21.04.2017 16:31:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen treten weitgehend auf der Stelle

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Freitagnachmittag geht es an Europas Börsen extrem ruhig zu. Die mit Spannung erwartete Präsidentschaftswahl in Frankreich am Sonntag lähmt das Geschäft auch weiterhin. Seit Mittwoch bewege sich der Dax in einer sehr engen Handelsspanne seitwärts und habe sich weder von Kursgewinnen am französischen Aktienmarkt noch Gewinnmitnahmen bei Bundesanleihen oder Schwankungen des Euro-Dollar-Paares nennenswert beeinflussen lassen, heißt es im Handel. Der kleine Verfall an den europäischen Terminbörsen hat ebenfalls kaum eine Rolle bei der Kursfindung gespielt.

   Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 12.050 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.444 nach oben. Auch erneut gut ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus Europa sorgen nicht für eine Belebung des Geschäfts. Die Konjunkturerholung in der Eurozone gewinnt immer mehr an Kraft. Im April stieg der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - auf 56,7 Zähler von 56,4 im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit April 2011. Volkswirte hatten einen stabilen Wert von 56,4 Punkte vorhergesagt.

Barclays sieht gute Einstiegschance bei Minenwerten Die jüngste Abwärtswelle der Stahlpreise in China, konsequenterweise auch beim Eisenerz, bietet nach Einschätzung der Analysten von Barclays eine gute Einstiegsmöglichkeit in den Sektor der europäischen Minenwerte. Die Analysten gehen davon aus, dass der Preisverfall beim Eisenerz das Schlimmste hinter sich haben dürfte. Das Wachstum in China sei solide und sorge für einen stete Nachfrage. Auf der anderen Seite funktioniere die Angebotsdisziplin, die zu höheren Stahlpreisen führen dürfte.

   Die Bewertungen im Sektor hätten ein interessantes Niveau erreicht. So erwarten die Analysten für das laufende wie das kommende Jahr Cashflow-Renditen von 14 und 16 Prozent, die die Bilanzen der Unternehmen stärken dürften. Die Sektor-Favoriten sind für Barclays Glencore (minus 0,4 Prozent), South32 (plus 0,9 Prozent) und Rio Tinto (plus 0,7 Prozent). Der Sektor-Index legt um 0,6 Prozent zu.

Quartalszahlen weiter bestimmend Stahlwerte profitieren europaweit von guten Zahlen der schwedischen SSAB. Der nordische Stahlkonzern sieht eine steigende Nachfrage im zweiten Quartal. Die Aktie springt darauf um 9,2 Prozent an. ArcelorMittal legen um 2,7 Prozent zu, thyssenkrupp um 0,4 Prozent und Salzgitter um 1,5 Prozent. Die Ankündigung von US-Präsident Trump, prüfen zu lassen, ob Stahlimporte die nationale Sicherheit beeinträchtigen, belastet nicht.

   Im Fokus stehen bei den Einzelwerten weiter Unternehmen, die Quartalszahlen vorgelegt haben. Bei Software AG geht es um 7,7 Prozent nach oben. Den Analysten der DZ Bank zufolge liegen die Vorabergebnisse des Unternehmens über ihren Erwartungen und auch über jenen des Marktes. Die EBITA-Marge liege bei 27,3 Prozent, während die Konsensschätzung bei 25,6 Prozent gelegen habe.

   Als enttäuschend werden die Zahlen von Danone gewertet und drücken die Aktien 2,7 Prozent nach unten. Der Umsatz im ersten Quartal sei wie erwartet ausgefallen. Dass der weltgrößte Joghurthersteller den Ausblick angehoben habe, sei nur dem Zukauf von Whitewave geschuldet, heißt es. "Gegenüber den Wachstumsraten von Nestle und vor allem Unilever sieht Danone mager aus", begründet ein Händler.

   Für den französischen Reifenhersteller Michelin geht es dagegen 1,3 Prozent nach oben. "Die Umsätze liegen 3,6 Prozent über der Markterwartung", sagt Jefferies-Analyst Ashik Kurian. Sie hätten dabei von der frühen Käufen von Sommerreifen profitiert.

   Beiersdorf notieren 1,4 Prozent bzw 1,25 Euro tiefer. Die Aktie des Kosmetikkonzern wird bereinigt um die Dividendenausschüttung von 0,70 Euro gehandelt.

   Im SDAX ziehen Hypoport um 4 Prozent an. Die weiter kräftig steigenden Transaktionsvolumen auf der Plattform Europace dürften den Kurs stützen, sagt ein Händler und weiter: "Die Zinsen sind nach wie vor niedrig, was immer mehr Kunden anlockt".

Euro reagiert kaum auf gute Einkaufsmanagerindizes Am Devisenmarkt tut sich wenig. Der Euro liegt nach der Berg- und Talfahrt am Vortag kaum verändert bei 1,0703 Dollar. Ein kleiner Anstieg nach den guten Konjunkturdaten aus Deutschland und Europa ist inzwischen komplett verschwunden. Auch beim Gold und bei den Ölpreisen gibt es nur wenig Bewegung, ebenso am Anleihemarkt. Dort waren die Kurse an den beiden Vortagen deutlich gefallen, die Renditen also gestiegen. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.444,70 0,14 4,67 4,69 Stoxx-50 3.120,11 0,25 7,78 3,64 DAX 12.050,55 0,19 23,23 4,96 MDAX 23.977,76 -0,24 -58,50 8,06 TecDAX 2.017,68 0,02 0,36 11,37 SDAX 10.276,35 -0,12 -11,90 7,95 FTSE 7.118,52 0,00 -0,02 -0,34 CAC 5.067,42 -0,21 -10,49 4,22

Bund-Future 162,64 -0,20 1,19

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Do, 17:18 % YTD EUR/USD 1,0697 -0,14% 1,0712 1,0765 +1,7% EUR/JPY 116,72 -0,36% 117,14 117,49 -5,1% EUR/CHF 1,0681 -0,17% 1,0700 1,0709 -0,3% EUR/GBP 0,8364 -0,00% 0,8365 1,1918 -1,9% USD/JPY 109,10 -0,23% 109,35 109,11 -6,7% GBP/USD 1,2792 -0,13% 1,2808 1,2830 +3,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,50 50,71 -0,4% -0,21 -10,6% Brent/ICE 52,83 52,99 -0,3% -0,16 -9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.282,82 1.281,80 +0,1% +1,02 +11,4% Silber (Spot) 17,88 18,03 -0,8% -0,15 +12,3% Platin (Spot) 978,00 979,00 -0,1% -1,00 +8,2% Kupfer-Future 2,53 2,54 -0,4% -0,01 +0,8% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 21, 2017 10:01 ET (14:01 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 01 AM EDT 04-21-17

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