31.07.2023 15:54:42

MÄRKTE EUROPA/DAX flirtet mit 16.500 - Stimmung bleibt gut

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die gute Stimmung an den europäischen Aktienmärkten dauert am Montagnachmittag an. Das Geschäft ist zwar ruhig, es reicht aber zu neuen Rekorden oder Mehrjahreshochs. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 16.490 Punkte, am späten Vormittag hatte er erstmals die 16.500er Marke überwunden. In Paris gewinnt der CAC-40 0,5 Prozent und nähert sich dem Allzeithoch von Ende April. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent und markiert neue Jahreshochs.

Die Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten wird von einer moderat wachsenden Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal 2023 begleitet. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, was leicht über der von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen-Prognose von plus 0,2 Prozent liegt. Dabei sank der Preisdruck in der Eurozone im Juli wie erwartet weiter, die jährliche Inflationsrate fiel auf 5,3 Prozent nach 5,5 Prozent im Vormonat.

Die Woche ist von weiteren Wegmarken für die globalen Zinsen geprägt: So dürfte die Bank of England am Donnerstag die Leitzinsen anheben. Und in den USA bilden zuerst der ADP- und dann der monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag die Höhepunkte der Woche. Im Monatsbericht werden rund 200.000 neu geschaffene Stellen erwartet und damit eine leichte Abkühlung. Da die US-Notenbank künftig "datenabhängig" vorgehen will, steigt die Bedeutung der US-Job-Daten für die Börsen noch mehr.

BoJ kauft überraschend - Neue PMIs aus China

Nachrichten kamen am Morgen vor allem aus Asien: Dort sorgte die Bank of Japan (BoJ) mit einem überraschenden Bond-Kaufprogramm für Verwirrung. Denn ihre gerade vergangene Woche ausgerufene Schmerzgrenze von 1 Prozent für 10-jährige Anleiherenditen war über 0,6 Prozent noch längst nicht erreicht.

Etwas bessere Nachrichten kamen aus China: Dort wurden die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) vorgestellt. Die Industrie zeigt sich zwar weiter im Schrumpfungsbereich, jedoch lässt das Momentum des Abschwungs deutlich nach. Die Komponenten des PMI deuten für die Marktstrategen der Commerzbank darauf hin, dass sich die Gesamtnachfrage weiter verschlechtert hat, wenn auch in einem niedrigeren Tempo. Marktstrategen setzen daher weiter auf gezielte staatliche Konjunkturprogramme. Vor allem Konsum und Immobilienmarkt sollten davon profitieren. Einige Analysten setzen auch auf Förderprogramme für E-Autos. Perspektivisch sollte das Chinas Wachstum zum Jahresende anschieben.

Siemens Energy unter Druck - Infineon fest

Im DAX fallen Siemens Energy um 3,1 Prozent. Qualitätsprobleme bei Turbinen führen laut Berichten zu Lieferverzögerungen. Dagegen steigen Infineon mit der guten Stimmung für Technologiewerte wegen der Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen um 1,9 Prozent und liegen erstmals seit gut eineinhalb Jahren über der Marke von 40 Euro.

Abnehmspritze lässt Pharma-Index zulegen - dünnes Geschäft drückt Heineken

An der Spitze der Gewinnerliste liegt der Index der Öl- und Gasaktien, der um 1,3 Prozent steigt. Gefragt sind auch Pharmatitel, ihr Stoxx-Branchenindex zieht um 1,1 Prozent an. Novo Nordisk steigen mit der zunehmenden Markteinführung ihres Präparats zum Abnehmen um 2,4 Prozent. Sanofi gewinnen weitere 2,3 Prozent, nachdem der Konzern am Freitag den Ausblick angehoben hatte.

Auf der anderen Seite gibt der Index der Nahrungsmittel- und Getränkeaktien 1,1 Prozent ab. Hier fallen Heineken um 7 Prozent. Der Gewinn ging im ersten Halbjahr zurück, und zusätzlich wurde die Prognose gesenkt. Die Analysten der Citi betonen, dies werfe Fragen rund um die Glaubwürdigkeit von Heineken-Ausblicken auf.

