04.03.2021 16:01:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen stabilisiert - Powell-Rede im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Donnerstagnachmittag wenig verändert. Damit zeigen sich die Märkte trotz weiter auf hohem Niveau liegenden Marktzinsen in den USA weitgehend stabil. Die Rendite der 10-jährigen Treasuries steht bei 1,46 Prozent, die Jahreshochs wurden bei rund 1,60 Prozent markiert. Mit Spannung wird nun die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Abend erwartet. Es wird angenommen, dass sich Powell zu den Anleihemärkten äußern wird. Bei den Einzelwerten stehen Geschäftszahlen im Blick.

Der DAX gibt 0,3 Prozent auf 14.039 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.703 nach unten. Wenig Neues gab es aus Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs haben - wie an der Börse erwartet - eine Fortsetzung des Lockdowns bis zum 28. März und stufenweise Öffnungsschritte vereinbart. Dies wird als ein Fahren auf Sicht gesehen, je nach Inzidenzwolke soll die heimische Wirtschaft in überschaubaren Schritten hochgefahren werden.

Technologiewerte werden gemieden

Technologiewerte (minus 2 Prozent) sind neben Rohstoffwerten der Hauptverlierer in Europa. Hier drücken die hohen Renditen. Besonders unter Druck stehen Chip-Aktien, und das trotz der Chip-Knappheit in vielen Sektoren wie etwa der Automobilbranche. Unter anderem fallen ASML 4 Prozent, Aixtron 5,2 Prozent, Infineon 4,5 Prozent und STMicro um 2,2 Prozent. Für den Ölsektor geht es vor Beginn des Opec+-Treffens um 1,1 Prozent nach oben. Beobachter rechnen nur mit einer leichten Ausweitung der Produktion.

Henkel drehen ins Plus und liegen nach Zahlen 0,7 Prozent vorne. Diese decken sich laut Bernstein mit den Konsenserwartungen. Allerdings dürften letztere für 2021 sinken angesichts des vorgelegten Unternehmensausblicks.

Merck liegen 1,4 Prozent im Plus. Bei den Ergebnissen des vierten Quartals 2020 hat Life Sciences die hohen Erwartungen laut der Citigroup übertroffen, während der Bereich Electronics, zuvor Performance Materials, zu einer guten Verfassung zurückgefunden habe.

Vivendi geben 4,4 Prozent nach. Das Schlussquartal der Franzosen überraschte positiv, was nach Aussage von Analysten vor allem auf das gute Abschneiden von UMG zurückzuführen ist. Das Restgeschäft habe solide Zahlen ausgewiesen. Allerdings sehen Beobachter nach der jüngsten Kursentwicklung kurzfristig keinen Trigger mehr nach oben.

Gegen den schwachen Aktienmarkt steigen Unibail-Rodamco-Westfield um 5,5 Prozent. Hier treibt die Nachricht, dass Großaktionär Xavier Niel seinen Anteil auf 11,4 Prozent aufgestockt hat. Davor waren es unter 7 Prozent. Zudem wolle er weiter zukaufen, strebe allerdings keine Mehrheit an. Dies dürfte noch länger für Kaufinteresse an der Aktie sorgen, heißt es im Handel.

Vonovia (plus 0,5 Prozent) hat im abgelaufenen Jahr beim operativen Gewinn FFO dank Synergiegewinnen aus Zukäufen, höheren Mieterlösen und des Ausbaus des margenstarken Servicegeschäfts den oberen Rand der Prognosespanne übertroffen. Die geplante Dividende von 1,69 Euro je Aktie für 2020 bestätigte der Bochumer DAX-Konzern ebenso wie die Ziele für 2021.

Lufthansa mit "annus horribilis"

Aus der zweiten Reihe überrascht Gea positiv mit den 2020er-Zahlen und dem Ausblick, für die Aktie geht es um 1,9 Prozent nach oben. Die Deutsche Lufthansa (-2,4 Prozent) hat im vierten Quartal einen geringeren Verlust geschrieben als erwartet. Dazu trug auch die Cargo-Sparte bei, die getragen von einem starken Anstieg der Durchschnittserlöse ein Rekordergebnis erzielte. Davy spricht dennoch von einem "annus horribilis".

Als zu vorsichtig wird der Ausblick von Prosieben im Handel kritisiert, die Aktie verliert 7,8 Prozent. Das TV-Unternehmen rechnet 2021 mit einem Wachstum im einstelligen Prozentbereich. Vor allem bei der Fernsehwerbung sei man aufgrund der aufgestauten Konsumnachfrage von einem höheren Anstieg ausgegangen. Nach besseren Zahlen geht es für Uniper dagegen um 2 Prozent nach oben. Der Ausblick bewegt sich im Rahmen der Erwartungen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.702,90 -0,27 -9,88 4,23

Stoxx-50 3.178,04 -0,29 -9,27 2,24

DAX 14.039,09 -0,29 -40,94 2,33

MDAX 31.241,70 -1,01 -320,17 1,45

TecDAX 3.267,32 -1,57 -52,23 1,70

SDAX 15.004,06 -1,95 -297,76 1,62

FTSE 6.632,34 -0,65 -43,13 3,33

CAC 5.828,68 -0,02 -1,38 4,99

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,32 -0,03 -0,56

US-Zehnjahresrendite 1,46 -0,02 -1,22

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2037 -0,21% 1,2054 1,2077 -1,4%

EUR/JPY 129,34 +0,20% 129,15 129,09 +2,6%

EUR/CHF 1,1125 +0,27% 1,1085 1,1078 +2,9%

EUR/GBP 0,8612 -0,41% 0,8632 0,8634 -3,6%

USD/JPY 107,44 +0,40% 107,15 106,88 +4,0%

GBP/USD 1,3976 +0,19% 1,3964 1,3986 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,4734 -0,05% 6,4732 6,4694 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 49.444,50 -2,30% 49.611,25 51.410,75 +70,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,97 61,28 +1,1% 0,69 +27,3%

Brent/ICE 64,90 64,07 +1,3% 0,83 +25,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.713,56 1.709,80 +0,2% +3,76 -9,7%

Silber (Spot) 25,95 26,13 -0,7% -0,17 -1,7%

Platin (Spot) 1.171,50 1.164,85 +0,6% +6,65 +9,5%

Kupfer-Future 4,05 4,15 -2,4% -0,10 +15,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2021 10:02 ET (15:02 GMT)

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