29.11.2018 18:12:45
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MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Bayer mit Achterbahnfahrt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen sind die Kurse gut behauptet aus dem Donerstag gegangen, dabei schlossen sie aber deutlich unter den Tageshochs. Im DAX lautete das Motto sogar "wie gewonnen, so zerronnen". Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit 11.298 Punkten fast exakt auf dem Schlussstand vom Mittwoch, nachdem er im Tageshoch schon die Marke von 11.400 Punkten knapp überwunden hatte. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,2 Prozent auf 3.174 Punkte, aber auch er war im frühen Geschäft deutlich stärker gestiegen. Bayer schlossen im Minus, nachdem sie unmittelbar nach der Ankündigung eines neuen Sparprogramms noch um 4 Prozent nach oben gesprungen waren.
Händler äußerten sich besonders im DAX enttäuscht, hatten sie sich doch nach den Steilvorlagen aus den USA auf deutlichere Gewinne eingestellt: "Die Anleger verkaufen in Europa jeden Rally-Ansatz", so ein Händler. Zum ersten sei der Markt vor dem Treffen zwischen Trump und Jinping vorsichtig. Zum zweiten halte der bevorstehende Brexit die Bullen in Schach, vor allem die Unsicherheit um die Abstimmung im Londoner Unterhaus bremse die Kauflist. "Und nun trüben sich auch noch die Wirtschaftsdaten in den USA ein, so die Zahlen vom US-Immobilienmarkt", sagt der Händler.
Bayer-Ausblick unter Erwartungen
Bayer drehten nach einem kurzen Aufwärtsschub ins Minus. Der für das kommende Jahr in Aussicht gestellte Gewinn je Aktie von 6,80 Euro liege deutlich unter Erwartungen, so ein Händler. Die Konsensschätzung lag bei 7,40 Euro. "Zudem sind die Einmalbelastungen sehr hoch", sagte ein Händler zum Stellenabbau. Der Konzern rechnet mit Einmalbelastungen von 4,4 Milliarden Euro.
Außerdem verkaufe Bayer vergleichsweise risikofreies Geschäft, um Risiken zu covern, sagt der Händler. Bayer will unter anderem die Sparte Tier-Medizinprodukte abgeben. Der Kurs verlor 0,7 Prozent auf 63,77 Euro.
Deutsche Bank wegen Geldwäscheverdachts unter Druck
Zu Handelsbeginn notierte die Aktie der Deutschen Bank noch im Plus, zum Schluss lag sie 3,4 Prozent im Minus. Für Verunsicherung sorgte, dass Gebäude der Deutschen Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche durchsucht wurden. Es ging nach Aussage der Bank dabei um einen Sachverhalt mit Bezug zu den "Panama Papers". Die Ermittlungen richten sich laut Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitarbeiter sowie andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche der Bank und haben den Vorwurf der Geldwäsche zum Gegenstand.
Der WTI-Ölpreis war erstmals seit einem Jahr wieder unter die 50-Dollar-Marke gefallen. Der Future der US-Sorte WTI rutschte im Tagestief auf 49,41 Dollar. Zwar drehte er später sogar ins Plus. Trotzdem stiegen Europas Airline-Aktien. Lufthansa waren mit einem Plus von 2,8 Prozent zweitstärkste DAX-Aktie.
Nach einem beschleunigten Wachstum im dritten Quartal hat der österreichische Baukonzern Strabag seine Jahresprognose erneut angehoben. Die Leistung soll "spürbar über" 15 Milliarden Euro liegen und nicht nur "zumindest" diesen Wert erreichen, teilte das Unternehmen mit, dessen größter Markt Deutschland ist. Auch bei der Rendite korrigierte Strabag sich nach oben. Die EBIT-Marge werde mindestens 3,3 Prozent erreichen und nicht nur mindestens 3 Prozent. Für die Aktie ging es in Wien um 1 Prozent nach oben.
Etwas besser als erwartet seien die Geschäftszahlen von Tele Columbus ausgefallen. Die Aktien seien im Vorfeld schon stark abgestraft worden, so dass der bestätigte Ausblick helfen sollte, hieß es. Die Aktie schoss um 13 Prozent nach oben.
Wacker Chemie gewannen knapp 6 Prozent auf 87,10 Euro. Die UBS hatte die Aktie kürzlich zum Kauf empfohlen mit einem Kursziel von 170 Euro. Das Haus setzte unter anderem darauf, dass die Siliziumpreise wieder anziehen.
Zur Rose schließt Kapitalerhöhung ab
Die Online-Apotheke Zur Rose hat ihre Kapitalerhöhung abgeschlossen. Der Bruttoerlös basierend auf dem Angebotspreis von 93 Franken je Aktie betrug 200 Millionen Franken. Mit dem Geld will der Mutterkonzern des niederländischen Versandhändlers Docmorris unter anderem die Übernahme der Ludwigshafener Online-Apotheke Medpex finanzieren. Im Rahmen der Kapitalerhöhung hat Zur Rose rund 2,15 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die Titel gaben um 11,6 Prozent auf 92,10 Franken nach.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.174,16 0,19 5,87 -9,41
Stoxx-50 2.929,60 0,14 4,20 -7,81
DAX 11.298,23 -0,01 -0,65 -12,54
MDAX 23.633,89 0,92 216,37 -9,80
TecDAX 2.605,16 1,48 37,93 3,01
SDAX 10.592,71 0,66 69,86 -10,89
FTSE 7.038,95 0,49 34,43 -8,89
CAC 5.006,25 0,46 23,01 -5,77
Bund-Future 161,36% 0,51 3,31
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.06 Mi, 18:14 % YTD
EUR/USD 1,1380 +0,09% 1,1376 1,1356 -5,3%
EUR/JPY 129,06 -0,10% 128,92 128,95 -4,6%
EUR/CHF 1,1343 +0,40% 1,1301 1,1297 -3,1%
EUR/GBP 0,8902 +0,42% 0,8865 0,8867 +0,1%
USD/JPY 113,44 -0,17% 113,32 113,57 +0,7%
GBP/USD 1,2782 -0,34% 1,2831 1,2808 -5,4%
Bitcoin
BTC/USD 4.342,12 +3,2% 4.220,62 4.193,88 -68,2%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,60 -0,58 0,01
Deutschland 10 J. 0,32 0,35 -0,11
USA 2 Jahre 2,81 2,81 0,92
USA 10 Jahre 3,03 3,06 0,62
Japan 2 Jahre -0,15 -0,14 -0,01
Japan 10 Jahre 0,08 0,10 0,03
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 51,67 50,29 +2,7% 1,38 -10,5%
Brent/ICE 59,79 58,76 +1,8% 1,03 -5,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.226,49 1.221,10 +0,4% +5,39 -5,9%
Silber (Spot) 14,33 14,32 +0,1% +0,01 -15,4%
Platin (Spot) 819,90 824,75 -0,6% -4,85 -11,8%
Kupfer-Future 2,78 2,80 -0,6% -0,02 -17,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2018 12:13 ET (17:13 GMT)
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Bayer AG (spons. ADRs) | 4,66 | 1,30% | |
Bayer | 19,22 | 2,08% | |
Deutsche Bank AG | 16,50 | 0,97% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,05 | -0,82% | |
DocMorris AG (ex Zur Rose) | 91,60 | 4,09% | |
Lufthansa AG | 6,15 | -0,61% | |
STRABAG SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 0,00 | 0,00% | |
STRABAG SE | 40,10 | 0,38% | |
Tele Columbus AG | 0,32 | 0,00% | |
WACKER CHEMIE AG | 70,02 | 1,21% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 984,32 | 0,68% |