19.01.2018 16:13:43
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MÄRKTE EUROPA/Freundliche Stimmung hält an - BASF mit starken Zahlen
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter in Kauflaune zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. Von den üblichen Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende ist bisher nichts zu spüren. Der DAX setzt sich dabei weiter nach oben ab von der Marke bei 13.400 Punkten. Bei 13.445 Punkten hat der Index zudem ein neues Jahreshoch markiert.
An den Märkten setzt sich immer mehr die Bereitschaft durch, den Konjunkturaufschwung auch in Form steigender Aktienkurse einzupreisen. Als hilfreich hatten sich dabei die überraschend starken Quartalszahlen von BASF vom Vorabend gezeigt, die erneut unterstrichen, wie stark die Konjunktur im Chemie-Sektor läuft.
Gleichzeitig wird der steigende Euro immer weniger als Risiko gesehen. Er wird mittlerweile als inflationsdämpfend gegenüber dem steigenden Ölpreis gewertet. Dafür hatten die Aussagen diverser EZB-Mitglieder wie Vizechef Constancio am Mittwoch gesorgt. Mit 1,2251 Dollar notiert er weiter auf erhöhtem Niveau. Angesichts der Konjunktur-Rally finden sich aber immer mehr Marktteilnehmer damit ab, dass ein Euro um 1,25 Dollar einfach angemessen wäre. Zudem leidet auch der Dollar unter hauseigenen Problemen, so der drohenden Haushaltssperre angesichts der erreichten "Debt Ceiling".
Dazu sorgte auch der Kleine Verfalltag an Europas Terminbörsen für Eindeckungen bei Leerverkäufern von Optionen und damit eine freundliche Tendenz. Der DAX gewinnt 1,0 Prozent auf 13.417 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,7 Prozent auf 3.648 Punkte.
Blick auf EZB-Sitzung und Konjunktur gerichtet
Übergeordnet blicken Marktteilnehmer schon auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche. Der seit Monaten schwelende US-Haushaltsstreit und die Zinspolitik der Notenbank treiben die Renditen. Zweijährige US-Treasuries stiegen mit 2,05 Prozent auf den höchsten Stand seit 9 Jahren, fünfjährige Staatsanleihen rentieren auf einem Siebenjahreshoch.
Europa folgt nun hinterher: In London stieg der Libor auf 1,74 Prozent und damit den höchsten Stand seit Dezember 2008. Mit Spannung wartet man nun auf die EZB-Aussagen, nachdem ihr Dezember-Protokoll offenbart hatte, dass hinter verschlossenen Türen heftiger als zunächst kommuniziert über das Ende des Anleihenkaufprogramms diskutiert worden war. Gleichzeitig stehen mit dem Ifo-Index und zahlreichen Einkaufsmanager-Indizes kommende Woche die wichtigsten Konjunkturbarometer für die Märkte an.
BASF mit starken Zahlen - Ceconomy unter Druck
Nach den überraschend guten BASF-Zahlen haben viele Analysten die Kursziele nach oben genommen und treiben die Aktie um 1,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Dies sorgt auch für einen Ausbruch nach oben bei anderen Chemiewerten in Europa. Für Lanxess im MDAX geht es um 0,8 Prozent hoch, für Covestro um 2,2 Prozent. Bei letzterer nehmen die Spekulationen auf eine DAX-Aufnahme anstelle von Prosieben zu.
Adidas setzen sich mit dem Ausbruch aus einer zweiwöchigen Seitwärtsbewegung an die DAX-Spitze mit 5,5 Prozent Plus. Die Analysten von Macquarie haben hier das Kursziel zwar nur leicht erhöht, dieses liegt jedoch rund 30 Prozent über dem aktuellen Kurs. Auch die Commerzbank-Aktie steigt um 1,6 Prozent auf 13,34 Euro dank Morgan Stanley, die das Kursziel auf 16 Euro hochgesetzt haben. Andere Titel wie Deutsche Bank und BNP Paribas legen dagegen nur bis zu 0,4 Prozent zu. Fresenius steigen um 3 Prozent, Thyssenkrupp legen um 4 Prozent zu angesichts positiver Aussagen von der Hauptversammlung.
Abgestraft werden dagegen Ceconomy mit einem Minus von 13 Prozent nach enttäuschenden Zahlen zum Weihnachtsquartal. Hier hatten die Daten vor allem britischer Retailer zunächst die Hoffnung geweckt, dass es doch besser gelaufen sein könnte. Doch dies hat sich nun zerschlagen. Das EBIT soll im Bereich von 260 Millionen Euro ausfallen, was klar unter der Markterwartung liegt. Doch die Jahresprognose bestätigte Ceconomy.
Bei Software AG geht es um 2 Prozent nach oben. Die Darmstädter haben mitgeteilt, dass sich die US-Steuerreform ab diesem Jahr deutlich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirke. Der Konzern erwartet, dass das Ergebnis je Aktie um 5 bis 10 Prozent ab 2018 und in den Folgejahren steigen werde. Die USA sind mit einem Umsatzanteil von mehr als 30 Prozent der größte Einzelmarkt der Software AG. Morphosys fallen dagegen um 3,8 Prozent, nachdem sie von HSBC auf "Reduce" gesenkt wurden.
Einen Kurseinbruch von bis zu 17 Prozent mussten Süss Microtec nach einer vermeintlichen Gewinnwarnung erdulden. Allerdings handelt es sich nur um verschobene Buchungstermine, heißt es aus dem Handel. Die Aktien erholen sich scharf und notieren nur noch 4,4 Prozent niedriger.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.647,75 0,74 26,84 4,10
Stoxx-50 3.252,21 0,39 12,78 2,34
DAX 13.417,02 1,02 135,59 3,87
MDAX 27.414,15 0,75 205,36 4,63
TecDAX 2.701,06 0,65 17,47 6,80
SDAX 12.518,41 0,93 115,62 5,31
FTSE 7.726,89 0,34 25,93 0,17
CAC 5.523,95 0,60 32,77 3,98
Bund-Future 160,58 0,09 -0,74
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Uhr Do, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2251 -0,04% 1,2256 1,2239 +2,0%
EUR/JPY 135,47 -0,25% 135,81 135,80 +0,1%
EUR/CHF 1,1760 +0,27% 1,1729 1,1741 +0,4%
EUR/GBP 0,8827 +0,10% 0,8818 1,1345 -0,7%
USD/JPY 110,56 -0,23% 110,82 110,98 -1,9%
GBP/USD 1,3876 -0,16% 1,3899 1,3885 +2,7%
Bitcoin
BTC/USD 11.435,92 +0,94% 11.509,00 11.856,22 -20,38
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,63 63,95 -0,5% -0,32 +5,3%
Brent/ICE 68,90 69,31 -0,6% -0,41 +3,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.335,03 1.328,18 +0,5% +6,85 +2,5%
Silber (Spot) 17,05 16,95 +0,6% +0,10 +0,7%
Platin (Spot) 1.014,25 1.002,00 +1,2% +12,25 +9,1%
Kupfer-Future 3,17 3,19 -0,4% -0,01 -3,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 19, 2018 10:14 ET (15:14 GMT)
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