13.09.2016 10:41:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen stabilisiert nach Brainard-Rede
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Kursdämpfer zu Wochenbeginn, zeigen sich die Notierungen an Europas Börsen am Dienstag wenig verändert. Nachdem Zinssorgen am Vortag die Kurse stark belastet hatten, sorgen nun Aussagen von Fed-Gouverneurin Lael Brainard für etwas Erleichterung. Brainard äußerte sich am Vorabend im Gegensatz zum Präsident der Boston-Fed, Eric Rosengren, "taubenhaft" mit Blick auf die künftige Zinspolitik in den USA. Die Wall Street verzeichnete im Anschluss an die Brainard-Rede die stärkste Kurserholung seit Juli, sämtliche Branchen schlossen deutlich im Plus.
Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 3.019 Punkte zu, für den Dax geht es um 0,2 Prozent auf 10.455 Punkte hoch. Die Brainard-Rede war als besonders wegweisend gewertet worden, da sie das letzte Statement von Fed-Mitgliedern vor Beginn der Schweigeperiode vor der kommenden Sitzung zur Zinsentscheidung war. Zu der Zinserleichterung gesellen sich auch noch gute Konjunkturdaten aus China. Sowohl Industrieproduktion als auch Einzelhandel legten stärker als erwartet zu. Die Industrieproduktion stieg um 6,3 Prozent zum Vorjahr, der Einzelhandel kletterte im August sogar um 10,6 Prozent.
Charttechnisch ist der DAX nicht aus dem Schneider Charttechnisch ist der DAX aber noch nicht im grünen Bereich. Wie die DZ Bank anmerkt, droht dem DAX ein Rückfall in den Bereich von 10.000 Punkten, sollte die Unterstützungszone zwischen 10.475 und 10.440 Punkten nicht halten. Weiter leide der deutsche Blue Chip-Index darunter, dass nach einer zunächst vielversprechenden Auflösung einer potenziellen "Konsolidierungsflagge" nicht zügig ein neues Bewegungshoch oberhalb von 10.800 Punkten etabliert worden sei.
Die Anleger warten zudem auf die Veröffentlichung des ZEW-Index. Analysten rechnen damit, dass sich die Erwartung im September leicht auf 1,5 von zuvor 0,5 erhöht hat. Die Konjunkturlage soll sich dagegen auf 55 nach 57,6 abgeschwächt haben. Die Lesung könnte auch Auswirkungen auf den Euro/Dollar-Kurs haben genauso wie Reden von EZB-Präsident Mario Draghi in Trient sowie von EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger. Aktuell notiert das Währungspaar wenig verändert zum Vortag bei 1,1223 Dollar.
Anhaltende Konsolidierungsfantasie im Chipsektor Kursgewinne verzeichnet der europäische Halbleiter-Sektor. Grund dazu gibt die fortgesetzte Konsolidierungsfantasie. In den USA war der Branchen-Index zweitstärkster mit einem Plus von 2,1 Prozent, nachdem die japanische Renesas für 3,2 Milliarden Dollar den US-Konkurrenten Intersil übernimmt. Infineon rücken um 1,7 Prozent vor, für STM Micro geht es um 1,2 Prozent nach oben. Der Technologiesektor bildet mit einem Plus von 0,8 Prozent den Branchenprimus in Europa.
"Die Übernahme kommt zwar nicht überraschend, weil über sie seit Ende August geredet worden ist, unterstreicht aber den Konsolidierungsdruck in der Branche und dürfte neben den Auto-Chip-Machern auch andere Aktienbewertungen treiben", so ein Händler. In der Halbleiterindustrie rollt derzeit eine Konsolidierungswelle. Im Juli kündigte Analog Devices die Übernahme von Linear Technology für fast 15 Milliarden Dollar an, im Frühjahr kaufte Avago Technologies zudem Broadcom.
Air Liquide steigen trotz Kapitalerhöhung Trotz einer Kapitalerhöhung steigt die Aktie von Air Liquide um 0,4 Prozent in Paris. Sie dient der Finanzierung der Airgas-Übernahme und war angekündigt worden. Positiv merkt ein Händler an, dass die neuen Aktien voll dividendenberechtigt seien und das Unternehmen eine weitere Kapitalerhöhung im nächsten halben Jahr ausgeschlossen habe. Linde sehe nach der gescheiterten Praxair-Übernahme noch schlechter aus. Nach dem Kurseinbruch vom Vortag steigt die Linde-Aktie um 1,1 Prozent.
Uniper mit Aktienüberhang bei Index-Fonds Uniper gewinnen 2,1 Prozent. Im Handel wird späterer Verkaufsdruck aber nicht ausgeschlossen. Grund sei der Aktienüberhang von indexgebundenen Fonds, die Uniper nicht im Depot halten können. "Bei vielen Fonds sind Uniper-Aktien noch gar nicht valutiert worden", sagt ein Händler. Daher hätten deren Manager auch noch keine Verkaufsaufträge geben können. Dies dürfte erst per Mittwoch abgeschlossen sein. Die Eon-Aktie verliert 1,3 Prozent. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.018,59 0,19 5,71 -7,62 Stoxx-50 2.859,44 0,23 6,47 -7,77 DAX 10.455,23 0,22 23,46 -2,68 MDAX 21.215,21 0,24 50,51 2,12 TecDAX 1.752,66 0,93 16,16 -4,26 SDAX 9.266,81 0,64 59,31 1,85 FTSE 6.706,11 0,08 5,21 7,43 CAC 4.448,31 0,19 8,51 -4,07
Bund-Future 163,63 0,09 7,54
DEVISEN zuletzt +/- % 8:38 Uhr Mo, 17.38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1229 -0,03% 1,1232 1,1230 +3,4% EUR/JPY 114,3383 -0,12% 114,4806 114,57 -21,7% EUR/CHF 1,0924 +0,04% 1,0920 1,0929 +0,4% EUR/GBP 0,8436 +0,13% 0,8429 1,1859 +14,6% USD/JPY 101,80 -0,12% 101,92 102,01 -13,3% GBP/USD 1,3312 -0,10% 1,3326 1,3318 -9,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,61 46,29 -1,5% -0,68 +6,4% Brent/ICE 47,72 48,32 -1,2% -0,60 +10,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.330,06 1.327,70 +0,2% +2,36 +25,4% Silber (Spot) 19,17 19,10 +0,4% +0,07 +38,7% Platin (Spot) 1.059,10 1.054,85 +0,4% +4,25 +18,8% Kupfer-Future 2,09 2,10 -0,1% -0,00 -2,6% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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September 13, 2016 04:11 ET (08:11 GMT)
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