31.10.2013 09:11:31
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MÄRKTE EUROPA/Enttäuschung über US-Notenbank überwiegt
An den Börsen in Europa zeichnet sich Enttäuschung über den Ausgang der zweitägigen Beratungen der US-Notenbank (Fed) ab. Nachdem bereits die US-Börsen und auch die meisten Plätze in Asien leicht negativ auf die neuesten Aussagen der US-Notenbanker reagiert haben, fällt der XDAX im Spezialistenhandel um 0,3 Prozent unter die 9.000er Marke auf 8.988 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 wird mit 3.031 Punkten erwartet, verglichen mit 3.040 am Mittwoch. An den zuletzt gut gelaufenen Börsen in Südeuropa könnten die Verluste etwas stärker ausfallen, heißt es im Handel.
Die US-Währungshüter hätten sich weniger "taubenhaft" gezeigt, als dies im Vorfeld erwartet worden sei, heißt es im Handel. Zwar wurde das Volumen der monatlichen Wertpapierkäufe mit 85 Milliarden Dollar bestätigt, die Fed ging aber nicht auf mögliche negative Effekte des Haushaltsstreits in den USA auf das Wachstum ein. Wie die Credit Agricole zudem betont, verzichtete die Fed in ihrer Erklärung auf einen Passus über angespannte Konditionen an den Kreditmärkten.
Der Dollar erholte sich daraufhin auf breiter Front etwas und hält sich auf diesem Niveau. Der Euro rutschte von über 1,3750 zeitweise unter 1,37 Dollar ab und geht mit 1,3701 um.
"Viele Leute hatten gedacht, dass die Fed den Regierungs-Shutdown als Grund benennen würde, der das Wachstum belastet", sagt Dan Mulholland, Leiter des Handels in US-Anleihen bei BNY Mellon Capital Markets. "Aber die Fed hat sie damit überrascht, dass sie eine weitere Wirtschaftsverbesserung trotz der Finanzprobleme sieht".
Die Citigroup sieht nun eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, dass die Währungshüter schon auf ihrer Dezember-Sitzung mit einer Drosselung der Wertpapierkäufe beginnen werden. Zuvor schätzten sie die Wahrscheinlichkeit nur mit 10 Prozent ein. Für Januar wird die Wahrscheinlichkeit nun bei 45 nach 25 Prozent angelegt.
Die Credit Agricole befürchten, dass Risiko-Anlagen im allgemeinen nun in der nächsten Zeit unter Abgabedruck geraten könnten. Am Rohstoffmarkt gibt der Goldpreis weiter nach auf 1.336 Dollar. Der Rohölpreis bewegt sich auf einem Viermonatstief, wird aber vor allem belastet von einem unerwarteten Lageranstieg in den USA.
Gedrückt wird die Stimmung in Deutschland auch von der Politik. Für Fragezeichen im Handel sorgt die scharfe Kritik der USA am deutschen Wirtschaftsmodell. Das US-Finanzministerium beschuldigt das Land, seine Nachbarn und den Rest der Weltwirtschaft mit der Exportorientierung zu belasten. "Das kommt zu einer Unzeit, wo gerade über die Spionageaffäre in Washington gesprochen wird", sagt ein Händler. Er befürchtet, dass ein schlechteres Verhältnis zu den USA die Börsenbewertung langfristig belasten könnte.
Jenseits der US-Notenbank steht eine Fülle von Quartalsberichten im Blick. Die Zahlen von Bayer und Evonik werden im Handel als "ordentlich" bezeichnet. Allerdings hat bei Evonik ein Immobilienverkauf die Bilanz aufgepeppt. Der Kurs schnellt dennoch um fast 4 Prozent nach oben im Frühhandel. Eher mau sieht es dagegen Wacker Chemie aus, wo die Zahlen die Konsensschätzungen verfehlten. Die Aktie gibt um 4 Prozent nach.
Positiv überrascht hat der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent. Ebenso bei den Banken die überraschend hohe Kernkapitalquote der BNP-Paribas. Sie liegt mit 10,8 deutlich über dem europäischen Bankendurchschnitt von 9,0 Prozent. "Diese Kennziffer steht im Fokus und sollte heute die Aktie stützen und vermutlich auch die Kurse von Credit Agricole und Societe Generale", sagt der Händler.
Eine Gewinnwarnung des japanischen Konkurrenten Shiseido und geringer als erwartete Umsätze könnten die Aktien von L'Oreal belasten. Gute Ergebnisse, aber einer enttäuschende Dividende hat der Getränkehersteller Anheuser-Busch InBev vorgelegt.
Ein großes Thema sind die deutschen Versorger RWE und E.ON. "Es deutet sich an, dass die Politik den großen Stromkonzernen eher unter die Arme greifen dürfte", sagt ein Händler mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen über die Energiepolitik. In Berlin wird am Donnerstag in den Koalitionsverhandlungen über Energiepolitik gesprochen.
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October 31, 2013 03:39 ET (07:39 GMT)
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