02.03.2017 18:49:44
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MÄRKTE EUROPA/Durchatmen für das nächste Stück aufwärts
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Von Amsterdam über London bis Zürich haben die Börsenindizes am Donnerstag nach den fulminanten Kursgewinnen vom Vortag auf der Stelle getreten. Der Dax stieg zwar auf ein neues Jahres- und 23-Monatshoch gestiegen, konnte die Kursgewinne am Ende aber nicht halten. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 8 Punkten auf 12.059 aus dem Handel. Zuvor hatte er bei 12.083 Punkten den höchsten Stand seit April 2015 erreicht. Der Euro-Stoxx-50 schloss 4 Punkte niedriger bei 3.386.
Viele Marktakteure sind unverändert optimistisch gestimmt angesichts der neuen Rekordmarken. "Solange jeder noch so kleine Rücksetzer sofort wieder gekauft wird, bleibt auch im DAX eine Attacke auf sein Allzeithoch (...) eine ernstzunehmende Alternative", sagt Jens Klatt für JFD Brokers. Das Rekordhoch liegt bei 12.391 Zählern. Gestützt wurde die Stimmung weiter von zuversichtlichen Konjunkturerwartungen.
Einige Geschäftszahlen und Prognosen deutscher und europäischer Schwergewichte aus den verschiedensten Branchen kamen bei Investoren nicht so gut an. Das bremste die Börsen etwas.
So verloren Deutsche Telekom 1,2 Prozent, nachdem der operative Gewinn und der Cashflow im vierten Quartal hinter den Konsensprognosen zurückgeblieben sind. Letzterer ist mit entscheidend für die Dividende. Für 2016 schütten die Bonner wie erwartet 0,60 Euro je Aktie aus. Im Gesamtjahr 2016 erreichte der operative Gewinn fast 5,3 Milliarden Euro.
Continental rechnet damit, dass in diesem Jahr die Rohstoffpreise steigen und auf die Margen im Reifengeschäft drücken. Der Aktienkurs drehte nach anfänglichen Verlusten leicht ins Plus. Continental zahlt den Aktionären trotz eines nur leicht gestiegenen Gewinns eine höhere Dividende von 4,25 Euro nach 3,75 im Jahr zuvor.
Brasilianer trinken zu wenig Bier - AB Inbev schwach Bei AB Inbev blieb der operative Gewinn im vierten Quartal um 6 Prozent unter der Markterwartung. Der Kurs fiel um 2,5 Prozent. Analyst Matthias Maenhaut von ING sprach von einem schlechten Abschneiden des Bierbrauers vor allem in Brasilien. Der Kurs des Brillenherstellers Luxottica fiel um 1,8 Prozent. Analysten bemängelten die Prognose der Italiener für dieses Jahr. Cédric Rossi von Bryan Garnier nannte den Ausblick "sehr vorsichtig".
Alain Dehaze, CEO des schweizerischen Personalvermittlers Adecco, sprach nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen von einer "Welt des bescheidenen Wachstums". Anleger verkauften daraufhin die Aktie, der Kurs fiel um 2,9 Prozent.
Aktienrückkauf und Dividende stützen LafargeHolcim Positiv aus dem Rahmen fielen die Ergebnisse von Lafargeholcim. Der Kurs des schweizerisch-französischen Baukonzerns gewann 1,2 Prozent. Lafargeholcim will für bis zu einer Milliarde Franken eigene Aktien zurückkaufen und für 2016 eine höhere Dividende zahlen als 2015.
Für Roche ging es sogar um 6,5 Prozent nach oben. Der Pharmakonzern hat mit einer Studie für eine Kombinationstherapie zweier Medikamente gegen Brustkrebs den sogenannten primären Endpunkt erreicht, der die Wirksamkeit der Behandlung signalisiert. Bei Novartis ging der Kursabschlag von 3,7 Prozent oder 2,90 Franken zum Großteil auf den Dividendenabschlag zurück. Die Schweizer schütten 2,75 Franken je Aktie aus.
Aktien von Engie stiegen um 8,2 Prozent. Stützend wirkte die Gewinnprognose des französischen Versorgers, die mit 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro laut den Analysten von Bryan Garnier über dem Marktkonsens von 2,3 Milliarden Euro liegt. Engie will mehr sparen als bislang vorgesehen.
Bei den deutschen Nebenwerten stiegen Kion um 2,7 Prozent und KRONES um 4,5 Prozent. Der Staplerhersteller Kion rechnet 2017 mit stark steigenden Gewinnen. Beim Anlagenbauer Krones lag der Auftragseingang 2016 um 8 Prozent über dem von 2015. Evonik-Aktien schlossen nach Quartalszahlen des Chemieproduzenten 0,3 Prozent leichter.
