30.07.2020 10:35:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen sehr schwach - Zahlenflut

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag überraschend schwach in den Handel gestartet. Die US-Notenbank hat am Vorabend ihre lockere Geldpolitik bestätigt. Dies ist zwar erwartet worden, könnte aber zum Anlass für Gewinnmitnahmen dienen. Der Zins wurde bei 0,00 bis 0,25 Prozent belassen und die Anleihekäufe sollen mit Vollgas und "mindestens" in dem bisherigen Umfang weitergehen. Daneben senden die Börsen seit Tagen charttechnische Schwächesignale aus.

Der DAX verliert 1,8 Prozent auf 12.592, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 3.267 Punkte nach unten - hier stützt das Plus im Ölsektor. Neben der Fed achten Anleger auf enorm wichtige Konjunkturdaten: Das deutsche BIP ist im zweiten Quartal um 10,1 Prozent eingebrochen und damit stärker als die erwarteten 9 Prozent. Für das US-BIP am Nachmittag rechnen Analysten sogar mit einem Einsturz von dramatischen 35 Prozent. Allerdings handelt es sich bei den US-Daten um annualisierte Werte.

Deutsche Börse liefert - VW kürzt Dividende

Daneben gilt es eine Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Mit Gewinnmitnahmen geht es für Deutsche Börse um 3,5 Prozent nach unten. "Alles on track, eigentlich ziemlich langweilig", kommentiert ein Händler die Geschäftszahlen. Ähnlich sieht das die Citigroup. Auch der Ausblick für das Jahr 2020 sei bestätigt worden, womit sich die Neuigkeiten in Grenzen hielten.

Für Fresenius geht es nach Zahlenausweis 3,2 Prozent nach unten, FMC verlieren 1,2 Prozent. Die Prognosesenkung bei Fresenius und deren Bestätigung bei FMC seien nur die erwarteten Anpassungen an das Corona-Umfeld, heißt es im Handel. Dennoch reagiert die Fresenius-Aktie stärker.

Als "eigentlich ok" im erwartet negativen Rahmen ausgefallen werden die Geschäftszahlen von VW im Handel eingestuft. Indes wird die Dividendensenkung im Handel als belastend gewertet. VW fallen um 5 Prozent.

Anheuser-Busch legen Kurssprung hin

Mit einem Kurssprung von 7,5 Prozent reagieren die Aktien von Anheuser-Busch Inbev auf deutlich weniger schlimm wie befürchtet ausgefallene Geschäftszahlen. "Q2 überrascht überall", jubeln die Analysten der Citi zu den Zweitquartalszahlen.

Nestle halten sich nach durchwachsenen Geschäftszahlen mit Abgaben von 0,5 Prozent gut. Zwar sei beim organischen Wachstum die Erwartung einen Tick übertroffen worden, allerdings habe Nestle sie für das Gesamtjahr danach gesenkt, heißt es im Handel. Nach schwächeren Zahlen fallen Danone um 3,2 Prozent. Die organische Umsatzentwicklung ist mit minus 5,7 Prozent laut Jefferies unter der Konsensschätzung von minus 3,3 Prozent geblieben.

Von starken Geschäftszahlen spricht Baader Helvea mit Blick auf die Zweitquartalszahlen von Clariant. Das EBITDA sei 15 Prozent besser als im Konsens erwartet ausgefallen. Allerdings präsentiere sich der Cashflow schwach, da sich das niedrigere Netto-Arbeitskapital noch nicht in den Zahlen widerspielege. Clariant gewinnen 0,6 Prozent.

Ausblick von Lafargeholcim kommt gut an

Als "angesichts der Krise sehr ordentlich" werden die Zahlen der Zementhersteller im Handel bezeichnet. Sowohl Lafargeholcim als auch Heidelbergcement seien einen Tick besser durch die Coronakrise gekommen. "Vor allem der Ausblick bei Lafarge klingt zuversichtlich", so ein Händler. Hier sei es ab Juni zu einer deutlichen Erholung auf Kundenseite gekommen. Lafarge steigen 0,6 Prozent, während Heidelcement um 3 Prozent nachgeben.

Als nicht überraschend werden die schwachen Geschäftszahlen von Kion im Handel bezeichnet. "Als Fabrikausrüster ist man ein Spielball der Investitionsneigung seiner Kunden, aber das was in ihrer Hand liegen, haben sie ordentlich gemacht", kommentiert ein Händler. Kion verlieren 4,6 Prozent. Rational halten sich nach Zahlenausweis mit einem Minus von 0,4 Prozent gut.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.266,82 -1,01 -33,34 -12,77

Stoxx-50 2.999,42 -0,37 -11,10 -11,86

DAX 12.592,43 -1,79 -229,83 -4,96

MDAX 26.633,14 -0,73 -196,05 -5,93

TecDAX 3.035,70 -1,27 -39,19 0,69

SDAX 11.798,96 -1,44 -172,14 -5,70

FTSE 6.062,63 -1,12 -68,83 -18,71

CAC 4.931,69 -0,55 -27,05 -17,50

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,53 -0,02 -0,77

US-Zehnjahresrendite 0,56 -0,02 -2,12

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:40h Mi, 17:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1755 -0,31% 1,1754 1,1767 +4,8%

EUR/JPY 123,51 -0,18% 123,67 123,63 +1,3%

EUR/CHF 1,0745 -0,13% 1,0743 1,0761 -1,0%

EUR/GBP 0,9049 -0,24% 0,9076 0,9076 +6,9%

USD/JPY 105,07 +0,12% 105,23 105,07 -3,4%

GBP/USD 1,2991 -0,06% 1,2949 1,2964 -2,0%

USD/CNH (Offshore) 7,0085 +0,16% 7,0058 7,0029 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.955,51 -3,00% 10.990,26 11.183,76 +51,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,85 41,27 -1,0% -0,42 -29,3%

Brent/ICE 43,37 43,75 -0,9% -0,38 -30,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.954,20 1.970,90 -0,8% -16,70 +28,8%

Silber (Spot) 23,50 24,43 -3,8% -0,93 +31,6%

Platin (Spot) 915,98 929,00 -1,4% -13,03 -5,1%

Kupfer-Future 2,92 2,91 +0,2% +0,01 +3,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2020 04:35 ET (08:35 GMT)

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