09.10.2020 18:22:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Konsolidierung im Börsensektor

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag mit kleineren Aufschlägen geschlossen. Anleger hielten sich angesichts der weiter stark steigenden Infektionszahlen und der bestehenden geopolitischen Unsicherheiten vor dem Wochenende zurück. Grundsätzlich stützend wirkte der bislang insgesamt erfreuliche Auftakt der Berichtssaison. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 13.051 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg deutlicher um 0,5 Prozent auf 3.273 Punkte - hier stützten unter anderem stärkere Aufschläge im Technologie-, aber auch im Rohstoffsektor.

Harte Fakten für eine Konjunkturerholung kamen von neuen Daten aus China: Dort hatten die Aktivitäten im Dienstleistungssektor im September dank der starken Inlandsnachfrage am Ende des dritten Quartals angezogen. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Service-Bereich stieg im September auf 54,8 Punkte von 54 Punkten im August. Medienberichte rund um den Feiertag der "Goldenen Woche" deuteten darauf hin, dass sich die Verbraucherausgaben weiter gut erholten, was zudem auf einen soliden Oktober hindeutet.

LSE verkauft Borsa Italiana an Euronext

Die Konsolidierung im Börsensektor hält derweil an. Die Londoner Börse LSE hat nun den Verkauf ihrer Tochter Borsa Italiana für 4,33 Milliarden Euro bestätigt. Sie geht an die europäische Konkurrenzbörse Euronext. Der Kaufpreis liegt etwas über den Schätzungen von rund 4 Milliarden Euro, hieß es. Der Verkauf ist notwendig, um die Genehmigung der EU zum Kauf von Datendienstleister Refinitiv zu erhalten. LSE gewannen 0,4 Prozent, für die Euronext ging es deutlich um 4,4 Prozent nach unten.

Weitere Unternehmen erhöhten ihre Prognosen - darunter Zalando. Der Online-Modehändler ist einer der Profiteure des neuen Konsumverhaltens. Nach dem Lockdown im Frühjahr wird weiter im Internet gekauft. Nach einem außergewöhnlich starken Wachstum im dritten Quartal hat Zalando ihre Jahresprognose erneut angehoben. Die Citigroup sprach von einer "soliden Erhöhung" des bereinigten Gewinns (EBIT) für 2020 im Bereich von rund 45 Prozent. Die Zalando-Aktie legte 3,2 Prozent zu.

Um 24 Prozent nach oben ging es mit der Aktie von Global Fashion Group, nachdem auch dieser Modehändler seinen Ausblick für 2020 angehoben hatte. Das Unternehmen erwartet nun beim Bruttowarenwert einen Anstieg um 23 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Nach einem guten dritten Quartal hat auch das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk den Ausblick angehoben. Die Umsätze wie auch das operative Ergebnis stiegen in dem Zeitraum um rund 7 Prozent, was unter anderem wohl auch auf die gestiegene Lagerhaltung in den USA zurückzuführen war. Das operative Ergebnis wie auch der Umsatz sollen nun in diesem Jahr um 5 bis 8 Prozent steigen. Für die Aktie ging es um 3,3 Prozent nach oben.

Mit einem Freudensprung von 12,7 Prozent reagierten Villeroy & Boch auf die Anhebung der Prognose für das laufende Jahr und die Aussagen zur Dividende. Das Unternehmen stellte für 2020 ein operatives Ergebnis (EBIT) von 30 bis 35 Millionen Euro in Aussicht. Im Juli war lediglich die Rede davon gewesen, dass das Unternehmen in diesem Jahr operativ ein positives Ergebnis ausweisen möchte. Auch soll die Dividende erhöht werden.

Nach schwächeren Geschäftszahlen ging es für BASF dagegen um 3,8 Prozent nach unten. Der Chemiekonzern hatte für das dritte Quartal ein EBIT vor Sondereinflüssen von 581 Millionen Euro vermeldet. Das lag deutlich unter der Baader-Schätzung von 798 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein EBIT vor Sondereinflüssen von 3 bis 3,3 Milliarden Euro. Auch das bewegte sich deutlich unter der Baader-Prognose von 4,2 Milliarden Euro.

