18.02.2015 13:25:34
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MÄRKTE EUROPA/Entspannung um Griechenland treibt Aktien
Von Michael Denzin
Deutlicher im Plus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Die Entspannung um Griechenland sorgt für marktbreit weiter steigende Kurse. Das Land will im Streit mit seinen Euro-Partnern nun offenbar doch eine Verlängerung des Kreditprogramms beantragen. Es bleibt abzuwarten, ob die Initiative in Brüssel auf Akzeptanz trifft. Das erste Treffen der Finanzminister der Eurozone war am Montag noch gescheitert. Der Dax steigt um 0,5 Prozent auf 10.952 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,7 Prozent auf 3.464 Zähler zu. Selbst an der Börse Athen geht es um 2,3 Prozent nach oben.
Im Fokus steht nun, was die Europäische Zentralbank (EZB) zu Griechenland sagt. Hier geht es um die entscheidende Verlängerung der ELA-Nothilfen für griechische Banken. Die Zentralbank tagt hierzu am Mittwoch und Donnerstag. Nach Einschätzung der Deutschen Bank könnte die EZB Griechenland ein Ultimatum setzen, was den Druck auf das Land nochmals erhöhen würde. Am Freitag wäre der letzte Tag, an dem noch ein Kompromiss erreicht werden könnte.
Den Euro ficht die Debatte indes nicht an: Er handelt weiter um die Marke von 1,14 Dollar. Wie die Commerzbank anmerkt, sieht der Markt entweder im Vergleich zu Montag kein erhöhtes Grexit-Risiko - was schon eine ziemlich verzerrte Realitätswahrnehmung des Marktes voraussetzen würde - oder er sei zu dem Schluss gekommen, dass ein Grexit nicht marktrelevant sei. "Und wenn das alle glauben, dann ist das wohl auch so. Zumindest auf kurze bis mittlere Sicht", sagt Analyst Ulrich Leuchtmann.
Auch der europäische Bankensektor scheint keine Probleme in einem Austritt der Griechen zu sehen: Er handelt 2,0 Prozent im Plus. Stützend wirken auch sehr gute Quartalszahlen der Credit Agricole, deren Aktien um 6,7 Prozent steigen. Die Societe Generale wertet die Geschäftszahlen der Credit Agricole sehr positiv: Der Vorsteuergewinn sei 16 Prozent über den Erwartungen ausgefallen, zudem habe es geringere Berichtigungen auf das Kreditportfolio gegeben. Auch die Dividende von 0,35 Euro liege leicht über der Prognose.
Am Abend richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger dann auf das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar. Im Handel erhofft man sich Hinweise über die weitere US-Zinspolitik. Laut Chris Weston vom Broker IG ist die Zinskurve in den USA in den vergangenen elf Sitzungen um 30 Basispunkte steiler geworden. Dies weise auf einen ersten Zinsschritt in den USA im September hin.
Zunächst muss der Markt aber die Zahlenausweise einiger europäischer Unternehmen verarbeiten. Abschreibungen auf Assets und bei Verkäufen von Beteiligungen haben das Nettoergebnis des französischen Baukonzerns Lafarge im vierten Quartal in den roten Bereich gedrückt. Operativ sei es aber deutlich besser gelaufen als erwartet, heißt es im Handel. "Die Aussagen zum Ausblick sind bullish", sagt Robert Gardiner von Davy Research. Die Lafarge-Aktie gewinnt 2,1 Prozent.
ENI gewinnen 2,8 Prozent. Das bereinigte EBIT des Ölkonzerns ist laut Jefferies 25 Prozent über den Konsensschätzungen ausgefallen.
Für Aktien von Bierbrauer Carlsberg geht es nach Quartalszahlen um 2,4 Prozent abwärts. Für den bisherigen CEO Jorgen Buhl Rasmussen rückt der Niederländer Cees t'Hart auf den Chefposten. Doch selbst mit einem neuen CEO aus Holland steige für Carlsberg nicht die Wahrscheinlichkeit einer Fusion mit Heineken: "Die Aktivitäten von Heineken und Carlsberg überlappen sich zu stark", begründet Gerard Rijk von SNS Securities seine Einschätzung.
Im DAX legen fast alle Titel deutlich zu. Für Autobauer wie VW geht es bis zu 1,5 Prozent nach oben. Bankenwerte profitieren von der Entspannung bei den Grexit-Sorgen; Commerzbank legen um 2,2 Prozent zu und Deutsche Bank um 2,1 Prozent. Die Aktien von Infineon profitieren von der Rally der US-Techwerte und steigen um 2,3 Prozent.
Schlusslichter sind die Versorgerwerte. Die Commerzbank hat nach Aussage aus dem Handel E.ON und RWE zum "Reduzieren" empfohlen und bei RWE das Kursziel auf 22 nach 26 Euro gesenkt.
Im MDAX fallen Südzucker um 1,4 Prozent nach der Gewinnwarnung ihrer Beteiligung CropEnergies. Deren Aktien brechen um fast 10 Prozent ein. Der Einbruch der Ölpreise hat auch bei den Bioethanolpreisen in Europa kräftige Spuren hinterlassen und sie auf Allzeit-Tiefs gedrückt. Die Südzucker-Tochter muss nun sogar die Produktion bei ihrer britischen Tochtergesellschaft Ensus UK auf Eis legen.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.463,88 +0,74% Stoxx-50 3.307,14 +0,58% DAX 10.952,22 +0,52% FTSE 6.900,95 +0,04% CAC 4.798,80 +0,94% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,35% -11DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 17.48 Uhr EUR/USD 1,1368 -0,22% 1,1393 1,1393 EUR/JPY 135,59 -0,10% 135,72 135,61 EUR/CHF 1,0683 0,03% 1,0680 1,0654 USD/JPY 119,28 0,14% 119,11 119,04 GBP/USD 1,5423 0,51% 1,5344 1,5341 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.de
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 18, 2015 06:54 ET (11:54 GMT)
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Commerzbank | 16,16 | 0,06% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 13,33 | -1,04% | |
Deutsche Bank AG | 16,82 | -0,05% | |
E.ON sp. ADRs | 11,00 | 0,00% | |
ENI SPAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 2 Shs | 26,80 | 0,75% | |
Infineon AG | 33,81 | 0,16% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,80 | 5,67% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 10,39 | -0,29% |
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