MÄRKTE EUROPA/DAX & Co können Wall Street nicht folgen

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag knapp im Minus in den Handel gestartet. Die erneut guten US-Vorlagen liefern keinen Impuls für steigende Notierungen in Europa. Zudem habe die Dynamik der Kursgewinne trotz neuer Rekorde an Wall Street bereits leicht nachgelassen, heißt es im Handel am Morgen. So notiert der DAX bei 16.651 Punkten 0,2 Prozent im Minus, der Euro-Stoxx-50 startet 0,4 Prozent leichter in den Handel. So langsam tritt die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag in den Blick.

Mohit Kumar, Chief European Economist bei Jefferies, geht davon aus, dass die EZB-Sitzung für die Märkte ein relativ unbedeutendes Ereignis sein wird. Es dürften die Kommentare von Christine Lagarde bezüglich des Zeitpunkts der ersten Zinssenkung und zur künftigen Ausrichtung der Geldpolitik im Mittelpunkt stehen. Kumar erwartet, Lagarde werde darauf hinweisen, dass es verfrüht sei, über Zinssenkungen zu sprechen. Sie dürfte jedoch auch betonen, dass die EZB ihre Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffe und von den Daten abhängig sei. In ihren Kommentaren wird sie vermutlich darauf hinweisen, dass mehr Daten zur Lohninflation benötigt werden, was auf die Möglichkeit einer ersten Zinssenkung im Frühsommer hindeuten würde.

Derweil nimmt die Berichtssaison weiter Fahrt auf. Aus dem Stoxx-600-Index legen diese Woche 33 Unternehmen Geschäftszahlen vor. Im Fokus stehen besonders Technologiewerte wie STMicroelectronics, ASML und SAP.

Ericsson rechnet 2024 mit anhaltenden Herausforderungen

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson (-1%) rechnet in diesem Jahr mit anhaltenden Herausforderungen in der Mobilfunkbranche. Kunden blieben bei ihren Ausgaben vorsichtig, und das Investitionstempo im Schlüsselmarkt Indien normalisiere sich, erklärte Ericsson. Im Schlussquartal 2023 sei der Umsatz im wichtigen Netzwerksegment um 23 Prozent zurückgegangen, wobei sich die Umsatzdynamik in Indien verlangsamt habe und der Erlös in Nordamerika um 50 Prozent eingebrochen sei.

Der britische Mischkonzern Associated British Foods (+1,2%) hat die Jahresprognose für seinen Textilhändler Primark bekräftigt. Die bereinigte operative Marge von Primark im laufenden Geschäftsjahr werde unverändert bei über 10 Prozent gesehen. Gestützt werde diese Erwartung von Umsatzzuwächsen, trotz eines mauen Jahresstarts aufgrund des für die Jahreszeit zu warmen Wetters.

Telefonica Deutschland verlässt DAX-Familie

Als nicht überraschend wird die außerplanmäßige Herausnahme von Telefonica Deutschland (unverändert) aus MDAX und TecDAX gewertet. Nachdem die Muttergesellschaft Telefonica mit ihrem Übernahmeangebot über 93 Prozent Anteil erreicht hat, wird das Streubesitzkriterium nicht mehr erfüllt. "Gute Nachrichten sind das vor allem für United Internet", kommentierte ein Händler. Denn deren Tochter 1&1 (-0,9%) rückt nun in den TecDAX nach, was ihre Liquidität treiben sollte. Auch für Befesa (+2,4%) sei dies gut, die in den MDAX nachrücken.

Einmal mehr liefern die Analysten Impulse. So legen Hellofresh um 6 Prozent zu, nachdem Morgan Stanley das Votum auf "Overweight" genommen hat. Encavis verlieren dagegen 4 Prozent nach einer Abstufung auf "Sell" aus dem Hause Stifel.

Die Aktien von IBU-tec schießen um 14 Prozent nach oben, nachdem eine Kooperationsvereinbarung mit dem Spezialchemiekonzern Lanxess geschlossen worden ist. Demnach werden die beiden Unternehmen gemeinsam ein europäisches Eisenoxidprodukt als wichtigen Bestandteil zur Herstellung von verbessertem LFP-Batteriematerialien entwickeln.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.464,61 -0,4% -15,71 -1,3%

Stoxx-50 4.060,89 -0,3% -12,87 -0,8%

DAX 16.651,06 -0,2% -32,30 -0,6%

MDAX 25.726,38 -0,1% -21,78 -5,2%

TecDAX 3.292,29 -0,4% -12,02 -1,4%

SDAX 13.521,40 +0,0% 3,06 -3,1%

FTSE 7.491,94 +0,1% 4,23 -3,2%

CAC 7.393,99 -0,3% -19,26 -2,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,31 +0,02 -0,26

US-Zehnjahresrendite 4,12 +0,02 +0,24

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.14 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0897 +0,1% 1,0915 1,0886 -1,3%

EUR/JPY 160,57 -0,3% 160,66 161,08 +3,2%

EUR/CHF 0,9453 -0,0% 0,9449 0,9465 +1,9%

EUR/GBP 0,8560 +0,0% 0,8564 0,8564 -1,3%

USD/JPY 147,35 -0,4% 147,22 147,96 +4,6%

GBP/USD 1,2730 +0,1% 1,2746 1,2714 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,1743 -0,3% 7,1696 7,2005 +0,7%

Bitcoin

BTC/USD 39.479,07 -0,7% 39.866,02 40.475,57 -9,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 0,00 75,19 -100,0% -75,19 +4,5%

Brent/ICE 80,19 80,06 +0,2% +0,13 +4,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 27,675 27,60 +0,3% +0,08 -11,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.029,77 2.021,50 +0,4% +8,27 -1,6%

Silber (Spot) 22,31 22,13 +0,8% +0,19 -6,2%

Platin (Spot) 907,50 898,00 +1,1% +9,50 -8,5%

Kupfer-Future 3,80 3,76 +0,9% +0,03 -2,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

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January 23, 2024 03:51 ET (08:51 GMT)