14.02.2024 18:12:40
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MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - US-Inflationsdaten gut verdaut
FRANKFURT (Dow Jones)--Der europäische Aktienmarkt hat zur Wochenmitte mit leichten Kursgewinnen geschlossen. Damit haben die Börsen den Rückschlag vom Vortag nach Bekanntgabe der ungünstigen US-Inflationsdaten recht gut weggesteckt. Hauptanker für die Aktienmärkten bleibt eine solide verlaufende Berichtssaison. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 16.945 Punkte. Fresenius, die von starken Zahlen des US-Konkurrenten Davita profitierten, gewannen 2,4 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,4 Prozent auf 4.709 Punkte vor.
Nach den US-Inflationsdaten wird mit nur noch vier Zinssenkungen durch die Fed in diesem Jahr gerechnet, nachdem in der Spitze von sechs Schritten um jeweils 25 Basispunkte ausgegangen wurde. Während an den Zinsmärkten die veränderte Erwartung schnell eingepreist wurde, bleibt abzuwarten, wie weit die Aktienmärkte konsolidieren werden. Der Blick auf die Anleihen zeigt, dass diese sich nach dem Rutsch am Vortag bereits stabilisieren. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte zu Börsenschluss wieder bei 2,34 Prozent und damit auf dem Niveau von vor den US-Inflationsdaten.
Im Fokus stand in Europa zur Wochenmitte wieder die Berichtssaison. Zahlen gab es quer durch alle Branchen, viele Unternehmen aus der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt legten ihre Ergebnisse vor.
Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen - Prognose zum Teil gesenkt
Thyssenkrupp hat nach neuerlichen Wertberichtigungen im Stahlgeschäft rote Zahlen im Auftaktquartal seines Geschäftsjahres 2023/24 geschrieben und Teile der Prognose gesenkt. Netto und nach Anteilen Dritter stand ein Fehlbetrag von 314 Millionen Euro zu Buche. Dazu trug wesentlich eine Wertberichtigung im Stahlgeschäft in Höhe von rund 200 Millionen Euro bei, überwiegend die Folge einer Neubewertung der Kapitalkosten. Im Vorjahr hatten unter dem Strich noch 75 Millionen Euro Gewinn gestanden. Die Aktie fiel um 10,5 Prozent.
Für die Aktie von Prosieben ging es dagegen um 11,3 Prozent nach oben. Die am Vorabend vorgelegten vorläufigen Quartalszahlen hätten sowohl die Markterwartungen als auch die hauseigene Prognose übertroffen. "Dazu war das Sentiment gegenüber der Werbebranche sehr schlecht", so ein Händler. Das bereinigte EBITDA kletterte im vierten Quartal um 11 Prozent. Von den Analysten der Citi hieß es dazu, dies lasse nicht nur bessere Gesamtjahreszahlen für 2023 erwarten, sondern schaffe auch eine höhere Ausgangsbasis für die Gewinnerwartungen im laufenden Jahr.
Delivery Hero schossen 19,6 Prozent nach oben. Aussagen des Unternehmens zu Liquidität und Free Cashflow beruhigten die Anleger und milderten die Sorge, dass eine Kapitalerhöhung notwendig sein könnte. Nach Einschätzung von Jefferies machte Delivery Hero mit den Details "stillschweigend die Aussage", dass der Verkauf von Geschäften in Asien nicht kritisch sei für das Bedienen der Wandelanleihen bei Fälligkeit und der Schulden. Die Sorge, dass die Verhandlungen bezüglich eines möglichen Verkaufs von Foodpanda ins Stocken geraten seien, hatte die Aktie zuletzt belastet.
Weiter aufwärts ging es mit den Rüstungsaktien. Renk stiegen um 11,9 Prozent und Hensoldt um 4,1 Prozent. "Das ist insofern bemerkenswert, als dass bei allen vordergründigen Kurstreibern zurückgerudert wurde", sagte ein Händler. So hatte sich US-Präsident Biden den provokanten Aussagen von Donald Trump zur Verteidigung europäischer Länder klar entgegenstellt und zur Nato bekannt. Und in Deutschland hat sich Verteidigungsminister Pistorius gegen eine Ausweitung des Bundeswehr-Sondervermögens auf 300 Milliarden Euro ausgesprochen.
Telekom-Sektorkonsolidierung ante portas?