In Österreich kommen ordentliche Zahlen aus dem Bankensektor. Erste Group Bank hat die Jahresprognose leicht nach oben genommen. Entsprechend steigen die Titel in Wien um 1,6 Prozent.

In Paris drehen die Aktien von Legrand ins Plus und steigen um 0,7 Prozent, nachdem der Hersteller von Elektrotechnik für den Haushalt die Prognose erhöht hat. Der Umsatz soll im laufenden Jahr um 5 bis 8 Prozent steigen (bisher: 2 bis 6 Prozent). Umsatztreiber sind die Geräte zur Steigerung von Energieeffizienz und Smart-Home-Anwendungen.

Beim Bausoftware-Unternehmen Nemetschek geht es um 0,6 Prozent aufwärts. Hier wurde im zweiten Quartal der Umsatz zwar leicht gesteigert, beim Ergebnis mussten aber Abstriche hingenommen werden.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.481,12 +0,3% 14,62 +18,1%

Stoxx-50 4.054,49 +0,4% 16,37 +11,0%

DAX 16.489,80 +0,1% 20,05 +18,4%

MDAX 28.840,13 +0,5% 133,93 +14,8%

TecDAX 3.331,14 +0,9% 28,61 +14,0%

SDAX 13.769,39 +0,5% 69,14 +15,5%

FTSE 7.718,66 +0,3% 24,39 +3,3%

CAC 7.515,77 +0,5% 39,30 +16,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,50 +0,01 -0,07

US-Zehnjahresrendite 3,95 -0,00 +0,07

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:08 Uhr Fr, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1041 +0,2% 1,1007 1,1032 +3,1%

EUR/JPY 157,13 +1,1% 156,15 154,91 +12,0%

EUR/CHF 0,9597 +0,2% 0,9598 0,9578 -3,0%

EUR/GBP 0,8586 +0,2% 0,8569 0,8578 -3,0%

USD/JPY 142,29 +0,9% 141,82 140,42 +8,5%

GBP/USD 1,2860 +0,0% 1,2850 1,2861 +6,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1453 -0,2% 7,1492 7,1511 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 29.377,42 +0,5% 29.386,64 29.459,26 +77,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,44 80,58 +1,1% +0,86 +3,3%

Brent/ICE 85,50 84,99 +0,6% +0,51 +2,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 27,35 26,88 +1,7% +0,47 -67,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.971,94 1.959,31 +0,6% +12,63 +8,1%

Silber (Spot) 24,78 24,35 +1,8% +0,44 +3,4%

Platin (Spot) 959,25 936,98 +2,4% +22,28 -10,2%

Kupfer-Future 3,98 3,93 +1,3% +0,05 +4,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 31, 2023 09:55 ET (13:55 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Infineon AGmehr Analysen

22.11.24 Infineon Buy UBS AG
19.11.24 Infineon Outperform Bernstein Research
18.11.24 Infineon Overweight Barclays Capital
18.11.24 Infineon Halten DZ BANK
14.11.24 Infineon Buy Warburg Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Erste Group Bank AG 51,22 -0,27% Erste Group Bank AG
Erste Group Bank AG (spons. ADRs) 27,28 0,66% Erste Group Bank AG  (spons. ADRs)
Heineken N.V. 70,52 0,77% Heineken N.V.
Heineken NV (spons. ADRs) 34,60 -1,14% Heineken NV (spons. ADRs)
Infineon AG 29,93 -1,17% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 29,60 -1,33% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
LEGRAND SA Act. Prov. OPO 95,14 -0,46% LEGRAND SA Act. Prov. OPO
Nemetschek SE 99,70 1,37% Nemetschek SE
Novo Nordisk (spons. ADRs) 99,40 0,20% Novo Nordisk (spons. ADRs)
Sanofi S.A. (spons. ADRs) 46,00 0,44% Sanofi S.A. (spons. ADRs)
Sanofi S.A. 92,24 -0,49% Sanofi S.A.
Siemens Energy AG 48,87 -0,93% Siemens Energy AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 405,20 0,43%
CAC 40 7 197,54 -0,83%