16.10.2015 13:26:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen weiter erholt - Hugo Boss schwach
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa bauen ihre Vortagesgewinne am Freitag aus. Die Risikobereitschaft der Investoren steigt mit der zunehmenden Gewissheit, dass eine Zinserhöhung in den USA aufgrund schwächerer Wirtschaftsdaten in diesem Jahr immer unwahrscheinlicher wird. Gleichzeitig stützen Hoffnungen auf eine noch lockerer Geldpolitik in Europa. Hinzu kommen gute Vorgaben aus Asien. Dort sorgten Hoffnungen auf stimulierende Maßnahmen sowohl in China wie auch in Japan für Kauflaune.
Der Dax gewinnt am Mittag 0,6 Prozent auf 10.130 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.267 Punkte nach oben. Allerdings verlieren beide Indizes etwas an Schwung, nachdem am Terminmarkt die Optionen auf den Euro-Stoxx-50 verfallen sind. Die Abrechnung der DAX-Optionen steht noch aus, sie verfallen an diesem Freitagmittag ebenfalls, ebenso wie Optionen auf Einzelwerte. Letztere aber erst am Abend. Die Anleihemärkte leiden nicht unter der zuletzt gestiegenen Risikobereitschaft der Investoren, sondern werden gestützt von den Spekulationen über weitere Lockerungen der EZB. Die zehnjährigen Bundesanleihen rentieren mit 0,55 Prozent, und damit auf unverändertem Niveau.
Am Devisenmarkt kommt der Euro zurück auf 1,1350 Dollar. Am Donnerstag war er nach Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny unter Druck geraten. Dieser hält weitere geldpolitische Maßnahmen für notwendig, damit die EZB ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreicht.
Die noch junge Berichtssaison hat bisher nicht überzeugt. Bislang haben 12 Prozent der Unternehmen im DAX ihre Zahlen vorgelegt. Noch kein einziges Unternehmen hat dabei die Erwartungen der Commerzbank-Analysten übertroffen, 33 Prozent hätten Zahlen im Rahmen der Prognosen geliefert. Damit sind 67 Prozent der Quartalsberichte unter den Erwartungen ausgefallen, vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus China sowie wegen Abwertungen von Schwellenländer-Währungen. Die Commerzbank geht davon aus, dass der negative Trend anhält.
Nach einer Gewinnwarnungen geht es für die Aktie von Hugo Boss um rund 10 Prozent abwärts. Das Unternehmen hat die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt, was unmittelbar einige Kurszielsenkungen zur Folge hatte. Die jetzt gesenkten Ziele bedeuteten eine nur 2-prozentige Kürzung im Vergleich zur ursprünglichen Prognose. Das berge zusätzliches Abwärtsrisiko, befürchten die Analysten von Hauck & Aufhäuser. Bereits am Vortag hatte der britische Wettbewerber Burberry mit Verweis auf die schwache Nachfrage in China enttäuscht. Die Analysten der Credit Suisse bemängeln den aktuell einen hohen Lagerbestand von Hugo Boss in den USA, während sich die Lage in Asien verbessere und in Europa gut sei. Die Damenbekleidungssparte entwickelt sich laut den Experten sogar stark.
Auch der Lebensmittel-Gigant Nestle hat mit Problemen zu kämpfen. Nach der Senkung der Umsatzprognose verliert die Aktie 2 Prozent. Der Schweizer Konzern hat unter anderem mit Rückrufen von Maggi-Instantnudeln in Indien und dem starken Schweizer Franken zu kämpfen. In Indien mussten die Schweizer Hunderte Millionen Packungen mit Maggi-Instantnudeln wegen eines laut Lebensmittelaufsicht zu hohen Bleigehalts aus dem Sortiment nehmen. Nestle rechnet nun für das Gesamtjahr nur noch mit einem organischen Wachstum von 4,5 nach bislang 5 Prozent.
Als "resistent" stuft die Societe Generale die Drittquartalszahlen von Carrefour ein. Positiv heben die Analysten die Entwicklung der französischen Supermärkte hervor. Außerhalb Frankreichs seien die flächenbereinigten Umsätze in Spanien stärker als erwartet gewachsen. Für Italien ergebe sich ein ähnliches Bild. Carrefour gewinnen 6,1 Prozent.
Weiter im Blick steht die Übernahmewelle im Immobiliensektor. Der Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) hat seine Unterstützung für die Übernahme von LEG Immobilien durch Deutsche Wohnen zurückgezogen. Stattdessen spricht sich ISS nun für das Vonovia-Gebot für Deutsche Wohnen aus. Bereits zuvor hatten sich Aktionäre wie der niederländische Pensionsfonds PGGM dafür ausgesprochen. "Die Wahrscheinlichkeit eines Vonovia-Wohnen-Deals steigt damit", so ein Händler. Die betroffenen Aktien reagieren bis auf LEG auf die Nachricht zunächst kaum. LEG geben um 0,6 Prozent nach.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.262,37 +0,73% Stoxx-50 3.125,77 +0,86% DAX 10.121,70 +0,57% FTSE 6.373,96 +0,56% CAC 4.703,12 +0,60% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,96 +30DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.51 Uhr Do, 17.46 Uhr EUR/USD 1,1347 -0,32% 1,1383 1,1405 EUR/JPY 135,03 -0,43% 135,61 134,94 EUR/CHF 1,0827 -0,11% 1,0839 1,0841 USD/JPY 119,01 -0,13% 119,16 118,30 GBP/USD 1,5456 -0,08% 1,5468 1,5470 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
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October 16, 2015 06:56 ET (10:56 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Carrefour S.A. | 13,85 | -0,43% |
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Deutsche Wohnen SE | 24,10 | -1,43% |
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HUGO BOSS AG | 45,41 | 3,02% |
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LEG Immobilien | 79,94 | -0,27% |
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Nestle S.A. (spons. ADRs) | 82,20 | -0,96% |
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Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,82 | -1,39% |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 22 037,83 | 0,58% |