33 -0,1% -20,1%
OMXH-25 Helsinki 4.671,56 +51,26 +1,1% -17,8%
ISE NAT. 30 Istanbul 4.341,87 -9,12 -0,2% +114,4%
OMXC-20 Kopenhagen 1.646,55 +10,21 +0,6% -11,7%
PSI 20 Lissabon 5.651,70 +41,09 +0,7% +2,2%
IBEX-35 Madrid 7.870,60 +75,70 +1,0% -9,7%
FTSE-MIB Mailand 22.389,78 +99,93 +0,4% -18,5%
RTS Moskau 1.088,59 -2,37 -0,2% -31,8%
OBX Oslo 1.064,80 +12,27 +1,2% -0,4%
PX Prag 1.178,95 +13,45 +1,2% -17,3%
OMXS-30 Stockholm 1.970,06 +4,78 +0,2% -18,6%
WIG-20 Warschau 1.487,60 +43,58 +3,0% -34,4%
ATX Wien 0,00 0,00 0,0% -25,5%
SMI Zuerich 10.817,21 +43,87 +0,4% -16,0%
* zu Vortagsschluss
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Uhr Mi, 17:22 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0068 +1,0% 0,9967 1,0069 -11,5%
EUR/JPY 147,48 -0,1% 147,64 147,56 +12,7%
EUR/CHF 0,9931 +0,2% 0,9909 0,9928 -4,3%
EUR/GBP 0,8668 -0,2% 0,8694 0,8670 +3,2%
USD/JPY 146,47 -1,1% 148,13 146,55 +27,2%
GBP/USD 1,1615 +1,2% 1,1461 1,1613 -14,2%
USD/CNH (Offshore) 7,2036 -1,5% 7,2908 7,1904 +13,4%
Bitcoin
BTC/USD 20.979,67 +3,7% 20.239,09 20.861,46 -54,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 88,21 85,32 +3,4% +2,89 +26,3%
Brent/ICE 95,83 93,52 +2,5% +2,31 +30,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 99,00 99,79 -0,8% -0,79 +54,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.667,02 1.653,23 +0,8% +13,80 -8,9%
Silber (Spot) 19,54 19,38 +0,9% +0,17 -16,2%
Platin (Spot) 953,00 919,75 +3,6% +33,25 -1,8%
Kupfer-Future 3,57 3,42 +4,4% +0,15 -19,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 26, 2022 12:12 ET (16:12 GMT)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)mehr Nachrichten
06.11.24 |
Fresenius-Aktie leichter: Fresenius hebt Umsatz- und EBIT-Ziele für 2024 an (finanzen.at) | |
05.11.24 |
Ausblick: Fresenius SE informiert über die jüngsten Quartalsergebnisse (finanzen.net) | |
23.10.24 |
Erste Schätzungen: Fresenius SE zieht Bilanz zum abgelaufenen Quartal (finanzen.net) | |
30.09.24 |
Fresenius-Aktie trotzdem tiefer: Formycon und Fresenius Kabi sichern sich US-Zulassung für Stelara-Biosimilar (Dow Jones) | |
27.09.24 |
Fresenius-Aktie mit Zuschlägen: EU-Zulassung für Stelara-Biosimilar (Dow Jones) | |
02.09.24 |
Fresenius-Aktie in Grün: Verkauf einer chilenischen Tochter beschlossen (Dow Jones) |
Analysen zu Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
adidas | 246,40 | 1,19% |
|
adidas ADRs | 122,00 | 0,83% |
|
Beiersdorf AG | 125,15 | -2,72% |
|
Cie Generale des Etablissements Michelin SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 16,50 | -1,20% |
|
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 14,70 | 1,38% |
|
Deutsche Bank AG | 20,28 | 3,05% |
|
DWS Group GmbH & Co. KGaA | 46,14 | -1,33% |
|
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) | 9,05 | -3,21% |
|
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 36,77 | 1,32% |
|
Heineken N.V. | 79,62 | 0,08% |
|
Heineken NV (spons. ADRs) | 37,60 | -4,57% |
|
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 60,72 | 2,14% |
|
Michelin SA | 33,44 | -0,83% |
|
PUMA SE | 29,95 | 0,84% |
|
Reckitt Benckiser Plc | 63,86 | 0,79% |
|
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) | 12,60 | 0,00% |
|
Symrise AG | 97,98 | 0,10% |
|
UniCredit S.p.A. | 49,20 | 2,21% |
|
Indizes in diesem Artikel
DAX | 22 515,78 | 0,40% |