16.07.2018 16:10:48
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MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Deutsche Bank haussiert nach Zahlen
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa legen am Montagnachmittag noch ein paar Punkte zu. Überraschend präsentierte am Vormittag die Deutsche Bank vorläufige Geschäftszahlen für das zweite Quartal, die an der Börse sehr gut ankommen. Die Aktie schießt in Folge um 7,5 Prozent nach oben. Die Berichtssaison nimmt damit bereits an Fahrt auf und dürfte die Kurse auch in den kommenden Tagen bewegen. Ansonsten gibt es mit VTG eine Übernahme im SDAX. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 12.570 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert 1 Punkt höher bei 3.456.
Der Euro handelt leicht oberhalb von 1,17 Dollar und wirkt für den Aktienmarkt leicht belastend. Am Devisenmarkt schaut man auf das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump mit seinem russischen Pendant Wladimir Putin in Helsinki. "Wichtig für den Devisenmarkt wird sein, ob es für ihn Anlass gibt, sich wieder risikoscheuer zu zeigen - sei es aus Gründen der Sicherheits- oder Handelspolitik", so die Commerzbank. Sollten sich die beiden Alphatiere nicht vertragen, könnte das die sicheren Häfen Dollar, Yen und Franken stützen.
Zahlen der Deutschen Bank auf ganzer Linie positiv
"Eine sehr willkommene Entwicklung für den neuen CEO Christian Sewing", kommentiert Stratege Neil Wilson von Markets.com die Geschäftszahlen der Deutschen Bank. Diese seien weniger der angekündigten Umstrukturierung von Sewing als vielmehr der Arbeit des Vorgängers John Cryan und einem Quäntchen Glück zu verdanken. Trotzdem dürften sie CEO Sewing nach einer Serie enttäuschender Quartalszahlen ein wenig Luft für die Umsetzung seiner neuen Strategie verschaffen.
Die Deutsche Bank erwartet für das zweite Quartal einen Gewinn vor Steuern von rund 700 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von rund 400 Millionen, was deutlich über den Konsenserwartungen von 321 und 159 Millionen Euro liegt. All dies bedeutet einen großen Schub für den Kapitalpuffer - die harte Kernkapitalquote wird mit 13,6 Prozent gegenüber einer Konsensschätzung von 13,3 Prozent erwartet.
Um 7,5 Prozent schießen die Aktien des schwedischen Maschinenbauers Alfa Laval nach oben. Wie der Zwischenbericht des Pumpen- und Wärmetauscherherstellers zeigt, ist der Auftragseingang deutlich stärker als erwartet ausgefallen. Das Unternehmen wird als einer der Nutznießer der wiedererstarkenden Investitionen in den Energie- und Marinesektor gesehen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Aufträge um 25 Prozent nach oben. Auch adjustiertes EBITDA und Marge zogen deutlich an.
Morgan Stanley Infrastructure legt Gebot für VTG vor
Der Schienenlogistiker VTG steht vor der Übernahme durch seinen Großaktionär. Morgan Stanley Infrastructure will den Anteil an dem im SDAX notierten Konzern weiter erhöhen und hat sich bereits 49 Prozent gesichert. Im Rahmen eines freiwilligen Übernahmeangebots bietet der Investor 53 Euro je VTG-Aktie in bar. Das ist ein Aufschlag von rund 10 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag, der im Handel als eher "mau" eingestuft wird. Morgan Stanley hielt bislang 29 Prozent der VTG-Aktien und hat sich nun mit Großaktionär Klaus Michael Kühne auf weitere rund 20 Prozent geeinigt. VTG gewinnen 12,5 Prozent auf 54,20 Euro und werden damit deutlich über dem Gebot gehandelt. Hier setzen einige Marktteilnehmer auf ein höheres Gebot.
Dialog Semiconductor steigen um 5,7 Prozent. Der Chiphersteller geht nunmehr davon aus, im zweiten Quartal eine Bruttomarge von 48,0 Prozent zu erreichen. Im Mai hatte das Unternehmen eine Bruttomarge nur leicht über der des ersten Quartals von 46,3 Prozent prognostiziert. Drägerwerk geben dagegen 0,2 Prozent nach. Der Medizintechnikkonzern hat im zweiten Quartal trotz höherer Einnahmen operativ deutlich weniger verdient. Neben negativen Währungseffekten belasteten höhere Qualitätskosten und ein negativer Produktmix die Bruttomarge.
SAF Holland notieren nach angepasster Jahresprognose 1,6 Prozent im Plus. Der neue Wert für das geplante Umsatzwachstum sei besser, der für die Marge schwächer. So gehe SAF nur noch von 7 bis 8 Prozent EBIT-Marge nach zuvor 8 bis 8,5 Prozent aus. "Allerdings war die Margenwarnung schon erwartet worden" sagt ein Händler. Denn der Konsens habe sogar nur rund 7,3 Prozent befürchtet.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.455,84 0,04 1,30 -1,37
Stoxx-50 3.079,52 -0,32 -9,85 -3,09
DAX 12.569,52 0,23 28,79 -2,69
MDAX 26.507,58 0,36 94,01 1,17
TecDAX 2.841,81 0,64 18,15 12,37
SDAX 12.214,05 -0,01 -0,84 2,75
FTSE 7.598,18 -0,83 -63,69 -0,34
CAC 5.418,56 -0,20 -10,64 2,00
Bund-Future 162,54 -0,41 2,46
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.25 Uhr Fr, 18.04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1721 +0,30% 1,1696 1,1669 -2,4%
EUR/JPY 131,62 +0,25% 131,47 131,15 -2,7%
EUR/CHF 1,1681 -0,19% 1,1712 1,1701 -0,3%
EUR/GBP 0,8831 -0,05% 0,8834 1,1326 -0,7%
USD/JPY 112,32 -0,01% 112,42 112,40 -0,3%
GBP/USD 1,3269 +0,30% 1,3239 1,3214 -1,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.595,26 +3,2% 6.380,03 6.277,04 -51,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,64 -0,02
Deutschland 10 Jahre 0,31 0,28 -0,12
USA 2 Jahre 2,60 2,58 0,71
USA 10 Jahre 2,87 2,83 0,46
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,01
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,72 71,01 -3,2% -2,29 +15,7%
Brent/ICE 73,03 75,33 -3,1% -2,30 +13,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.241,33 1.241,52 -0,0% -0,19 -4,7%
Silber (Spot) 15,79 15,82 -0,2% -0,03 -6,8%
Platin (Spot) 823,03 829,45 -0,8% -6,42 -11,5%
Kupfer-Future 2,76 2,77 -0,5% -0,01 -17,2%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 16, 2018 10:11 ET (14:11 GMT)
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