26.08.2015 18:56:49
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MÄRKTE EUROPA/Börsen im Minus - Syngenta brechen ein
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Mittwoch ging es an den Aktienmärkten in Europa wieder nach unten. Der Handel war erneut von kräftigen Kurssausschlägen in beide Richtungen geprägt. Am Nachmittag halfen kurzfristig gute Wirtschaftsdaten aus den USA und eine freundliche Eröffnung an der Wall Street. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter stieg im Juli spürbar an. Die Robustheit der US-Konjunktur komme mit dem Anstieg deutlich zum Ausdruck, hieß es von der Helaba. Der Dax verlor am Ende des Tages 1,3 Prozent auf 9.997,43 Punkte, nachdem er im Tagestief bei 9.853 Punkten notierte. Der Euro-Stoxx-50 büßte nach der fast 5-prozentigen Erholung am Vortag 1,5 Prozent auf 3.171 Zähler ein.
Am Nachmittag stürzten Syngenta mit der Meldung ab, dass Monsanto die Kaufabsicht an den Schweizern fallen gelassen hat. Syngenta hatte die unerwünschte Übernahmeofferte stets rundheraus abgelehnt und erklärt, der US-Wettbewerber unterschätze offenbar die regulatorischen Hürden für den rund 47 Milliarden US-Dollar schweren Deal, durch den der größte Agrarkonzern weltweit entstanden wäre.
Auch wenn der Käufer aus den USA auf die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Schweizer verwies, dürfte das aktuell unsichere Umfeld auch eine Rolle gespielt haben. Diese Entwicklung zeigt erneut, dass Deals auch abgesagt werden können. Während in den USA die Aktie von Monsanto um knapp 7 Prozent zulegt, schlossen Syngenta in der Schweiz 18 Prozent leichter.
An der Börse mehren sich trotz der unsicheren Zeiten die optimistischen Stimmen. Als übertrieben stuft Deutsche Asset & Wealth Management (DAWM) die Abwärtsbewegung an den Börsen der vergangenen Tage ein. Die Korrektur könnte zwar noch einige Tage anhalten. Mittelfristig dürften gute Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa aber wieder mehr Sicherheit geben. Für China bleibt eine weiche Landung das Basisszenario der Analysten. Auch befürchtet DAWM keine Wiederholung der Asienkrise von 1997.
Einen vorsichtigen Wiedereinstieg in riskantere Vermögenswerte empfiehlt auch Nicolas Chaput, CEO bei Oddo Asset Management. Nach den jüngsten teils heftigen Rücksetzern an den Börsen seien die Bewertungen nun wieder interessant. Der Euro-Stoxx-50 handele mit einem 12-Monats-Forward-KGV von 13,6 und sei damit wieder vernünftig bewertet.
Auch im DAX gibt es Übernahmeinteresse, das bisher allerdings auf taube Ohren stößt. Das kanadische Unternehmen Potash Group würde gerne den deutschen Düngemittelhersteller K+S übernehmen. Auch die Kasselaner wehren sich dagegen vehement, obwohl der mögliche Übernahmepreis mit 41 Euro deutlich über dem aktuellen Niveau liegt. Auch hier gibt es die Option, dass die Kanadier das Gebot für die Nordhessen zurückziehen, und die Übernahmeprämie damit verschwindet. Mit dieser Möglichkeit vor Augen schloss die Aktie von K+S 2,0 Prozent leichter bei 33,04 Euro.
Ansonsten machen sich die Börsianer bereits Gedanken, welches Unternehmen in Zukunft zu den 30 DAX-Werten gehören könnte. Denn mit Deutsche Annington (plus 0,2 Prozent) könnte ein Immobilienunternehmen vor dem Aufstieg in die erste Reihe am deutschen Aktienmarkt stehen. Dort dürften sie am Abend des 18. September die Aktien von Lanxess (minus 1,6 Prozent) ersetzen. Diese sind aller Voraussicht nach Absteiger, weil sie die Kriterien für eine Mitgliedschaft im DAX nicht mehr erfüllen.
Weniger launisch als an den Aktienmärkten ging es im Devisenhandel zu. Der Euro fiel zum US-Dollar unter 1,14. Die guten Wirtschaftsdaten aus den USA sprechen eher für eine frühere als spätere erste Zinsanhebung durch die Fed, davon profitiert der Dollar. Die Devisenstrategen der LBBW haben ihre Prognose angepasst und sehen den Euro zum Dollar zum Jahresende bei 1,10 nach 1,05 zuvor - damit aber immer noch unter dem aktuellen Niveau. Der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar sollte aufgrund der erwarteten Straffung der US-Geldpolitik im zweiten Halbjahr 2015 weiterhin nachgeben, so die Landesbanker aus Stuttgart.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.170,73 -47,28 -1,5% +0,8% Stoxx-50 2.988,59 -61,12 -2,0% -0,5% Stoxx-600 350,14 -6,22 -1,7% +2,2% XETRA-DAX 9.997,43 -130,69 -1,3% +2,0% FTSE-100 London 5.979,20 -102,14 -1,7% -8,9% CAC-40 Paris 4.501,05 -63,81 -1,4% +5,3% AEX Amsterdam 428,73 -7,95 -1,8% +1,0% ATHEX-20 Athen 182,74 +0,55 +0,3% -31,0% BEL-20 Bruessel 3.346,19 -45,93 -1,4% +1,9% BUX Budapest 21.190,85 -198,50 -0,9% +27,4% OMXH-25 Helsinki 3.041,19 -28,79 -0,9% +1,8% ISE NAT. 30 Istanbul 90.513,18 +188,65 +0,2% -14,7% OMXC-20 Kopenhagen 916,17 -8,28 -0,9% +23,1% PSI 20 Lissabon 5.215,97 -51,78 -1,0% +7,6% IBEX-35 Madrid 9.984,50 -130,90 -1,3% -2,9% FTSE-MIB Mailand 21.473,81 -175,88 -0,8% +12,9% RTS Moskau 754,61 -3,85 -0,5% -4,6% OBX Oslo 515,40 +3,74 +0,7% -1,6% PX Prag 984,85 -4,77 -0,5% +4,0% OMXS-30 Stockholm 1.458,20 -25,15 -1,7% -0,4% WIG-20 Warschau 2.074,49 +3,93 +0,2% -10,4% ATX Wien 2.266,67 -21,03 -0,9% +4,9% SMI Zuerich 8.548,75 -210,04 -2,4% -4,8%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.24 Uhr Di, 17.26 Uhr EUR/USD 1,1382 -0,91% 1,1488 1,1408 EUR/JPY 135,70 -1,20% 137,35 136,85 EUR/CHF 1,0783 -0,41% 1,0827 1,0834 USD/JPY 119,22 -0,29% 119,56 119,98 GBP/USD 1,5481 -1,44% 1,5707 1,5698 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
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August 26, 2015 12:25 ET (16:25 GMT)
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