23.02.2022 18:10:40

MÄRKTE EUROPA/Cyber-Attacke auf die Ukraine belastet Sentiment

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch nach einem volatilen Handel mit leichten Abgaben geschlossen. Nachdem diese über weite Strecken teilweise im Plus notierten, belasteten am Nachmittag Meldungen über eine Cyber-Attacke auf ukrainische Behörden. Davon sollen sowohl Regierungsstellen wie auch Banken betroffen gewesen sein. Die Nachricht ist relevant als Experten davon ausgehen, dass Russland eine militärische Offensive zunächst durch eine Cyber-Attacke einleiten dürfte. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 14.631 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,3 Prozent auf 3.973 Punkte.

Keinen Belastungsfaktor stellten die vom Westen angekündigten Sanktionen gegen Russland wegen der russischen Anerkennung der Separatistengebiete und der Entsendung von Truppen dar. Geht es nach der UBS, sind die makroökonomischen Auswirkungen der Sanktionen überschaubar. Deutschland habe eine Pipeline geschlossen, die nicht offen war. Japan habe die Emission von Staatsanleihen verboten, die nicht stattfänden. Die USA haben sich verpflichtet, der russischen Regierung den Zugang zu internationalen Finanzmitteln zu verwehren, die sie nicht wirklich brauche.

Uniper leiden unter Sanktionens-Unsicherheiten

Einer der Hauptverlierer der Entwicklung um die Ukraine und Russland waren Uniper. Die Aktien brachen um 9,3 Prozent ein. "Nach den Liquiditätsproblemen durch Margin Calls bei ihrem Hedging kommt das zu einem ungünstigen Zeitpunkt", sagte ein Händler mit Verweis auf die Ankündigung, kräftig in die Kraftwerke der russischen Tochter Unipro investieren zu wollen. Strategisch sei dies sicherlich richtig, doch mache dies Uniper empfindlicher gegenüber möglichen Verschärfungen der Sanktionen.

An der Börse lief die Berichtssaison weiter auf Hochtouren. Für Munich Re ging es um 2,3 Prozent nach unten. Durchwachsen seien die Ergebnisse im Schlussquartal 2021 ausgefallen, so die LBBW. Generell litten die Erträge der europäischen Versicherer unter den Niedrigzinsen und dem starken Wettbewerbsdruck in vielen Sparten. Nach besser als erwarteten Zahlen ging es für Barclays an der Londoner Börse um 3,1 Prozent nach oben.

Henkel schlossen 2 Prozent im Plus. Der Markt honorierte bei den endgültigen Geschäftszahlen, dass die EBIT-Marge nicht gefallen sei, hieß es. Die Kosteninflation sei daher gut aufgefangen worden. Danone legten nach dem Zahlenausweis um 3,9 Prozent zu.

Porsche Holding zogen mit Aufschlägen von 4,6 Prozent weiter kräftig an. Stützend wirkten die sich konkretisierenden Pläne über einen Börsengang der Porsche AG.

Puma reagierten schwächer auf die endgültigen Geschäftszahlen, der Kurs fiel um 2 Prozent. Der Ausblick liege unter der Schätzungen, hieß es am Markt. Puma erwartet für dieses Jahr einen operativen Gewinn auf EBIT-Basis von 600 bis 700 Millionen Euro, der Markt rechnet mit knapp über 700 Millionen. "Puma bleibt die Nummer drei, hinter Nike und Adidas", so ein Marktteilnehmer. Daran werde sich auf absehbare Zeit wohl nichts ändern, ergänzte er.

Stellantis nach guten Geschäftszahlen im Plus

Die Jahreszahlen des Automobilkonzerns Stellantis (+4,4%) wurden am Markt positiv aufgenommen. Für Beruhigung sorgten darüber hinaus Aussagen, man habe kein nennenswertes Engagement in Russland und sei von der Krise dort kaum betroffen. In Ordnung sei auch der Margenausblick auf das Jahr 2022, für das man eine Marge im zweistelligen Prozentbereich sieht - zuletzt lag sie bei 11,8 Prozent.

Für die Aktie von Flatexdegiro ging es 16,7 Prozent nach oben. Kurstreiber war ein Bloomberg-Bericht, dem zufolge sich laut informierten Kreisen Private-Equity-Firmen für den Onlinebroker interessieren. Die Analysten von Jefferies überraschte es derweil nicht, wenn private Investoren ein solches Engagement in Erwägung zögen, zumal die Bewertung von Flatexdegiro in den vergangenen Monaten gesunken sei und Private-Equity-Investoren im Bereich der Einzelhandelsmakler immer aktiver würden.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.973,41 -12,06 -0,3% -7,6%

Stoxx-50 3.660,17 -7,00 -0,2% -4,2%

Stoxx-600 453,86 -1,26 -0,3% -7,0%

XETRA-DAX 14.631,36 -61,64 -0,4% -7,9%

FTSE-100 London 7.498,18 +3,97 +0,1% +1,5%

CAC-40 Paris 6.780,67 -6,93 -0,1% -5,2%

AEX Amsterdam 727,91 -4,05 -0,6% -8,8%

ATHEX-20 Athen 2.318,83 +9,11 +0,4% +8,3%

BEL-20 Brüssel 3.973,23 +14,08 +0,4% -7,8%

BUX Budapest 47.762,14 -415,32 -0,9% -5,8%

OMXH-25 Helsinki 4.969,67 -24,50 -0,5% -10,4%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.246,98 -0,49 -0,0% +11,0%

OMXC-20 Kopenhagen 1.585,30 -11,62 -0,7% -15,0%

PSI 20 Lissabon 5.464,92 -33,99 -0,6% -2,5%

IBEX-35 Madrid 8.440,10 -53,10 -0,6% -3,1%

FTSE-MIB Mailand 25.955,08 -88,88 -0,3% -4,8%

RTS Moskau 1.204,11 -22,58 -1,8% -24,5%

OBX Oslo 1.070,19 +8,36 +0,8% +0,2%

PX Prag 1.405,39 +8,35 +0,6% -1,5%

OMXS-30 Stockholm 2.142,03 -15,89 -0,7% -11,5%

WIG-20 Warschau 2.038,99 -62,32 -3,0% -10,1%

ATX Wien 3.631,93 -36,19 -1,0% -4,7%

SMI Zürich 11.941,89 -17,50 -0,1% -7,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:39 Uhr Di, 17:13 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1315 -0,1% 1,1340 1,1340 -0,5%

EUR/JPY 130,23 -0,1% 130,46 130,42 -0,5%

EUR/CHF 1,0388 -0,5% 1,0447 1,0440 +0,1%

EUR/GBP 0,8347 +0,1% 0,8327 0,8344 -0,7%

USD/JPY 115,09 +0,0% 115,03 115,01 -0,0%

GBP/USD 1,3556 -0,2% 1,3616 1,3589 +0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3123 -0,2% 6,3117 6,3225 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 38.638,94 +1,9% 38.717,33 37.655,44 -16,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,81 91,91 -0,1% -0,10 +23,3%

Brent/ICE 96,92 96,84 +0,1% 0,08 +25,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.909,74 1.898,61 +0,6% +11,13 +4,4%

Silber (Spot) 24,51 24,12 +1,6% +0,39 +5,2%

Platin (Spot) 1.088,15 1.079,35 +0,8% +8,80 +12,1%

Kupfer-Future 4,49 4,51 -0,5% -0,02 +0,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2022 12:10 ET (17:10 GMT)

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