21.06.2018 18:20:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen tiefrot - Zollstreit bremst Daimler aus

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der zaghaften Erholung am Vortag ging es an den Börsen in Europa am Donnerstag deutlich nach unten. Vor allem der Sektor der Automobilwerte belastete mit einem Minus von 3,2 Prozent, nachdem Daimler am Vorabend einen Gewinnwarnung ausgegeben hat. Während die Unternehmen in den USA weiter von der dortigen Steuerreform profitieren, ist auf der anderen Seite der Handelskonflikt zwischen den USA und China nun in der Wirtschaft angekommen und lastet auf dem Gewinn des deutschen Autobauers.

Der automobillastige DAX verlor 1,4 Prozent auf 12.512 Punkte und ist damit unter die wichtige charttechnische Unterstützung von 12.600 Punkten gefallen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,0 Prozent auf 3.403 Punkte. Nach einem volatilen Handel am Nachmittag notierte der Euro mit rund 1,16 Dollar leicht über dem Niveau vom Vorabend. Der Preis für die Feinunze Gold trat mit 1.268 Dollar auf der Stelle.

Strafzölle fressen sich in den Daimler-Gewinn

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat unmittelbare Auswirkungen auf Daimler. Der Premium-Hersteller sah sich wegen höherer chinesischer Einfuhrzölle auf in den USA gefertigte Fahrzeuge zu einer Gewinnwarnung gezwungen. Diese hat viele Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Die DZ Bank wurde ebenfalls von der Gewinnwarnung überrascht. Zwar dürften die anhaltenden Neuigkeiten zu den Themen Zölle und Diesel das Sentiment gegenüber der gesamten Branche belasten, hauptsächlich betroffen sei aber Daimler wegen der gesenkten Prognose. Die Daimler-Aktie verlor 4,3 Prozent.

An der Börse wird das offensichtlich anders gesehen. So gaben BMW um 2,9 und VW um 3,1 Prozent nach, obwohl beide Unternehmen sofort reagierten und ihren Ausblick für 2018 bestätigten. Aber auch Fiat Chrysler wurden wegen der Produktion des Jeep in den USA mit einem Minus von 4,2 Prozent abgestraft.

Beiersdorf verliert den Boss

Beiersdorf sucht einen neuen Vorstandschef. CEO Stefan Heidenreich wird spätestens mit Ablauf seines Vertrags Ende 2019 das Unternehmen verlassen. Die Ankündigung kommt gut eine Woche bevor Finanzchef Jesper Andersen mit Ablauf seines Vertrags Ende Juni das Unternehmen verlässt. Der Wechsel auf höchster Ebene kam an der Börse nicht gut an, die Beiersdorf-Aktie stellte mit einem Minus von 5,6 Prozent den größten Verlierer im DAX.

Die Entwicklung wird negativ für die Investment-Story gewertet. Heidenreich werde bei Investoren als einer der Hauptgründe für die zuletzt starke Aktienentwicklung gesehen. Das Ausscheiden von Heidenreich könnte auch auf Unstimmigkeiten mit den Haupteignern über die weitere strategische Entwicklung hindeuten, heißt es.

Spekulation über Aufspaltung beflügelt EdF

Ein Medienbericht über eine mögliche Aufspaltung hat den Kurs der Electricite de France (EdF) um 5,2 Prozent in die Höhe getrieben. Das Magazin Challenges berichtete, dass die Agentur, die staatliche Beteiligungen verwaltet, an einem Plan zur Trennung der Aktivitäten von EdF in den Bereichen Kernenergie und erneuerbare Energien arbeite.

Für die Aktie von Novo Nordisk ging es nach positiven Ergebnissen in zwei Phase-III-Tests zum Hoffnungsträger Semaglutid um 3,7 Prozent nach oben. Nach Geschäftszahlen legten die Aktien von Dixons Carphone an der Londoner Börse um 2,4 Prozent zu. Nach Einschätzung von Markets.com sind die Zahlen etwas besser als erwartet ausgefallen. Der Rückgang des Vorsteuergewinns von 28 Prozent ist laut Dixons auf den harten Wettbewerb in Großbritannien zurückzuführen. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, den Umsatz um 3 Prozent zu steigern und die Dividende stabil zu halten.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.403,51 -36,09 -1,0% -2,9%

. Stoxx-50 3.035,20 -23,83 -0,8% -4,5%

. Stoxx-600 380,85 -3,44 -0,9% -2,1%

Frankfurt XETRA-DAX 12.511,91 -183,25 -1,4% -3,1%

London FTSE-100 London 7.558,75 -68,65 -0,9% -0,1%

Paris CAC-40 Paris 5.316,01 -56,29 -1,0% +0,1%

Amsterdam AEX Amsterdam 552,60 -2,36 -0,4% +1,5%

Athen ATHEX-20 Athen 2.023,55 +19,29 +1,0% -2,9%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.727,54 -22,60 -0,6% -6,3%

Budapest BUX Budapest 35.049,55 -334,02 -0,9% -11,0%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.177,45 -49,85 -1,2% +6,6%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 116.559,72 +469,65 +0,4% -17,3%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 978,95 +5,56 +0,6% -4,4%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.533,94 -62,29 -1,1% +1,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.702,10 -86,80 -0,9% -3,4%

Mailand FTSE-MIB Mailand 21.673,11 -447,47 -2,0% +1,5%

Moskau RTS Moskau 1.113,17 -6,04 -0,5% -3,6%

Oslo OBX Oslo 803,74 -8,92 -1,1% +8,2%

Prag PX Prag 1.064,44 -5,59 -0,5% -1,3%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.549,55 -22,74 -1,4% -1,7%

Warschau WIG-20 Warschau 2.150,91 -3,27 -0,2% -12,6%

Wien ATX Wien 3.246,20 -2,33 -0,1% -4,0%

Zürich SMI Zuerich 8.459,93 -97,58 -1,1% -9,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.11 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1601 +0,24% 1,1554 1,1583 -3,4%

EUR/JPY 127,60 -0,09% 127,88 127,48 -5,7%

EUR/CHF 1,1510 -0,15% 1,1532 1,1523 -1,7%

EUR/GBP 0,8756 -0,33% 0,8789 1,1387 -1,5%

USD/JPY 110,02 -0,30% 110,70 110,06 -2,3%

GBP/USD 1,3249 +0,55% 1,3146 1,3188 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.725,84 -0,5% 6.780,31 6.788,42 -50,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,69 -0,66 -0,08

Deutschland 10 Jahre 0,33 0,38 -0,10

USA 2 Jahre 2,55 2,56 0,65

USA 10 Jahre 2,90 2,94 0,49

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,59 65,71 -0,2% -0,12 +10,4%

Brent/ICE 73,56 74,74 -1,6% -1,18 +13,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.267,57 1.268,33 -0,1% -0,76 -2,7%

Silber (Spot) 16,31 16,28 +0,2% +0,03 -3,7%

Platin (Spot) 863,50 871,50 -0,9% -8,00 -7,1%

Kupfer-Future 3,03 3,04 -0,5% -0,02 -9,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 21, 2018 12:21 ET (16:21 GMT)

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BMW Vz. 72,05 1,55% BMW Vz.
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ATX 3 630,48 0,64%