Der IT-Berater GFT Technologies erwartet in diesem Jahr zwar einen kräftig steigenden Umsatz, der Gewinn dürfte jedoch nur leicht zulegen. Anleger reagierten enttäuscht, der Kurs brach um fast 11 Prozent ein.
Inflation in Eurozone stützt den Euro nicht Am Devisenmarkt gab der Euro erneut nach auf knapp über 1,05 Dollar. Am Mittwoch schloss die Gemeinschaftswährung mit 1,0551 Dollar. Auch der Preisanstieg in der Eurozone konnte den Euro nicht stützen. Die Verbraucherpreise sind im Februar wie erwartet um 2,0 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Erzeugerpreise legten mit 3,5 Prozent im Januar stärker zu als die Konsensprognose von Ökonomen von 3,2 Prozent.
"Wir rechnen nicht damit, dass die EZB etwas an ihrer lockeren Geldpolitik in diesem Jahr ändert", sagte Peter Vanden Houte von ING. Der Chefvolkswirt verweist zur Begründung auf den Anstieg der Kernrate der Verbraucherpreise. Hier sei der Preisdruck im Februar mit 0,9 Prozent "sehr gedämpft" gewesen. Damit sei die Kerninflation noch immer weit entfernt von nahe 2 Prozent, dem Zielwert der EZB.
Zudem profitierte der Dollar von zunehmenden Zinserhöhungserwartungen in den USA, befeuert von auch am Donnerstag wieder gut ausgefallenen Konjunkturdaten. Am Euro-Rentenmarkt weiteten Bundesanleihen die kräftigen Verluste vom Mittwoch noch etwas aus.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.384,71 -5,49 -0,2% +2,9% Stoxx-50 3.115,03 +0,63 +0,0% +3,5% Stoxx-600 375,61 -0,08 -0,0% +3,9% XETRA-DAX 12.059,57 -7,62 -0,1% +5,0% FTSE-100 London 7.382,35 -0,55 -0,0% +3,4% CAC-40 Paris 4.963,80 +2,97 +0,1% +2,1% AEX Amsterdam 503,79 -1,25 -0,2% +4,3% ATHEX-20 Athen 1.752,86 +1,86 +0,1% +0,7% BEL-20 Bruessel 3.668,37 +7,86 +0,2% +1,7% BUX Budapest 33.155,19 -187,86 -0,6% +3,6% OMXH-25 Helsinki 3.774,27 +12,85 +0,3% +2,6% ISE NAT. 30 Istanbul 110.513,13 +761,20 +0,7% +15,7% OMXC-20 Kopenhagen 918,07 +0,29 +0,0% +3,9% PSI 20 Lissabon 4.708,06 +0,51 +0,0% +0,6% IBEX-35 Madrid 9.716,00 -35,50 -0,4% +3,9% FTSE-MIB Mailand 19.440,62 +76,23 +0,4% +1,1% RTS Moskau 1.099,82 -9,57 -0,9% -4,6% OBX Oslo 628,45 +2,52 +0,4% +1,7% PX-GLOB Prag 1.271,33 +6,33 +0,5% +6,1% OMXS-30 Stockholm 1.580,53 -10,84 -0,7% +4,2% WIG-20 Warschau 2.254,51 +0,55 +0,0% +15,7% ATX Wien 2.812,47 +15,36 +0,5% +7,4% SMI Zuerich 8.661,63 +26,93 +0,3% +5,4%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.30 Uhr Mi, 18:21 % YTD EUR/USD 1,0511 -0,20% 1,0532 1,0567 -0,1% EUR/JPY 120,3588 +0,16% 120,1628 120,11 -2,1% EUR/CHF 1,0643 -0,01% 1,0644 1,0640 -0,6% EUR/GBP 0,8568 -0,10% 0,8576 1,1660 +0,5% USD/JPY 114,51 +0,36% 114,10 113,65 -2,0% GBP/USD 1,2267 -0,12% 1,2281 1,2322 -0,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,73 53,83 -2,0% -1,10 -4,9% Brent/ICE 55,36 56,36 -1,8% -1,00 -4,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.232,72 1.249,55 -1,3% -16,83 +7,1% Silber (Spot) 17,81 18,42 -3,3% -0,61 +11,8% Platin (Spot) 985,60 1.017,00 -3,1% -31,40 +9,1% Kupfer-Future 2,67 2,73 -1,9% -0,05 +6,8%
Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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March 02, 2017 12:19 ET (17:19 GMT)
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