31.08.2018 18:00:44
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MÄRKTE EUROPA/Börsen schließen schwächer - Whitbread haussieren
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit deutlichen Kursverlusten haben sich Europas Börsen ins Wochenende verabschiedet. Es dominierten die Meldungen rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China. So soll US-Präsident Donald Trump angekündigt haben, schon in der kommenden Woche seinen Plan weiter zu verfolgen, Importe aus China mit Strafzöllen zu belegen. Dabei geht es um Waren aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar. Zudem drohte Trump mit dem WTO-Rückzug der USA. Auch belasteten weiterhin die Sorgen um die Schwellenländer.
Der DAX verlor 1 Prozent auf 12.364 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 1,1 Prozent auf 3.393 nach. Für Autowerte ging es im Schnitt um 1,5 Prozent nach unten. US-Präsident Donald Trump soll einen Vorschlag der EU zurückgewiesen haben, dass die EU Importzölle auf Autoaktien abschaffen könnte, wenn die USA ihrerseits auf die Zölle verzichteten. "Damit zerschlagen sich die am Donnerstag aufgekommenen Hoffnungen", so ein Händler. Am Vortag waren die Kurse mit den Berichten um einen solchen EU-Vorschlag zeitweise stark gestiegen.
Drohende Schwellenländer-Krise bleibt im Fokus
Auch die sich zuspitzende Schwellenländer-Krise belastete weiter. Die verzweifelten Versuche der argentinischen Zentralbank, den Peso-Verfall mit einer Zinserhöhung um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent aufzuhalten, zeigen nach Ansicht der Commerzbank, wie schwer es ist, das Vertrauen internationaler Investoren wiederzuerlangen, wenn dieses erst einmal erschüttert ist.
Das sollte nicht nur eine Warnung für die türkische Zentralbank sein, bei der es nach Ansicht von Analystin Esther Reichelt wohl schon zu spät sein könnte, die Lira mithilfe konventioneller Geldpolitik wieder in geordnete Bahnen zurückzuführen. Vor allem sollten Zentralbanken Brasiliens, Südafrikas und Indiens gewarnt sein, dass sie der Abwertung ihrer Währungen nicht zu lange zuschauen dürften, sondern klare Signale senden müssten.
Nach dem Abverkauf vom Vortag erholte sich die türkische Lira am Freitag etwas. Nach Einschätzung aus dem Handel überwiegen aber noch immer die Abwärtsrisiken, denn nach wie vor gibt es keine Hinweise darauf, dass die türkische Zentralbank ernsthafte Maßnahmen ergreifen wird, um den Verfall der eigenen Währung aufzuhalten.
Costa Coffee geht an Coca-Cola
Der Verkauf von Costa Coffee an Coca-Cola trieb die Aktien von Whitbread um 14,3 Prozent nach oben. "Das Unternehmen erhält aus dem Verkauf 3,9 Milliarden Pfund, bei einer Marktkapitalisierung von bisher 7,5 Milliarden", sagte ein Händler. Trotzdem beurteilte er den Verkauf und das Kursplus kritisch: "Die Hälfte des Geschäfts ist weg, und die Frage ist, was bleibt und wird", sagte er mit Blick auf die seiner Meinung nach nun unsichereren Perspektiven.
Sage brachen um 7,8 Prozent ein. Das Unternehmen hat das Erreichen der Ziele in Frage gestellt, und zwar sowohl beim Umsatz als auch bei der Marge. Zum Erreichen der Ziele müssten schnell neue Verträge abgeschlossen werden. Der Vorstandschef des SAP-Konkurrenten nimmt nun seinen Hut. SAP gaben 0,6 Prozent ab. Der Technologiesektor verlor 0,6 Prozent
In Paris brachen Casino um 10,2 Prozent ein. Hintergrund für den Abverkauf waren Meldungen, dass die Tochter Casino Finance noch immer nicht den Geschäftsbericht für 2017 vorgelegt hat. Die Nachricht ließ die Anleger aufhorchen. Seit geraumer Zeit äußern Analysten Zweifel an der Casino-Bilanz und der hohen Verschuldung des Einzelhändlers. Ein Casino-Sprecher erklärte derweil, dass der Bericht am Freitag oder Montag veröffentlicht werden soll.
Die Lufthansa-Aktie fiel um 3,8 Prozent auf 22,49 Euro. Händler verwiesen auf die Citigroup. Sie hat die Aktie nun wieder ins Coverage aufgenommen und mit "Sell" gestartet bei einem Kursziel von 19,90 Euro. Der vorherige Analyst hatte sie dagegen noch mit "Buy" und einem Ziel von 32,50 Euro eingestuft. Zugleich hat Citi IAG (minus 0,5 Prozent) und Easyjet (minus 0,2 Prozent) auf "Buy" angehoben.
