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06.06.2019 10:24:48

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Renault unter Druck - Immobilienaktien schwach

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Aktienmärkten in Europa geht es am Donnerstag im frühen Handel nach oben. Etwas Rückenwind kommt davon, dass der Auftragseingang der deutschen Industrie im April etwas höher als erwartet ausfiel und für den März etwas nach oben revidiert wurde. Auch dass China den heimischen Konsum durch Anreize ankurbeln will, hilft. Unternehmensseitig steht die von Fiat Chrysler überraschend abgesagte Fusion mit Renault im Fokus.

Der DAX legt um 0,5 Prozent zu auf 12.038 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,8 Prozent auf 3.365 Punkte. Der Euro handelt mit 1,1233 Dollar wenig verändert, nachdem er am Mittwoch zunächst auf ein Mehrwochenhoch gestiegen und danach wieder deutlich zurückgefallen war. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen liegt vor der EZB-Zinsentscheidung mit minus 0,23 Prozent auf Alllzeittief.

Am frühen Nachmittag steht Zinsentscheidung der EZB auf dem Programm. Die Währungshüter dürften die Geldpolitik unverändert lassen und die lange erwartete Zinsgestaltung der dritten Serie sehr langfristiger und gezielter Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO3) bekannt geben. Die Wachstumsprognosen für das Gesamtjahr dürften nach Einschätzung der Analysten von Berenberg bestätigt werden, wenngleich kleinere Abwärtsrevisionen für das zweite und dritte Quartal wahrscheinlich seien.

Renault unter Druck - Fiat Chrysler kaum

Nach dem Scheitern der Fusionspläne zwischen Fiat Chrysler und Renault kommen die Aktien unter Druck. Die Italiener haben die Gespräche beendet und dies mit den politischen Widerständen in Frankreich begründet. Der französische Staat, der mit 15 Prozent an Renault beteiligt ist, wollte mehr Zeit und offenbar die Unterstützung des Partners Nissan. Der wollte sich bei der Abstimmung über den Deal aber offenbar enthalten.

Mit einem Minus von 0,1 Prozent fällt das Minus bei Fiat Chrysler deutlich geringer aus als bei Renault mit minus 6,7 Prozent. Nach Einschätzung aus dem Handel dürfte dies damit zusammenhängen, dass zuletzt erwartet worden sei, dass Fiat Chrysler eine Prämie werde zahlen müssen bei einem Zusammengehen. Diese falle nun weg. Daneben dürften die Anleger bei Renault deutlich mehr Synergiepotenzial gesehen haben als bei Fiat Chrysler.

Im Vergleich zu den Kursen vor der Ankündigung der Fusionsabsicht von Fiat Chrysler im Mai liegen Renault noch rund 5 Prozent höher, Fiat Chrysler sind dagegen fast schon wieder auf das Ausgangsniveau zurückgekommen.

Die Analysten haben derweil auf die neueste Entwicklung bereits reagiert und Fiat Chrysler wie auch Renault abgestuft auf " In Line" von "Outperform".

Platzierung in Befesa treibt Kurs

Kräftige Abgaben müssen einige Immobilienwerte einstecken. Auslöser sind Pläne des Berliner Senats, Mietsteigerungen ab 2020 für fünf Jahre zu verbieten. Im Handel ist man wenig begeistert: Mit freier Marktwirtschaft habe dies nichts zu tun. Auch verkenne die Politik die preistreibende Wirkung der EZB-Niedrigzinspolitik. Vonovia verlieren 2 Prozent, die Aktie der ebenfalls in Berlin besonders stark engagierten Deutsche Wohnen 5,2 Prozent. Der deutsche Immobilienindex RX Real Estate verliert 1,7 Prozent.

Dass der Finanzinvestor Triton die restlichen von ihm gehaltenen 6,35 Millionen Befesa-Aktien zu 34 Euro an institutionelle Anleger verkauft hat, treibt den Kurs der Aktie an. Sie steigt um 1,9 Prozent. Mit dem Verkauf verschwinde ein Aktienüberhang, heißt es zur Erklärung.

DAX-Familie mit nur kleinen Veränderungen im Juni

Wie mehrheitlich erwartet hat die Deutsche Börse mitgeteilt, dass die Aktien von Wacker Chemie im Juni per "Fast Exit" den MDAX verlassen müssen und in den SDAX absteigen. Sie werden durch Grenke ersetzt. Den SDAX verlassen müssen Vossloh, neu aufgenommen werden dafür die Papiere des Strahlen- und Medizintechnikunternehmens Eckert & Ziegler. In DAX und TecDAX kommt es ebenfalls wie erwartet zu keinen Änderungen. Eckert & Ziegler gewinnen 1,2 und Grenke 2,3 Prozent. Wacker Chemie verlieren dagegen 0,5 und Vossloh 2,8 Prozent.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.362,38 0,67 22,43 12,03

Stoxx-50 3.104,92 0,60 18,55 12,49

DAX 12.028,89 0,40 48,08 13,92

MDAX 25.231,32 0,16 40,65 16,88

TecDAX 2.786,08 0,47 13,16 13,71

SDAX 10.936,49 0,04 4,00 15,01

FTSE 7.259,81 0,55 39,59 7,31

CAC 5.323,21 0,59 31,22 12,53

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,22 0,01 -0,46

US-Zehnjahresrendite 2,11 -0,02 -0,57

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi, 17:55 % YTD

EUR/USD 1,1240 +0,11% 1,1231 1,1243 -2,0%

EUR/JPY 121,62 -0,00% 121,41 121,65 -3,3%

EUR/CHF 1,1172 +0,08% 1,1161 1,1151 -0,8%

EUR/GBP 0,8859 +0,13% 0,8856 0,8848 -1,6%

USD/JPY 108,21 -0,11% 108,12 108,19 -1,3%

GBP/USD 1,2687 -0,01% 1,2680 1,2710 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 7.790,50 +0,77% 7.784,75 7.675,50 +109,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,83 51,68 +0,3% 0,15 +9,6%

Brent/ICE 60,74 60,63 +0,2% 0,11 +10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.336,46 1.330,10 +0,5% +6,36 +4,2%

Silber (Spot) 14,94 14,82 +0,8% +0,12 -3,6%

Platin (Spot) 808,95 804,50 +0,6% +4,45 +1,6%

Kupfer-Future 2,65 2,62 +0,9% +0,02 +0,2%

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2019 04:25 ET (08:25 GMT)

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Befesa 19,02 3,26% Befesa
Bertrandt AG 18,40 3,37% Bertrandt AG
Deutsche Wohnen SE 24,35 2,53% Deutsche Wohnen SE
Eckert & Ziegler 41,92 5,75% Eckert & Ziegler
GRENKE AG 16,40 1,86% GRENKE AG
Renault S.A. 39,79 -0,65% Renault S.A.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 30,44 0,83% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)
Vossloh AG 40,40 -1,94% Vossloh AG
WACKER CHEMIE AG 71,84 1,41% WACKER CHEMIE AG

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