20.07.2017 16:18:48

MÄRKTE EUROPA: Euro wertet mit Draghi-Aussagen auf

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kräftigen Schwankungen haben Europas Börsen auf die geldpolitische Entscheidung der EZB reagiert. Die EZB hat die Forward Guidance zu den Anleihekäufen unverändert belassen. Insbesondere hält sie sich die Option offen, das Volumen und/oder die Dauer der Käufe zu erhöhen. Dies wurde an den Finanzmärkten taubenhaft aufgenommen, was Aktien zunächst stützte und den Euro belastete. Etwa die Hälfte der Analysten hatte erwartet, dass die EZB diese Option fallen lässt. Im Rahmen der Pressekonferenz schlug EZB-Präsident Mario Draghi dann aber einen ausgeglichenen Ton an, worauf Aktien von den Hochs wieder zurückkamen und der Euro aufwertete.

   Der Dax notiert am Donnerstagnachmittag mit Aufschlägen von 0,6 Prozent auf 12.524 Punkte - im Tageshoch stand der Index bei 12.576. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,5 Prozent auf 3.518 Punkte. Der Euro fiel nach dem EZB-Statement zur Zinsentscheidung zunächst auf rund 1,1480 Dollar zurück, erholte sich dann aber auf 1,1570. Draghis Aussagen enthielten nur minimale Abweichungen von der Juni-Sitzung. Der EZB-Präsident unterstrich, dass das Wachstum in der Euro-Zone an Schwung gewinne, zugleich sei eine substanzielle geldpolitische Lockerung aber weiter nötig. Damit hält sich die EZB alle Optionen offen.

United und Easyjet drücken auf Airlines

Kräftig unter Druck stehen die Aktien der Fluglinien. Auslöser sei der schwache Ausblick von United Continental in den USA, heißt es im Handel. Auch die Geschäftszahlen von Easyjet, obgleich solide ausgefallen, werden mit Abschlägen in der Easyjet-Aktie von 5,9 Prozent quittiert. Nach der starken Outperformance des Sektors sei die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen hoch, heißt es im Handel. Daneben hat Easyjet einen zurückhaltenden Ausblick geliefert. Air France-KLM verlieren 7 Prozent und die British-Airways-Mutter IAG 3,6 Prozent. Für die Lufthansa-Aktie geht es um 7,3 Prozent nach unten.

   Der Softwarekonzern SAP hat nach einem deutlichen Umsatzwachstum im zweiten Quartal seine Umsatzprognosen mit Ausnahme des reinen Cloudgeschäfts angehoben und die Erwartung für das Betriebsergebnis bestätigt. Zugleich wurde ein Aktienrückkauf über bis zu 500 Millionen Euro angekündigt. Die operative Marge ging allerdings stärker als erwartet zurück. Auch der Zuwachs im Cloudgeschäft fiel verhaltener aus als erhofft. Independent Research sprach von enttäuschenden Ergebnisentwicklung. Die Analysten erwarten zudem für das zweite Halbjahr Währungsbelastungen. SAP verlieren 0,2 Prozent.

T-Mobile US erhöht Ausblick für 2017

Der Mobilfunkanbieter T-Mobile US hat im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs ungebremst fortgesetzt und den Gewinn mehr als verdoppelt. Für das laufende Geschäftsjahr setzt sich die US-Tochter der Deutschen Telekom nun ambitionierte Ziele. So strebt T-Mobile US nun ein Kundenwachstum bei den lukrativen Vertragskunden von netto 3,0 bis 3,6 Millionen an. Das bisherige Ziel hatte auf 2,8 bis 3,5 Millionen gelautet. Das soll sich auch beim Gewinn bemerkbar machen. In der Folge legt die Aktie der Deutschen Telekom um 1,3 Prozent zu.

   Siemens führen mit Aufschlägen von 2,3 Prozent die Gewinnerliste im DAX mit großem Abstand an. Im Handel heißt es, dass die Aktie nach tagelangem Abgabedruck nun in einer technischen Erholung zulegt. In den vergangenen Tagen habe es Abgeber im Markt gegeben, am Donnerstag seien nun Schnäppchenjäger unterwegs, so ein Händler. Ein anderer Händler verweist zudem auf Umschichtungen aus ABB nach schwächeren Geschäftszahlen der Schweizer. ABB verlieren 3 Prozent.

   Ein überraschend optimistischer Ausblick von Wärtsilä lässt die Aktie um 5,7 Prozent springen. Der finnische Schiffsausrüster, der unter anderem schwere Schiffsdieselmotoren herstellt, hat den Ausblick für das maritime Geschäft nach oben genommen. Dies wecke übergreifend auch Fantasien für eine konjunkturelle Belebung im globalen Schiffsbau, heißt es im Handel. Im zweiten Quartal sprang der Auftragseingang um 14 Prozent auf 1,363 Milliarden Euro - der Umsatz zog um 8 Prozent an.

   Der Autozulieferer Hella (plus 3,5 Prozent) hat seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr per Ende Mai um 3,7 Prozent auf rund 6,6 Milliarden Euro gesteigert. Insbesondere in der zweiten Geschäftsjahreshälfte habe sich das Umsatzwachstum durch zahlreiche neue Produktionsanläufe wie erwartet stark beschleunigt, heißt es. ADVA brechen nach sehr schwachen Zahlen um 15,9 Prozent ein. Nach Einschätzung aus dem Handel hat das Unternehmen viel Vertrauen bei den Anlegern verspielt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.518,14 0,51 17,86 6,92 Stoxx-50 3.165,61 0,31 9,82 5,15 DAX 12.523,89 0,58 71,84 9,08 MDAX 24.993,18 -0,08 -20,90 12,64 TecDAX 2.294,70 0,11 2,54 26,66 SDAX 11.160,18 -0,10 -11,08 17,24 FTSE 7.491,10 0,81 60,19 4,88 CAC 5.231,02 0,29 14,96 7,58

Bund-Future 162,05 0,25 -0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.26 Uhr Mi, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1567 +0,44% 1,1517 1,1526 +10,0% EUR/JPY 129,77 +0,47% 129,15 128,72 +5,6% EUR/CHF 1,1062 +0,57% 1,0999 1,0995 +3,3% EUR/GBP 0,8920 +0,85% 0,8844 1,1311 +4,6% USD/JPY 112,17 +0,03% 112,14 111,69 -4,0% GBP/USD 1,2968 -0,42% 1,3022 1,3037 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,31 47,12 +0,4% 0,19 -16,9% Brent/ICE 50,09 49,7 +0,8% 0,39 -14,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.239,00 1.240,80 -0,1% -1,81 +7,6% Silber (Spot) 16,24 16,27 -0,1% -0,02 +2,0% Platin (Spot) 918,40 921,00 -0,3% -2,60 +1,6% Kupfer-Future 2,71 2,71 +0,0% +0,00 +7,5% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   July 20, 2017 10:08 ET (14:08 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 08 AM EDT 07-20-17

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