27.03.2018 09:54:45

MÄRKTE EUROPA/Entspannung bei US-Strafzöllen befeuert DAX-Rally

FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig erholt sind Europas Aktienmärkte am Dienstag in den Handel gestartet. Der DAX überspringt zeitweise die 12.000er-Marke und legt aktuell 1,5 Prozent zu auf 11.961 Zähler. Versöhnliche Töne aus China zu den US-Strafzöllen hatten an Wall Street am Vorabend eine Rally gestartet. Besonders die US-Chip- und Technologiewerte liefen, der Sektor sprang um 4,7 Prozent nach oben, Microsoft verteuerten sich um über 7 Prozent, der marktbreite S&P-500 stieg um 2,7 Prozent. Entsprechend legen im DAX Infineon 3,3 Prozent zu.

Die extrem starke Erholung an Wall Street fand am Vorabend erst nach Handelsschluss in Europa statt; der Dow-Jones-Index sprang danach um 400 Punkte nach oben und zeigte den größten Tagesgewinn seit Oktober 2008. Europas Aktienwerte waren hingegen auf Tagestief aus dem Handel gegangen. Entsprechend kräftig fällt daher die Reaktion in Europa aus.

Aus charttechnischer Sicht ist das positiv, da der DAX damit wieder in die wichtige Unterstützungszone zwischen 11.800 und 12.000 Punkten zurückfindet, heißt es von IG. Der Euro-Stoxx-50 legt 1,3 Prozent zu auf 3.321 Zähler.

Entspannungssignale aus China treiben

Kurstreiber sind Entspannungssignale aus China. Premierminister Li Keqiang unterstrich erneut Chinas Bereitschaft, die Verhandlungen mit den USA zum Abbau der Spannungen fortzusetzen und eine Win-Win-Situation zu erzielen. "Ich glaube, China und die USA sind beide vernünftig genug, das Problem zu lösen", sagte Li im Rahmen des China Development Forums am Montagabend. China verfolge keinen Handelsüberschuss mit irgendeiner Nation. Zudem werde China den Markt weiter für fremde Investoren öffnen und hoffe, die USA würden ihre Investitionen im Lande weiter erhöhen. Auch andere Regierungsvertreter wiederholten diese Positionen.

Investoren bleiben noch skeptisch

Für die Börsen könnten das deutliche Signale einer Bodenbildung sein. Denn noch sind Investoren weiter gegenüber den Unternehmen vorsichtig, die von einem freien Welthandel profitieren. Zollschranken belasten die Gewinne der exportabhängigen Unternehmen. Neben Deutschland betrifft dies besonders die Schweiz, die aufgrund eines kaum vorhandenen Binnenmarktes nahezu alle Umsätze im Ausland generieren muss.

Der schweizerische SMI-Index zeigte sich daher von Jahresbeginn bis Montag mit minus 8,2 Prozent sogar noch schwächer als der DAX (minus 8 Prozent). Auch am Dienstag kann er nur 1,3 Prozent zulegen. Erst wenn die Protektionismus-Debatte beendet und klar definiert ist, welche Zölle auf welche Warenströme zu zahlen sind, dürften Investoren wieder bei exportabhängigen Aktien zugreifen.

Skeptisch zur DAX-Erholung äußerte sich Christian Schmidt von der Helaba: Erholungen fielen in Abwärtstrends "in Relation zu den Abwärtsimpulsen häufig relativ gering aus". Daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern.

Deutsche Bank im Blick - Südzucker und H&M brechen ein

Bei den Einzelwerten stehen Deutsche Bank im Blick. Hier spekuliert die Financial Times über einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern, ihre Aktien steigen um 1,8 Prozent. Bei der Commerzbank geht es 2,9 Prozent nach oben, auch Versicherer wie Allianz notieren 1,4 Prozent höher.

Besonders gesucht sind weiter die Autos, wobei VW und Daimler je 2,2 Prozent zulegen und BMW um 1,9 Prozent höher notieren. Auch Konjunkturaktien wie BASF steigen um 1,8 Prozent und Linde und Covestro um je 2 Prozent.

Im TecDAX drehen Nordex, die vorbörslich noch kräftig im Minus lagen, um 5 Prozent nach oben. Der Ausblick sei zwar nicht stark, jedoch nicht so negativ wie befürchtet, heißt es. Der Umsatzausblick von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro treffe zumindest mit dem oberen Ende der Spanne die Erwartungen.

Gegen den auf ganzer Breite steigenden Markt brechen Südzucker 7 Prozent ein. Grund ist abermals das steigende Gesundheitsbewusstsein bei Konsumenten und damit auch den Nahrungsmittelherstellern. Unter anderem will nun auch Coca-Cola in Großbritannien den Zuckeranteil in der Marke Sprite halbieren. Zudem belasten Analystenkommentare wie die Abstufung auf "Sell" durch Berenberg nach der Gewinnwarnung am Vortag.

Auch die schwedische Mode-Kette H&M fällt um 4,8 Prozent. Hier brach der Nettogewinn um 44 Prozent im ersten Quartal ein. Belastet hatten vor allem stark rabattierte Verkaufsaktionen.

Honoriert wird dagegen bei Novartis der Rückzug aus dem Consumer-Healthcare-Joint-Venture mit Glaxosmithkline. Die Aktien legen 1,7 Prozent zu. "Damit verfolgt Novartis die Strategie stringent, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren", so ein Aktienhändler. Die Frage sei nun, was das Unternehmen mit den 13 Milliarden US-Dollar machen werde, die es für den 36,5-prozentigen Anteil bekomme.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.321,18 1,30 42,46 -5,22

Stoxx-50 2.928,31 1,16 33,56 -7,85

DAX 11.961,03 1,47 173,77 -7,41

MDAX 25.440,64 1,22 305,93 -2,90

TecDAX 2.551,61 1,56 39,20 0,89

SDAX 11.913,46 0,72 85,67 0,22

FTSE 6.983,65 1,38 94,96 -9,96

CAC 5.130,54 1,27 64,26 -3,43

Bund-Future 158,91 0,14 -0,2

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.29 Uhr

EUR/USD 1,2463 +0,1% 1,2448 1,2445

EUR/JPY 131,47 +0,2% 131,26 130,60

EUR/CHF 1,1761 -0,0% 1,1765 1,1742

GBP/EUR 1,1389 -0,0% 1,1432 1,1439

USD/JPY 105,50 +0,0% 105,46 104,94

GBP/USD 1,4194 -0,2% 1,4229 1,4242

Bitcoin

BTC/USD 7.980,79 +0,5% 7.944,60 8.132,52

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,70 65,55 +0,2% 0,15 +9,0%

Brent/ICE 70,31 70,12 +0,3% 0,19 +6,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.354,80 1.353,36 +0,1% +1,44 +4,0%

Silber (Spot) 16,76 16,70 +0,3% +0,05 -1,1%

Platin (Spot) 960,85 953,50 +0,8% +7,35 +3,4%

Kupfer-Future 3,00 2,96 +1,3% +0,04 -9,4%

===

maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 27, 2018 03:55 ET (07:55 GMT)

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