28.08.2015 11:03:47
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MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen setzen mit Zinsspekulationen ein
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der massiven Kursrally von den jüngsten Tiefs heißt es am Freitagmorgen an Europas Börsen erst einmal Luft holen. Mit den nachlassenden Wachstumssorgen richten sich die Blicke der Investoren auf das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole. Die Anleger erhoffen sich vor allem neue Hinweise über das geldpolitische Vorgehen in den USA. Mit den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten haben die Märkte einen Zinsschritt im September zunehmend ausgepreist.
In Jackson Hole steht die Samstagsrede von Stanley Fischer, Vizegouverneur der US-Notenbank, im Blick. Nach Einschätzung der Societe Generale dürfte sich Fischer nicht so taubenhaft äußern wie unlängst sein Kollege William Dudley, Chef der New Yorker Fed-Filiale. Die sehr starke Zweitlesung des US-BIP für das zweite Quartal am Donnerstag dürfte die Erwartung eines Zinsschrittes im September wieder verstärkt haben. Laut der Commerzbank preisen die Finanzmärkte einen solchen derzeit mit rund 25 Prozent ein. Dazu passen Anmerkungen von Fed-Präsidentin Loretta Mester aus Cleveland. "Das war jedenfalls ein eher bearisher Auftakt der Aussagen aus Jackson Hole", sagt ein Händler mit Blick auf die fallenden Aktienkurse in Europa. Mester hält trotz der jüngsten Marktverwerfungen daran fest, dass die US-Wirtschaft einen Zinsschritt verkraften könne.
Der Dax verliert 0,8 Prozent auf 10.232 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.265 Zähler nach unten. Gegen den Trend ziehen Rohstoffaktien europaweit im Schnitt 1,2 Prozent an. Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI ist in den vergangenen 24 Stunden um 10 Prozent gestiegen. Laut einem Händler handelt es sich damit um den stärksten Preisanstieg an einem Handelstag seit mehr als sechs Jahren. Gute US-Konjunkturdaten und die Spekulation, die Opec könnte kurzfristig die Förderung senken, beflügelten die Ölpreise.
Laut David Buik von Panmure Gordon finden sich unter den zwölf größten Kursverlierern im FTSE-100 der vergangenen zwei Monate neun Ölwerte. Die Einbußen reichen von 13 Prozent bei der BG Group über 29 Prozent bei Anglo American bis zu 48 Prozent bei Glencore. BG gewinnen aktuell 2,3 Prozent, Anglo American 0,2 Prozent und Glencore 2,4 Prozent. BP legen um 0,8 Prozent und TOTAL um 1,2 Prozent zu.
Am Devisenmarkt geht es mit dem Euro nach oben auf rund 1,13 Dollar. Am Donnerstag hatte die Einheitswährung noch unter den starken US-BIP-Zahlen gelitten. Mit den nachgebenden Börsenkursen zieht der Euro aber wieder an. Einige Fed-Mitglieder hatten sich in den vergangenen Tagen beunruhigt wegen der Kurskapriolen an den Märkten gezeigt und hatten sich taubenhaft mit Blick auf eine baldige Zinserhöhung in den USA gezeigt. Offenbar fänden solche Stimmen am Devisenmarkt momentan eher Gehör als am Aktienmarkt, heißt es im Handel.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.264,87 -0,48% Stoxx-50 3.083,31 -0,66% DAX 10.232,19 -0,81% FTSE 6.192,90 +0,01% CAC 4.639,60 -0,40% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,89% +22DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1306 +0,5% 1,1246 1,1236 EUR/JPY 136,60 +0,3% 136,26 135,63 EUR/CHF 1,0864 +0,0% 1,0860 1,0810 USD/JPY 120,84 -0,3% 121,15 120,70 GBP/USD 1,5404 -0,0% 1,5411 1,5394 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/flf
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August 28, 2015 04:32 ET (08:32 GMT)
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