Ein angehobener Ausblick von SAS konnte das Lufthansa-Papier nicht stützen. Für die SAS-Aktie ging es in Stockholm um 11,2 Prozent nach oben. Die Skandinavier sprachen von Rekordzahlen beim Passagieraufkommen. Im Geschäftsjahr erwartet die Luftfahrtgesellschaft nun einen Vorsteuergewinn von 2 Milliarden schwedischen Kronen. Bisher hatte sie mit 1,5 bis 2 Milliarden Kronen gerechnet.
Zahlen von Vonovia und Adler Real Estate
Unter Druck standen Vonovia, für die es um 1,1 Prozent abwärts ging. Ein Teilnehmer sprach von gemischten Ergebnissen. So hätten die Mieteinnahmen im ersten Halbjahr leicht unter den Erwartungen gelegen, der operative Gewinn (FFO 1) habe dagegen die Prognosen übertroffen. Adler Real Estate gaben 0,3 Prozent nach, und das obgleich die Analysten von Berenberg die Ergebnisse für das erste Halbjahr als "solide" bezeichnet hatten. Sowohl Vonovia als auch Adler Real Estate waren vor Bekanntgabe der Zahlen sehr gut gelaufen.
Isra Vision lagen nach ihren Zahlen sehr fest im Markt. Der Kurs gewann 12,4 Prozent. "Positiv ist, dass der Gewinn schneller wächst als der Umsatz", sagte ein Händler. In den neun Monaten bis Ende Juni kletterte der Umsatz um 10 Prozent auf 103 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 13 Prozent auf 32,1 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn genauso stark.
Der Kurs von Vectron stieg um 7 Prozent. Das Unternehmen arbeitet nun mit der Bertelsmann-Tochter DeutschlandCard zusammen. Ziel der Kooperation ist eine digitale Kundenkarten-Lösung für die Gastronomiebranche.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.392,90 -38,09 -1,1% -3,2%
. Stoxx-50 3.042,34 -29,27 -1,0% -4,3%
. Stoxx-600 382,26 -3,10 -0,8% -1,8%
Frankfurt XETRA-DAX 12.364,06 -130,18 -1,0% -4,3%
London FTSE-100 London 7.432,42 -83,61 -1,1% -1,4%
Paris CAC-40 Paris 5.406,85 -71,21 -1,3% +1,8%
Amsterdam AEX Amsterdam 558,42 -4,94 -0,9% +2,5%
Athen ATHEX-20 Athen 1.920,65 -23,75 -1,2% -7,8%
Br ssel BEL-20 Bruessel 3.740,71 -40,96 -1,1% -6,0%
Budapest BUX Budapest 37.233,40 +8,32 +0,0% -5,4%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.353,74 -31,70 -0,7% +11,1%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 114.410,36 -990,71 -0,9% -18,9%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.021,83 -6,29 -0,6% -0,2%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.462,73 -40,15 -0,7% +0,6%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.399,10 -68,50 -0,7% -6,4%
Mailand FTSE-MIB Mailand 20.269,47 -225,63 -1,1% -5,0%
Moskau RTS Moskau 1.092,29 +16,74 +1,6% -5,4%
Oslo OBX Oslo 840,23 -5,37 -0,6% +13,1%
Prag PX Prag 1.072,88 -5,28 -0,5% -0,5%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.658,16 -14,40 -0,9% +5,2%
Warschau WIG-20 Warschau 2.337,96 -15,96 -0,7% -5,0%
Wien ATX Wien 3.299,75 -18,29 -0,6% -3,1%
Zürich SMI Zuerich 8.973,56 -68,50 -0,8% -4,4%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.45 Do, 17.20 % YTD
EUR/USD 1,1593 -0,68% 1,1672 1,1654 -3,5%
EUR/JPY 128,71 -0,64% 129,59 129,67 -4,9%
EUR/CHF 1,1248 -0,48% 1,1297 1,1317 -4,0%
EUR/GBP 0,8945 -0,24% 0,8969 0,8961 +0,6%
USD/JPY 110,99 -0,04% 111,01 111,26 -1,5%
GBP/USD 1,2960 -0,41% 1,3015 1,3004 -4,1%
Bitcoin
BTC/USD 6.965,40 +0,2% 6.999,15 6.890,59 -49,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 -0,01
Deutschland 10 Jahre 0,33 0,35 -0,11
USA 2 Jahre 2,63 2,65 0,74
USA 10 Jahre 2,84 2,86 0,43
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,90 70,25 -0,5% -0,35 +19,0%
Brent/ICE 77,45 77,77 -0,4% -0,32 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.199,47 1.199,92 -0,0% -0,45 -7,9%
Silber (Spot) 14,51 14,55 -0,3% -0,04 -14,3%
Platin (Spot) 787,40 790,50 -0,4% -3,10 -15,3%
Kupfer-Future 2,65 2,69 -1,6% -0,04 -20,7%
.===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 31, 2018 12:01 ET (16:01 GMT)
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