07.02.2018 10:03:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten Erholungstag - Berichtssaison liefert Impulse

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren im frühen Handel am Mittwoch leicht im Plus. Damit könnte die Verlustserie der vergangenen Tage zunächst beendet sein. Eine Grundlage für eine längerfristige Rückkehr zu ruhigeren Tagen an den Börsen hat die Wall Street allerdings nicht liefern können. Nach einem Start-Minus von 547 Punkten schloss der Dow-Jones-Index mit einem Plus von 567 Punkten - ein vertrauensbildende Massnahme sieht anders aus. Die Volatilität scheint zunächst im Griff zu sein, einige Marktteilnehmer haben die hohen Stände bereits dazu benutzt, erneut die Volatilität zu verkaufen.

"Allerdings bleiben Erholungsansätze fragil", sagt ein Händler. In Asien kommen einige Indizes schon wieder von den Tageshochs deutlicher zurück, und auch der Future auf den S&P notiert im Minus. Der DAX legt im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 12.438 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 3.411 Punkte.

Wie der Aktienmarkt haben auch die US-Renditen eine Achterbahnfahrt hingelegt. Während die zehnjährigen Treasuries am Dienstagmorgen bei 2,65 Prozent rentierten, schossen die Zinsen erneut auf 2,80 Prozent hoch. In Deutschland rentieren die vergleichbaren Bundesanleihen bei 0,70 Prozent. Der Euro startet mit knapp 1,24 Dollar kaum verändert in den Tag.

Bullen und Bären dürften weiter tanzen

Während die Bullen unter den Marktteilnehmern auf die gute Konjunktur und steigende Unternehmensgewinne verweisen, warnen die Bären vor einer schnellen Straffung der Geldpolitik und steigenden Anleihenzinsen. "Das deutet darauf hin, dass die Volatilität weiterhin hoch bleibt", sagt ein Händler.

Auch von den so genannten Meinungsmachern kommen keine eindeutigen Hinweise: "Während Morgan Stanley zu 'don't buy the dips' rät, rechnet Goldman Sachs nicht mit einem weiteren Kurseinbruch", so ein Händler. Impulse dürften weiterhin von der Berichtssaison ausgehen. Außerdem warten die Marktteilnehmer, ob die Koalitionsverhandlungen in Berlin abgeschlossen werden können.

Starker Euro kann Osram nichts anhaben

Starker Gegenwind von der Währungsseite hat das Wachstum des Lichtkonzerns Osram zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres begrenzt. Überdies belasteten wie erwartet Kosten für das Hochfahren der Produktion im neuen LED-Werk Kulim und ein schwaches Ergebnis im Leuchtengeschäft den Gewinn. An der vor drei Monaten gesetzten Jahresprognose hielt Osram fest, obwohl der Dollar seither deutlich gegenüber dem Euro verloren hat. Um mehr als 60 Millionen Euro schmälerten Wechselkurseffekte die Einnahmen in den Monaten Oktober bis Dezember. Die Aktie legt nach deutlicheren Gewinnen zum Start nun noch um 0,3 Prozent zu.

Hannover Rück übertrifft die Prognose für das Konzernergebnis 2017 und ist mit der Vertragserneuerung zum 1. Januar 2018 sehr zufrieden. Vor allem mit Blick auf die Erneuerungsrunde und dem bestätigten Ausblick legt die Aktie um 2,0 Prozent zu.

Auch der Versicherungskonzern Talanx (plus 2,0 Prozent) hat seine 2017er Zahlen vorgelegt und unter anderem dank einer besseren Entwicklung in der Rückversicherung etwas besser abgeschnitten als geplant und stellt seinen Aktionären eine Dividende "mindestens auf Vorjahreshöhe" in Aussicht. Delivery Hero legen um 4,1 Prozent zu. Der Umsatz sei wie erwartet kräftig gestiegen, und auch beim Auftragseingang habe das Unternehmen geliefert. Damit träfen die bisher bekannten Zahlen die Erwartungen. Auch der Ausblick sei in Ordnung.

Zahlen auch aus Europa

Rio Tinto sei ein eindrucksvolles Geschäftsjahr 2017 gelungen, lobt Macquarie den Zahlenausweis des Konzerns. Neben dem hohen Gewinnwachstum und dem starken Cashflow sei vor allem die reduzierte Nettoverschuldung hervorzuheben, die auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt gefallen sei. Rio Tinto notieren leicht im Plus.

Die Zahlen von Carlsberg werden in einer ersten Einschätzung im Handel als "in line" eingestuft. Sowohl das Ergebnis für 2017, dass unter hohen Abschreibungen litt, wie auch der 2018er EBIT-Ausblick, lieferten keine Überraschungen. Leicht negativ sei der Gegenwind auf der Währungsseite zu werten wie auch die kleinen Abweichung im organischen Wachstum. Auf der Haben-Seite überzeugten dagegen die höheren Kosteneinsparungen wie die Dividende. Für die Aktie geht es um 2,5 Prozent nach unten.

Der französische Pharmakonzern Sanofi konnte im Schlussquartal 2017 beim Umsatz überzeugen. An der Börse wird dagegen die Ertragsseite bemängelt. Die operative Marge litt unter anderem an höheren Betriebskosten, was sich im Ergebnis niederschlug. Eine niedrigere Steuerquote konnte dies auf Nachsteuerebene nicht ausgleichen. Der Ausblick auf 2018 wird als vorsichtig mit Blick auf den Gegenwind von der Währungsseite eingestuft. Die Aktie legt um 0,8 Prozent zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.411,35 0,48 16,43 -2,64

Stoxx-50 3.035,32 0,69 20,87 -4,48

DAX 12.438,14 0,37 45,48 -3,71

MDAX 25.415,15 0,70 176,36 -3,00

TecDAX 2.520,87 1,65 40,94 -0,32

SDAX 11.755,42 0,92 107,24 -1,11

FTSE 7.183,91 0,60 42,51 -7,11

CAC 5.179,25 0,34 17,45 -2,51

Bund-Future 158,69 0,18 -1,91

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23 Di, 17:37 % YTD

EUR/USD 1,2374 -0,05% 1,2396 1,2369 +3,0%

EUR/JPY 134,90 -0,64% 135,33 134,98 -0,3%

EUR/CHF 1,1586 -0,01% 1,1583 1,1620 -1,1%

EUR/GBP 0,8875 +0,06% 0,8863 1,1270 -0,2%

USD/JPY 109,02 -0,60% 109,17 109,13 -3,2%

GBP/USD 1,3944 -0,11% 1,3986 1,3940 +3,2%

Bitcoin

BTC/USD 7.652,54 +0,43% 7.377,34 6.985,20 -46,72

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,43 63,39 +0,1% 0,04 +5,0%

Brent/ICE 67,02 66,86 +0,2% 0,16 +1,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.330,44 1.324,60 +0,4% +5,84 +2,1%

Silber (Spot) 16,74 16,64 +0,6% +0,10 -1,2%

Platin (Spot) 989,80 990,10 -0,0% -0,30 +6,5%

Kupfer-Future 3,19 3,19 -0,1% -0,00 -3,5%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2018 04:04 ET (09:04 GMT)

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