Eine schwache Henkel-Prognose ließ den Markt dagegen kalt, die Aktien stiegen 1,4 Prozent. Schon nach dem schwachen ersten Halbjahr waren Analysten vorsichtiger geworden und hatten damit gerechnet, dass das Ziel für 2020 nicht erreicht werden könne. Henkel schaffte diesbezüglich nun Klarheit und stellte einen Gewinnrückgang um bis zu 22 Prozent in Aussicht. Dies war aber immer noch besser als befürchtet.

Übernahmefantasie bei Rolls Royce

Bei Rolls-Royce ging die fulminante Kursrally mit 14,3 Prozent Plus weiter. Nach über 80 Prozent Kursverlust spekuliert der Markt auf ein mögliches Kaufinteresse durch andere Größen aus dem Luft- und Verteidigungsbereich. Dazu wird der Triebwerkhersteller seine Bilanz durch Kapitalerhöhung und Ausgabe von Anleihen bereinigen.

Die Drittquartalszahlen von Pandora überzeugten. Der gesamte bereinigte Umsatz war gegenüber dem Vorjahr kaum gesunken, während das Online-Geschäft, wenn auch von einem niedrigen Niveau, um 89 Prozent gestiegen war. Die Citi-Analysten verwiesen zudem auf die EBIT-Marge, die ebenfalls überzeugt habe. Es überrascht daher nicht, dass das Unternehmen den Ausblick angehoben hat. Pandora gewannen 17,2 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.273,12 +17,36 +0,5% -12,6%

Stoxx-50 2.953,61 +18,91 +0,6% -13,2%

Stoxx-600 370,35 +2,04 +0,6% -10,9%

XETRA-DAX 13.051,23 +9,02 +0,1% -1,5%

FTSE-100 London 6.016,65 +38,62 +0,6% -20,7%

CAC-40 Paris 4.946,81 +34,87 +0,7% -17,3%

AEX Amsterdam 567,17 +7,23 +1,3% -6,2%

ATHEX-20 Athen 1.547,89 +5,44 +0,4% -32,6%

BEL-20 Brüssel 3.387,35 +17,51 +0,5% -14,4%

BUX Budapest 33.660,44 -37,50 -0,1% -27,0%

OMXH-25 Helsinki 4.419,21 +39,62 +0,9% +4,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.297,65 +17,65 +1,4% -6,5%

OMXC-20 Kopenhagen 1.409,83 +21,17 +1,5% +24,1%

PSI 20 Lissabon 4.222,44 -40,71 -1,0% -19,8%

IBEX-35 Madrid 6.950,90 -41,90 -0,6% -27,2%

FTSE-MIB Mailand 19.595,38 +12,95 +0,1% -16,7%

RTS Moskau 1.164,34 +5,52 +0,5% -24,8%

OBX Oslo 763,88 -2,80 -0,4% -9,4%

PX Prag 872,50 -2,18 -0,2% -21,8%

OMXS-30 Stockholm 1.840,07 -1,33 -0,1% +3,9%

WIG-20 Warschau 1.698,91 -21,00 -1,2% -21,0%

ATX Wien 2.214,62 +2,00 +0,1% -29,6%

SMI Zürich 10.320,03 +49,79 +0,5% -2,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,53 0,00 -0,77

US-Zehnjahresrendite 0,79 0,01 -1,89

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:35 Uhr Do, 18:05h % YTD

EUR/USD 1,1819 +0,51% 1,1776 1,1753 +5,4%

EUR/JPY 124,90 +0,19% 124,73 124,56 +2,5%

EUR/CHF 1,0755 -0,28% 1,0782 1,0784 -0,9%

EUR/GBP 0,9088 -0,06% 0,9092 0,9080 +7,4%

USD/JPY 105,69 -0,31% 105,92 105,98 -2,8%

GBP/USD 1,3005 +0,55% 1,2951 1,2945 -1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,6875 -0,75% 6,7049 6,7398 -4,0%

Bitcoin

BTC/USD 11.053,46 +1,61% 10.863,83 10.903,26 +53,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 41,27 41,19 +0,2% 0,08 -27,4%

Brent/ICE 43,51 43,34 +0,4% 0,17 -29,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.921,32 1.893,93 +1,4% +27,39 +26,6%

Silber (Spot) 24,71 23,88 +3,5% +0,84 +38,4%

Platin (Spot) 888,85 866,80 +2,5% +22,05 -7,9%

Kupfer-Future 3,07 3,04 +1,0% +0,03 +8,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 09, 2020 12:22 ET (16:22 GMT)

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