Im Blick stand der Telekomsektor. Im Handel wurde auf einen angeblichen Reuters-Bericht verwiesen. Laut diesem wollen die EU-Regulierer angeblich Fusionen im Telekomsektor erleichtern. Auf diesem Weg soll es für die Telekomanbieter einfacher werden, die hohen Investitionen beim 5G-Ausbau zu stemmen. Vodafone (+1,9%) reagierten mit am deutlichsten auf den Artikel. Besonders der Name der Briten fiel zuletzt häufig beim Thema Sektorkonsolidierung. Telecom Italia gewannen ebenfalls 1,9 Prozent.
Bilfinger hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 Auftragseingang, Umsatz und EBITA erheblich gesteigert. Die selbstgesteckten Ziele wurden weitgehend übertroffen, der Industriedienstleister kündigte bei Vorlage der Bilanz die Zahlung einer Dividende von 1,80 Euro je Aktie an - nach 1,30 Euro im Jahr zuvor. Positiv hebt die UBS den Ausblick hervor. Für die Aktie ging es um 9,3 Prozent nach oben.
Nach Zahlenvorlage fielen die Aktien des Bierbrauers Heineken um 6,4 Prozent. Der Konzern habe zwar nochmal erfolgreich an der Preisschraube drehen können, damit aber bei vielen seiner Marken inzwischen Regionen erreicht, in denen der Absatz falle. Bei Heineken gingen die Volumina der Bier-Marken organisch um 4,7 Prozent zurück. Der Nettogewinn fiel auf 2,3 Milliarden Euro, erwartet worden waren 2,5 Milliarden Euro.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.709,22 +19,94 +0,4% +4,2%
Stoxx-50 4.216,49 +17,82 +0,4% +3,0%
Stoxx-600 485,24 +2,41 +0,5% +1,3%
XETRA-DAX 16.945,48 +64,65 +0,4% +1,2%
FTSE-100 London 7.568,40 +56,12 +0,7% -2,9%
CAC-40 Paris 7.677,35 +52,04 +0,7% +1,8%
AEX Amsterdam 843,67 +1,05 +0,1% +7,2%
ATHEX-20 Athen 3.424,64 +54,74 +1,6% +9,7%
BEL-20 Bruessel 3.665,30 -10,22 -0,3% -1,2%
BUX Budapest 64.999,45 +242,95 +0,4% +7,2%
OMXH-25 Helsinki 4.349,06 -0,13 -0,0% -3,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 9.635,84 +89,90 +0,9% +20,1%
OMXC-20 Kopenhagen 2.581,08 +34,22 +1,3% +13,0%
PSI 20 Lissabon 6.134,12 -34,02 -0,6% -4,6%
IBEX-35 Madrid 9.916,60 -8,80 -0,1% -1,8%
FTSE-MIB Mailand 31.329,38 +195,21 +0,6% +2,6%
OBX Oslo 1.145,60 +9,47 +0,8% -4,0%
PX Prag 1.479,23 +8,24 +0,6% +4,6%
OMXS-30 Stockholm 2.362,07 +9,30 +0,4% -1,5%
WIG-20 Warschau 2.347,65 +47,56 +2,1% +0,2%
ATX Wien 3.366,27 -2,08 -0,1% -1,5%
SMI Zuerich 11.213,64 +70,85 +0,6% +0,7%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40 Uhr Di, 17:35 % YTD
EUR/USD 1,0729 +0,2% 1,0718 1,0718 -2,9%
EUR/JPY 161,51 +0,1% 161,28 161,55 +3,8%
EUR/CHF 0,9500 -0,0% 0,9494 0,9507 +2,4%
EUR/GBP 0,8546 +0,5% 0,8501 0,8504 -1,5%
USD/JPY 150,54 -0,1% 150,48 150,73 +6,9%
GBP/USD 1,2555 -0,3% 1,2608 1,2603 -1,3%
USD/CNH (Offshore) 7,2248 -0,1% 7,2267 7,2262 +1,4%
Bitcoin
BTC/USD 51.619,51 +4,1% 49.641,14 48.750,93 +18,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,17 77,87 -0,9% -0,70 +6,9%
Brent/ICE 82,54 82,77 -0,3% -0,23 +7,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 24,955 25,43 -1,9% -0,48 -20,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.991,82 1.993,23 -0,1% -1,41 -3,4%
Silber (Spot) 22,38 22,13 +1,2% +0,26 -5,9%
Platin (Spot) 894,68 874,50 +2,3% +20,18 -9,8%
Kupfer-Future 3,70 3,71 -0,2% -0,01 -4,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2024 12:12 ET (17:12 GMT)
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