10.02.2016 13:17:56
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MÄRKTE EUROPA/DAX über 9.000 Punkten - Deutsche Bank sehr fest
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine kräftige Erholung des Bankensektors sorgt an den europäischen Aktienmärkten zur Wochenmitte für deutliche Aufschläge. Der Dax gewinnt 2,4 Prozent auf 9.088 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt noch stärker um 2,8 Prozent auf 2.812 Punkte. Nachdem der deutsche Aktienmarkt seit Jahresbeginn über 15 Prozent an Wert verloren hat, kommen Käufer an den Markt, die den Absturz als "übertrieben" einstufen. Deutsche Bank haussieren um über 13 Prozent, nachdem einem Zeitungsbericht zufolge in der Bank über den Rückkauf eigener Schulden nachgedacht werde. Dies löst Händlern zufolge so genannte Short-Eindeckungen oder Deckungskäufe aus: Anleger stellen also Positionen glatt, mit denen sie bisher auf fallende Kurse gesetzt haben.
Wichtigster Termin ist aber die Anhörung von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhaus. Dort äußert sie sich am Nachmittag zur Geldpolitik sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung. Es ist ihr erster öffentlicher Auftritt seit der Pressekonferenz nach der heiß diskutierten Zinserhöhung im Dezember. Seitdem hat sich vieles geändert. "Vor der Rede von Janet Yellen werden die Positionen angepasst", sagt ein Händler.
Bankensektor der Gewinner in Europa - Deutsche Bank haussieren Besonders der Bankensektor profitiert nach den jüngst crash-artigen Verlusten von Short-Eindeckungen. Die Deutsche Bank führt die Erholung mit einem Plus von 13,7 Prozent an, nachdem sie am Dienstag auf den tiefsten Stand seit etwa 30 Jahren gefallen war. Händler verweisen auf Berichte über Pläne, nach denen die Bank eigene Anleihen zurückkaufen will. Allerdings sollen von den Anleihenplänen nach Berichten der Financial Times nur Senior Bonds und nicht die zuletzt im Fokus stehenden CoCo-Bonds betroffen sein. Im Windschatten ziehen Commerzbank um über 8,5 Prozent an. In Europa steigen Unicredit um 12,3 Prozent, der Index des Bankensektors legt um 5,3 Prozent zu und steht an der Spitze der Sektor-Indizes.
Sollte Yellen wie am Markt erhofft von ihren Zinserhöhungsplänen abrücken, könnten sich die Aktienmärkte unter Führung der Wall Street auch nachhaltiger stabilisieren, heißt es im Handel. Der DAX war am Dienstag auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 gefallen.
Licht und Schatten im Telekom-Sektor Gut kommen am Markt die Zahlen von Telekom Austria an. Die Jahresziele für 2015 hat das Unternehmen erreicht. Der Umsatz lag mit 4,03 Milliarden Euro, einem Plus von 0,2 Prozent, auf dem Niveau des Vorjahres. "Der operative Gewinn liegt um 13 Prozent über der Konsensprognose, das sollte für etwas Erleichterung sorgen", sagt ein Händler. Der Kurs steigt um 4,6 Prozent. Nach unerwartet hohen Wertberichtigungen im 4. Quartal bricht dagegen die Aktie von Telenor um 7 Prozent ein.
Bierbrauer liefern "sehr ordentliche" Zahlen ab Als "sehr ordentlich" werden die Zahlen der Bierbrauer Carlsberg und Heineken im Handel bezeichnet. Carlsberg steigen um 4,5 Prozent, Heineken liegen nur gut behauptet im Markt. Der Umsatz fiel bei beiden Unternehmen besser als von Analysten erwartet aus. Als "stark" wird bei Carlsberg der überraschende Sprung in die Gewinnzone im vierten Quartal hervorgehoben. Aufgrund hoher Abschreibungen hatten Analysten mit einem Verlustquartal gerechnet. Bei Heineken liegt die Dividende mit 1,30 Euro leicht über der Erwartung von 1,27 Euro. Sorgen mache allerdings der Ausblick von Heineken, der Konzern spricht von einem zunehmend herausfordernden Geschäft. Heineken steigen daher lediglich um 0,3 Prozent.
Daimler fährt dem Sektor wegen Rückruf hinterher Daimler ruft wegen möglicherweise defekter Airbag-Modelle in den USA rund 840.000 Fahrzeuge zurück. Den Aufwand für den "vorsorglichen Rückruf" bezifferte der Konzern auf insgesamt rund 340 Millionen Euro. Dies belastet die Aktie. Während der Sektor der Automobilwerte in Europa um 1,8 Prozent zulegt, notieren Daimler lediglich 0,6 Prozent im Plus.
Börse Athen mit Erholung Nach den jüngsten Kurseinbrüchen verzeichnet die Börse in Athen eine Erholung. Der FTSE/Athex Large Cap verbessert sich um 2,7 Prozent, hatte allerdings an den vergangenen beiden Tagen auch rund 13 Prozent eingebüßt. Belastungsfaktor waren Sorgen, dass sich die Verhandlungen über das laufende Rettungspaket wegen der schleppenden Umsetzung der Rentenreform noch länger hinziehen könnten, was der griechischen Wirtschaft schaden und die Unternehmensgewinne schmälern würde. Vor allem der Bankensektor legt kräftig zu. Takis Zamanis, Chefhändler bei Beta Securities, warnte aber bereits am Vortag vor neuerlichen Abgaben. Die Anleger blieben vorerst skeptisch und die Verkäufer seien noch nicht fertig, meinte er. Das griechische Länderrisiko nimmt seiner Meinung nach zu. === INDEX Stand +-% EuroStoxx50 2.811,83 +2,75% Stoxx50 2.677,84 +2,32% DAX 9.088,35 +2,35% FTSE 5.688,69 +1,00% CAC 4.086,00 +2,21% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 164,38 -22
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.33 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1263 -0,18% 1,1283 1,1311 EUR/JPY 129,44 -0,15% 129,64 130,20 EUR/CHF 1,0966 -0,14% 1,0981 1,0980 GBP/EUR 1,2888 0,42% 1,2834 1,2812 USD/JPY 114,91 0,03% 114,87 115,08 GBP/USD 1,4514 0,23% 1,4480 1,4490
ROHÖL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 28,58 27,94 2,29 0,64 Brent/ICE 31,17 30,32 2,80 0,85
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.184,22 1.188,90 -0,4% -4,68 Silber (Spot) 15,17 15,24 -0,5% -0,07 Platin (Spot) 924,02 933,75 -1,0% -9,73 Kupfer-Future 2,02 2,04 -0,9% -0,02 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 10, 2016 06:46 ET (11:46 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 46 AM EST 02-10-16
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Carlsberg A/S (A) | 111,00 | 0,91% | |
Deutsche Bank AG | 16,86 | -0,53% | |
Heineken N.V. | 67,82 | 0,50% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 53,93 | 2,70% | |
Telekom Austria AG | 8,11 | 1,12% | |
Telenor ASA | 11,01 | -1,17% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 216,19 | 1,56% |