01.10.2019 18:13:44
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MÄRKTE EUROPA/Deutliche Abgaben - Schwache Daten belasten
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa haben den Dienstag mit kräftigen Abschlägen beendet und damit einen schwachen Start in das Schlussquartal 2019 hingelegt. Nach einem optimistischen Start bestätigten zunächst schwache Einkaufsmanager-Indizes aus Europa, das es in der Industrie nicht rund läuft. Der Auftragseingang wies im September das höchste Minus seit Oktober 2012 auf. In Deutschland schlug sogar der stärkste Auftragsrückgang seit April 2009 zu Buche.
Am Nachmittag folgen schwache US-Daten und sorgten für eine Verkaufswelle an den Aktienmärkten, für Anleihen und Gold ging es dagegen nach oben. So fiel der Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe im September von 49,1 auf 47,8, während Ökonomen mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Damit notiert das Konjunkturbarometer so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Handelskonflikt hinterlässt in der US-Industrie tiefe Furchen und macht deutlich, wie dringend US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen mit China benötigt, so der Kommentar der VP Bank.
Der DAX schloss 1,3 Prozent leichter bei 12.264 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,4 Prozent auf 3.518 Punkte nach unten. Der Dollar gab mit den schwachen US-Daten nach, was im Gegenzug den Euro wieder über die Marke von 1,09 Dollar klettern ließ. Im frühen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,0879 Dollar ein neues Jahrestief markiert.
AMS bei Osram auf der Zielgeraden
Im Übernahmekampf um Osram ist ein Scheitern der Übernahmeofferte von AMS auch wenige Stunden vor Ablauf der Frist nicht ausgeschlossen. Trotzdem ist der österreichische Sensorhersteller bei dem Lichtkonzern aus München eigentlich schon am Ziel. Entscheidend ist nämlich das große Aktienpaket, dass sich AMS bereits zusammengekauft hat. Es wirkt für alle weiteren potenziellen Interessenten abschreckend. AMS hält bereits direkt 19,99 Prozent des Aktienkapitals an Osram. Bis Mitternacht müssten noch viele Osram-Aktien angedient werden, damit AMS die selbst gesteckte Mindestannahmeschwelle von 62,5 Prozent nicht reißt.
Positiv kam an der Börse an, dass Masmovil beim 5G-Netz mit Orange Spanien zusammenarbeitet. Dies sorgt nicht nur für eine gestärkte Wettbewerbsposition, sondern sollte sich auch positiv aus die Profitabilität auswirken. In Folge hat das Unternehmen den Ausblick für dieses und das kommende Jahr angehoben. Für die Masmovil-Aktie ging es um 21,2 Prozent nach oben.
Positive BoA-ML-Branchenstudie treibt Europas Airlines
Gegen den Trend im Plus schlossen die Fluglinien in Europa. Air France-KLM stiegen um 2,2 Prozent, Ryanair um 1,9 Prozent und Lufthansa um 0,7 Prozent. Anlass der guten Sektorstimmung war eine positive Studie von Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML), die die Branche mit "Overweight" empfiehlt. Hier sei zu Unrecht eine kräftige Rezession in der Eurozone eingepreist worden, sagten die Analysten. In den Kursen gebe es daher ein relatives Aufwärtspotenzial von 19 Prozent.
Die Deutsche Post stellte auf ihrem Kapitalmarkttag für 2022 ein EBIT von etwa 5,3 Milliarden Euro in Aussicht. Dies impliziere ein jährliches Gewinnwachstum von rund 3 Prozent im Zeitraum 2020 bis 2023, so die Analysten von Berenberg. Das Management habe in der Vergangenheit eine vorsichtigere Einschätzung des Gewinnwachstums angedeutet, doch seien 3 Prozent Wachstum noch etwas vorsichtiger als sie erwartet hätten, ergänzten die Analysten. Deutsche Post verloren 3,9 Prozent und waren damit DAX-Schlusslicht.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.518,25 -1,43 -51,20 17,22
Stoxx-50 3.207,89 -1,47 -47,85 16,23
DAX 12.263,83 -1,32 -164,25 16,15
MDAX 25.658,39 -0,88 -228,54 18,85
TecDAX 2.790,72 -0,84 -23,64 13,90
SDAX 10.971,79 -0,50 -55,03 15,38
FTSE 7.363,04 -0,61 -45,17 10,11
CAC 5.597,63 -1,41 -80,15 18,33
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,57 0,01 -0,81
US-Zehnjahresrendite 1,62 -0,05 -1,06
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:05 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0932 +0,29% 1,0887 1,0901 -4,7%
EUR/JPY 117,74 -0,05% 117,81 117,81 -6,4%
EUR/CHF 1,0863 -0,13% 1,0880 1,0874 -3,5%
EUR/GBP 0,8931 +0,72% 0,8859 0,8861 -0,8%
USD/JPY 107,71 -0,35% 108,19 108,07 -1,8%
GBP/USD 1,2241 -0,42% 1,2288 1,2303 -4,1%
USD/CNY 7,1484 0,0% 7,1484 7,1464 +3,9%
Bitcoin
BTC/USD 8.384,50 +1,66% 8.409,75 8.250,86 +125,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,68 54,07 -0,7% -0,39 +11,3%
Brent/ICE 59,04 59,25 -0,4% -0,21 +6,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.484,48 1.472,25 +0,8% +12,23 +15,7%
Silber (Spot) 17,30 17,01 +1,7% +0,29 +11,7%
Platin (Spot) 881,36 884,00 -0,3% -2,64 +10,7%
Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,6% -0,02 -3,5%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2019 12:14 ET (16:14 GMT)
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DHL Group (ex Deutsche Post) | 33,86 | -0,21% | |
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