30.08.2017 13:26:52

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen von Hochs etwas zurück

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erholung an Europas Börsen setzt sich am Mittwochmittag fort, allerdings schmelzen die Kursgewinne zunehmend dahin. Der Dax gewinnt 0,5 Prozent auf 12.000 Punkte, im Tageshoch stand der Index bei 12.040 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 3.401 Punkte nach oben. "Die Kapitalmärkte haben sich im Hinblick auf eine weitere Eskalation der Situation auf der koreanischen Halbinsel entspannt", so Dirk Gojny, Anleihenexperte bei der National-Bank. Im Blick werde Nordkorea dennoch bleiben, denn die Aussagen des nordkoreanischen Machthabers deuteten darauf hin, dass mit weiteren Provokationen gerechnet werden müsse.

   Gegen eine kräftigere Erholung an den Börsen spricht auch der weiterhin sehr feste Euro. Die Gemeinschaftswährung kostet zwar aktuell nur 1,1948 Dollar nach Ständen von 1,2070 Dollar am Vortag. Das ist aber nur ein geringer Trost, da das derzeitige Niveau für die Anleger weiter zu hoch ist und Spuren in den zukünftigen Unternehmensgewinnen hinterlassen dürfte. Akzente könnten im weiteren Verlauf die Veröffentlichung der deutschen Verbraucherpreise für August sowie des ADP-Arbeitsmarktberichts setzen. Bei den Verbraucherpreisen rechnen Analysten mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat.

RTL steigert Umsatz deutlich und bestätigt Prognose Zu den Tagesfavoriten gehören RTL. Nach zwischenzeitlichen Aufschlägen von über 6 Prozent gewinnt die Aktie noch 1,8 Prozent. Der Medienkonzern hat im zweiten Quartal vom Digital-Geschäft profitiert und den Umsatz deutlicher gesteigert als zum Jahresstart. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält RTL fest, trotz der schwierigen Entwicklung der TV-Werbemärkte. Das Unternehmen will die verbleibenden Anteile an SpotX zu erwerben, einer weltweit führende Technologieplattform im Bereich der automatisierten Werbevermarktung.

   Am Vortag waren RTL in den Sog eines schwachen Ausblicks des Wettbewerbers Prosieben geraten. Bei dem DAX-Wert hagelt es nun Herunterstufungen und Kurszielsenkungen, Prosieben verlieren weitere 1,4 Prozent und sind Schlusslicht im DAX.

   Der Kurs des Automobildienstleisters Bertrandt erholt sich im SDAX um 4,4 Prozent. Das Unternehmen hat Geschäftszahlen vorgelegt, die wie erwartet schlecht ausgefallen sind und deswegen am Markt als "kein großer Schocker" mehr bezeichnet werden. Zu Käufen führe dagegen der bestätigte Ausblick. Das Geschäftsjahr laufe nur noch bis Ende September und das Unternehmen habe die Visibilität, dass in den kommenden Wochen nichts mehr passiere. Die Erholung könne allerdings kurzfristig ausfallen, da der Sektor weiterhin unter Margendruck leide.

Übernahme von Rockwell gut für Bewertungen in der Branche Leicht positiv für Aktien aus der Luft- und Raumfahrtindustrie werten Händler, dass der US-Mischkonzern United Technologies den Ausrüster Rockwell Collins für 20 Milliarden Dollar kaufen will. Damit würde der weltgrößte Flugzeugausrüster entstehen. "Positiv ist der gigantische Preis, weil er damit die Multiples für die Branche hochhält", sagt ein Händler. Negativ sei, dass sich damit die Oligopolstruktur der Luftfahrtindustrie weiter verschärfe und ein starker Konkurrent entstehe für SAFRAN nach dem Kauf des Ausrüsters Zodiac.

   Zu United Technologies gehört bereits der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney. Interessant sei der US-Deal in Europa auch für die Bewertung mittelgroßer Aktien, wie zum Beispiel MTU und OHB, heißt es im Handel. MTU gewinnen 0,6 Prozent und OHB 1,6 Prozent. Die Safran-Aktie gewinnt 0,9 Prozent.

   Arkema erholen sich um 0,9 Prozent. Ein Werk des französischen Chemiekonzerns in Houston wurde überflutet, worauf es zu Evakuierungen in der unmittelbaren Nähe kam. Die Aktie gab an den Vortagen um rund 5 Prozent nach.

   Am Ölmarkt tendieren die Preise leicht nach unten. Im Unterschied zu früheren Hurrikanen im Golf von Mexiko ziehe der Ölpreis nicht an, sagt ein Händler. Das liege daran, dass die Ölschieferförderung den Markt beherrsche, und diese sei nicht tangiert. Dagegen belaste die Schließung vieler Raffinerien in Texas die Nachfrage. "Das deutet auf sehr hohe Lagerbestände hin", sagt er. Anders sei die Lage beim Benzin. Brentöl kostet 51,70 Dollar, ein Minus von 0,6 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.401,16 0,38 12,94 3,36 Stoxx-50 3.013,35 0,41 12,40 0,09 DAX 11.999,71 0,45 53,83 4,52 MDAX 24.434,56 0,45 110,29 10,12 TecDAX 2.243,87 0,66 14,69 23,85 SDAX 11.266,81 0,69 76,99 18,36 FTSE 7.359,41 0,30 21,98 3,03 CAC 5.052,34 0,41 20,42 3,91

Bund-Future 165,26 0,00 1,51

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:45 Di, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1948 -0,02% 1,1951 1,2021 +13,6% EUR/JPY 131,25 -0,26% 131,60 130,88 +6,8% EUR/CHF 1,1424 -0,11% 1,1436 1,1401 +6,7% EUR/GBP 0,9241 -0,19% 0,9258 1,0761 +8,4% USD/JPY 109,85 -0,24% 110,11 108,88 -6,0% GBP/USD 1,2930 +0,17% 1,2907 1,2936 +4,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,18 46,44 -0,6% -0,26 -19,0% Brent/ICE 51,70 52 -0,6% -0,30 -12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.312,59 1.309,42 +0,2% +3,18 +14,0% Silber (Spot) 17,47 17,40 +0,4% +0,07 +9,7% Platin (Spot) 995,85 995,55 +0,0% +0,30 +10,2% Kupfer-Future 3,07 3,08 -0,2% -0,01 +21,9% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   August 30, 2017 06:55 ET (10:55 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 55 AM EDT 08-30-17

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ArkemaAct. 80,40 1,20% ArkemaAct.
Bertrandt AG 21,50 9,69% Bertrandt AG
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