13.09.2018 16:21:43
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MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Lira profitiert von Zinsanhebung
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa geht es am Donnerstagnachmittag nach oben. Am Tag der Notenbanken setzt nach der Stabilisierung der vergangenen Tage eine leichte Erholungsbewegung ein. Den Paukenschlag unter den Notenbanken lieferte die türkische Zentralbank (CBRT). Die Devisenstrategen der Commerzbank sprechen nach der überraschend starken Zinserhöhung um 625 Basispunkte auf 24 Prozent von einem "sehr starken Signal" durch die Zentralbank.
Nicht nur unterstreiche sie damit ihre Unabhängigkeit, auch mit Blick auf die Inflationsentwicklung sei die Anhebung ausreichend, sagt eine Analystin. Es stelle sich nun die Frage, wie Präsident Erdogan mit der Entscheidung umgehen werde - personelle Konsequenzen seien nicht auszuschließen. Noch kurz vor der Zinsentscheidung hatte sich Erdogan zu Wort gemeldet und den Druck auf die Zentralbank erhöht.
Der DAX steigt um 0,6 Prozent auf 12.109 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.350 Punkte nach oben. Gegen den Trend notiert die Börse in Athen deutlich im Minus, hier belasten die erneut kräftigen Abschläge bei den Banken. Der Euro legt auf knapp 1,17 Dollar zu, was eher an der Schwäche des Dollar liegt. Den Greenback belasten die niedriger als erwarteten US-Vebraucherpreise. "Es scheint fast so, dass die Inflationsraten einfach nicht richtig anspringen wollen", heißt es von der VP Bank. Die Daten könnten der "Fed sogar einen Grund liefern, bei den Zinserhöhungen eine Pause einzulegen", so Devisen-Analyst Miles Eakers von Centtrip.
EZB und BoE bestätigen ihre Zinspolitik
Der EZB-Rat hat beschlossen, dass das Monatsvolumen der Anleihekäufe ab Oktober auf 15 von derzeit 30 Milliarden Euro reduziert wird. Das Zinsniveau wurde unverändert gelassen. Er bekräftigte zudem seine Erwartung, dass die Ankäufe am Jahresende eingestellt werden. Die EZB wird nach Einschätzung der NordLB wahrscheinlich im September nächsten Jahres und damit noch kurz vor dem Wechsel an der EZB-Spitze den Satz für die Einlagefazilität adjustieren. Dies wäre der von Mario Draghi gesetzte Schlussakkord in seiner nicht unumstrittenen Amtszeit.
Auch die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins nicht angetastet. Er verharrte damit bei 0,75 Prozent. Der Beschluss der Währungshüter fiel einstimmig. Für ein Abwarten sprechen neben den Brexit-Sorgen auch die durchwachsenen Konjunkturdaten. Zwar legte die Inflationsrate zu, aber der Lohnanstieg ist verhalten und der Einkaufsmanagerindex für die Industrie zeigt nach unten.
Delivery Hero liefert nicht
Delivery Hero verlieren nach Vorlage endgültiger Zahlen 2,0 Prozent. Auch wenn der Online-Marktplatz für Essensbestellungen mit Marken wie Foodora und Pizza.de unter dem Strich wegen eines Verkaufs von Unternehmensteilen einen Gewinn verbuchte, so ist er doch von operativer Profitabilität wegen höherer Investitionen noch ein Stück weit entfernt. Negativ stößt die EBITDA-Marge von minus 15 Prozent auf - diese sei weit entfernt vom Jahresziel von minus 5 bis minus 8 Prozent.
Die Aktien der Kaufhauskette Debenhams in London setzen ihren scharfen Abwärtstrend fort und fallen um 9,0 Prozent. Hier zerschlagen sich die Hoffnungen auf eine Übernahme durch Sports Direct International. Diese haben ausgeschlossen, ein Angebot abzugeben. Sports Direct sei zu dieser Klarstellung gezwungen worden, weil ein Manager zu Journalisten über Gedankenspiele in dieser Richtung gesprochen habe, kommentieren die Analysten von Shore Capital.
Deutsche Bank profitieren von Berichten über den Einstieg des chinesischen Staatsfonds und gewinnen 3,0 Prozent. "Es ginge zwar nur um die Übernahme der Anteile von HNA, und nicht um neue Nettokäufe, aber damit würde das Material zumindest nicht an den Markt kommen", sagt ein Händler. Nach einer Kaufempfehlung steigt die Commerzbank-Aktie um 3,3 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.350,47 0,72 23,87 -4,38
Stoxx-50 3.010,45 0,32 9,67 -5,27
DAX 12.108,55 0,63 76,25 -6,26
MDAX 26.442,65 0,09 24,30 0,92
TecDAX 2.896,06 -0,12 -3,55 14,51
SDAX 12.134,61 -0,25 -30,29 2,08
FTSE 7.301,88 -0,16 -11,48 -5,37
CAC 5.356,68 0,46 24,55 0,83
Bund-Future 159,30 -0,33 1,99
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.50 Uhr Mi, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1686 +0,49% 1,1632 1,1625 -2,7%
EUR/JPY 130,62 +0,93% 129,61 129,35 -3,4%
EUR/CHF 1,1303 +0,14% 1,1274 1,1289 -3,5%
EUR/GBP 0,8917 +0,01% 0,8923 0,8931 +0,3%
USD/JPY 111,78 +0,48% 111,43 111,30 -0,8%
GBP/USD 1,3104 +0,39% 1,3036 1,3017 -3,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.516,41 +2,6% 6.409,74 6.308,46 -52,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,56 70,37 -1,2% -0,81 +18,5%
Brent/ICE 79,10 79,74 -0,8% -0,64 +24,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.207,61 1.206,07 +0,1% +1,54 -7,3%
Silber (Spot) 14,28 14,25 +0,1% +0,02 -15,7%
Platin (Spot) 807,10 801,50 +0,7% +5,60 -13,2%
Kupfer-Future 2,70 2,66 +1,4% +0,04 -19,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2018 10:22 ET (14:22 GMT)
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