01.02.2016 16:52:56

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten schwach in den Februar

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem desaströsen Januar mißglückt den europäischen Börsen auch der Start in den Februar. Der Dax verliert am Montagnachmittag 1,4 Prozent auf 9.657 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduziert sich um 1,6 Prozent auf 2.995 Punkte. Damit folgen die Indizes den schwachen Vorgaben aus China. Dort ging es für die Aktienkurse kräftig nach unten, nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex im Januar bereits zum sechsten Mal in Folge gefallen ist und auf ein Dreijahrestief rutschte.

   Daneben stehen zum Wochenstart zahlreiche Wirtschaftsindikatoren aus Europa im Blick. Bei den Einkaufsmanagerindizes aus Europa verfehlte der Index aus Italien die Erwartungen, der aus Frankreich traf selbige und der deutsche fiel etwas besser als vorhergesagt aus. Der Index für die Eurozone erreichte in der Zweitveröffentlichung das prognostizierte Niveau.

   Die US-Industrie hat sich im Januar nicht aus ihrer schwierigen Lage befreien können. Der starke Dollar, die flaue Weltkonjunktur und die fallenden Ölpreise drücken weiter auf die Stimmung und die Aktivität. Der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe stieg geringfügig auf 48,2 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Ökonomen hatten einen Stand von 48,0 vorhergesagt. Der Vormonat wurde dagegen leicht nach unten revidiert. Daten zu den persönlichen Einnahmen und Ausgaben für Dezember fielen weitgehend wie erwartet aus.

   Mit den enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China steht der Ölpreis erneut unter Druck. Der Preis für wein Barrel der US-Sorte WTI verliert nach der Erholungsrally in der Vorwoche 4,4 Prozent auf 32,12 Dollar und belastet damit die Stimmung an der Börse. Der Sub-Index der europäischen Öl- und Gasunternehmen tendiert als einer der schwächsten Sektoren 2 Prozent im Minus.

   Teils kräftige Kursausschläge gibt es bei den europäischen Aktien. So brechen Nokia-Aktien um rund 11 Prozent ein. Das als Netzwerkausrüster neu positionierte Unternehmen Nokia erhält von Samsung zwar Patentzahlungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in den kommenden Jahren, dies liegt jedoch deutlich unter der Markterwartung.

Gute Ryanair-Zahlen schüren Hoffnung auf mehr Das dritte Quartal lief für die Ryanair trotz der wiederholten Terroranschläge in Paris gut. Der Nettogewinn lag bei 102,7 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der irische Billigflieger will den Aktionärswert erhöhen und kündigte mit den Zahlen zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Der Kurs legt um 5,1Prozent zu.

   Von "starken Gewinnen" und "spektakulärem Cash" bei Ryanair spricht Stephen Furlong von Davy Research. Auch Easyjet, IAG, Air France-KLM und Lufthansa legen teils kräftig zu. "Die Erholung des Ölpreises ist zum Halten gekommen", sagt ein Aktienhändler. Dieser Umstand stütze den Luftfahrtsektor zusätzlich.

Börse honoriert Kursänderung bei Vallourec Aktien des französischen Stahlrohrherstellers Vallourec legen nach dem Kurseinbruch am Freitag um 7 Prozent zu. Positiv wird gewertet, dass Vallourec angesichts der Krise durch die geringe Nachfrage nach Rohren für Ölpipelines zu drastischen Maßnahmen greift. Sie tragen rund 67 Prozent zum Umsatz bei. Die Produktion soll bis 2017 um 50 Prozent zusammengestrichen werden. Dadurch halbiert sich auch die Belegschaft.

   Gleichzeitig führt Vallourec eine Kapitalerhöhung durch, die die japanische Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp mit ins Boot holt. Die Börse freut sich vor allem auf den neuen starken Ankeraktionär. Andere Stahlaktien zeigen sich davon unberührt. Unter anderem fallen Thyssenkrupp im DAX um 1,6 Prozent oder 0,23 Euro. Allerdings werden hier 0,15 Euro Dividende ausgeschüttet. Salzgitter im MDAX geben um 3,7 Prozent nach.

Luxottica schwach - Umsatz und Co-CEO-Abgang enttäuschen Kräftig nach unten geht es für die Aktie des italienischen Brillenherstellers Luxottica, sie bricht um 7,1 Prozent ein. Belastend werden zum einen die bereits am Freitag veröffentlichten enttäuschenden Umsatzzahlen eingestuft. Im 4. Quartal stieg der Umsatz zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 8 Prozent an, blieb aber deutlich hinter dem 2015er Jahresplus von 15,5 Prozent zurück. Ebenfalls bereits zum Wochenausklang gab das Unternehmen bekannt, dass Adil Khan das Amt des Co-CEO aufgibt, was ebenfalls belastet.

L'Oréal vor Aufnahme in den Stoxx-50 Im europäischen Stoxx-50 zeichnet sich für LBBW-Indexstratege Uwe Streich eine Änderung in der Zusammensetzung ab. Nachdem die Aktionäre von Royal Dutch Shell und BG einer Fusion beider Unternehmen zugestimmt haben, sollte der Zusammenschluss am 15. Februar - also noch vor dem nächsten Indexentscheid - umgesetzt werden. Damit werde der Platz von BG im Stoxx-50 frei. Nachfolger müsste laut Stoxx-Regelwerk das bestplatzierte Nicht-Mitglied auf der Januar-Auswahlliste sein, der französische L'Oréal-Konzern.

   Sartorius im TecDax profitieren von guten Quartalszahlen und legen um 7,0 Prozent zu. Vor allem die guten Ausblicke auf Umsatz und den bereinigten Gewinn treiben. Auch die Gewinnmarge für 2020 liegt höher als erwartet.

=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 2.995,29 -1,64% Stoxx50 2.867,84 -1,19% DAX 9.657,17 -1,44% FTSE 6.004,10 -1,31% CAC 4.357,75 -1,34% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 163,21% -19

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0911 0,53% 1,0853 1,0820 EUR/JPY 131,82 0,17% 131,60 131,06 EUR/CHF 1,1087 -0,02% 1,1089 1,1073 GBP/EUR 1,3160 0,16% 1,3139 1,3094 USD/JPY 120,80 -0,38% 121,26 121,15 GBP/USD 1,4359 0,70% 1,4259 1,4175

ROHÖL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 32,14 33,62 -4,40 -1,48 Brent/ICE 34,71 35,99 -3,56 -1,28

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.127,56 1.118,10 +0,8% +9,46 Silber (Spot) 14,38 14,26 +0,9% +0,12 Platin (Spot) 874,86 869,50 +0,6% +5,36 Kupfer-Future 2,05 2,07 -1,0% -0,02 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 01, 2016 10:21 ET (15:21 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 21 AM EST 02-01-16

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