11.04.2022 15:57:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Minus - SocGen gesucht nach Russland-Aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Montagnachmittag ins Minus. Der DAX gibt bei volatilem Geschäft um 0,7 Prozent auf 14.179 Punkte nach - im Tagestief war er schon bis auf 14.095 Punkte gefallen, der Euro-Stoxx-50 hält sich mit Abgaben von 0,3 Prozent auf 3.847 Punkte besser. Hier stützt der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen. Diese konnte Amtsinhaber Emmanuel Macron für sich entscheiden und trifft nun in der Stichwahl auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Der CAC-40 gewinnt 0,3 Prozent.

Für Volker Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, bleibt Macron in der Pole Position, um die Stichwahl am 24. April zu gewinnen. Derweil merkt die DWS an, dass sowohl Macron als auch Le Pen sich in der ersten Runde etwas besser als zuletzt in den Umfragen geschlagen hätten, doch bei Macron sei zusätzlich ein deutlich stärkerer Zuwachs gegenüber 2017 zu konstatieren.

Belastend wirken die gleichen Themen wie zuvor: Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie die Notenbankpolitik in Folge der galoppierenden Inflation. Dazu blicken immer mehr Unternehmen mit Sorge auf die Diskussion über ein Gas-Embargo, das fast nur die deutsche Wirtschaft träfe und eine schwere Rezession auslösen dürfte. Belastend wirkt auch die anhaltende Abriegelung von Schanghai im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung.

EZB-Sitzung und US-Inflation im Fokus - Druck auf Rentenmarkt

Mit Spannung wartet der Markt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Maßnahmen im Rahmen ihres Auftrags für einen stabilen Euro erwarten Marktteilnehmer allerdings nicht. Auch prognostische Aussagen zur Inflationserwartung dürften wenig Wert haben, da die EZB seit fast einem Jahr mit ihren Schätzungen völlig danebenliege. In der verkürzten Handelswoche findet dazu noch der Verfall am Terminmarkt schon am Gründonnerstag statt, was für erhöhte Schwankungen spricht.

Unter den steigenden Marktzinsen leiden Technologie- und konjunkturnahe Werte. Der Autosektor fällt um 0,8 Prozent, der Stoxx-Technologie-Index um 1,3 Prozent. Bei den Autowerten belastet der Fall der Autoverkäufe in China im März um mehr als 10 Prozent. Die Autohersteller haben mit längeren Produktionsstopps zu kämpfen, weil die strengen Covid-19-Sperren des Landes die Lieferketten unterbrachen. BMW und Mercedes-Benz geben bis zu 1,6 Prozent nach.

Mit Abgaben von 5,4 Prozent führen Hellofresh die Verliererliste im DAX an. Belastend wirkt der allgemeine Abgabedruck bei den volatilen Aktien mit Internet-Geschäftsmodell. Delivery Hero fallen um 2,9 Prozent und Zalando um 4,5 Prozent. Aixtron rücken dagegen um 6,9 Prozent vor. Stützend wirkt eine angebliche Hochstufung durch Exane BNP.

Banken liegen gut im Markt mit plus 1,0 Prozent in Europa. Der Sektor profitiert von weiter steigenden Marktzinsen in Europa. Für die Aktien der Societe Generale geht es gleich um 7,1 Prozent nach oben, nachdem diese mitgeteilt hatte, dass sie ihre Aktivitäten in Russland einstellen werde.

Nokian von EU-Sanktionen betroffen

Nokian verlieren 14,7 Prozent. Im Handel wird darauf verwiesen, dass die zuletzt beschlossenen Sanktionen der EU gegenüber Russland das Geschäft des finnischen Reifenproduzenten belasten, der in Russland eine Produktionsstätte besitzt.

Positiv wird an der Börse gewertet, dass Rheinmetall (+4,0%) und Krauss-Maffei Wegmann weitere 100 Radpanzer an die britischer Armee liefern. Großbritannien zog nun eine entsprechende Option aus einem Liefervertrag aus dem Jahr 2019. Der Auftrag umfasst dem Rüstungskonzern zufolge drei bereits bestellte Varianten des Boxers, nämlich den Infanterieträger, das Führungsfahrzeug und die Feldambulanz. Rheinmetall bereitet sich außerdem auf die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine vor.

Die Papiere des österreichischen Stahlherstellers Voestalpine steigen um 0,4 Prozent. Der Konzern befindet sich in "weit fortgeschrittene" Verhandlungen über den Verkauf seines 80-prozentigen Anteils an der Tochtergesellschaft Voestalpine Texas. Ein Verkauf könnte die Nettofinanzverschuldung deutlich senken.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.846,87 -0,3% -11,50 -10,5%

Stoxx-50 3.777,00 -0,3% -11,81 -1,1%

DAX 14.179,49 -0,7% -104,18 -10,7%

MDAX 30.573,61 -0,8% -257,03 -13,0%

TecDAX 3.228,61 -1,4% -44,78 -17,6%

SDAX 14.174,24 -1,3% -186,67 -13,7%

FTSE 7.628,30 -0,5% -41,26 +3,9%

CAC 6.574,92 +0,4% 26,70 -8,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,80 +0,10 +0,98

US-Zehnjahresrendite 2,75 +0,04 +1,24

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:28 Uhr Fr, 17:44 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0892 -0,2% 1,0888 1,0873 -4,2%

EUR/JPY 136,78 +0,9% 136,51 135,20 +4,5%

EUR/CHF 1,0168 -0,1% 1,0190 1,0150 -2,0%

EUR/GBP 0,8359 -0,1% 0,8374 0,8350 -0,5%

USD/JPY 125,57 +1,1% 124,98 124,34 +9,1%

GBP/USD 1,3032 +0,0% 1,3018 1,3020 -3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3805 +0,2% 6,3826 6,3704 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 41.001,15 -4,2% 42.343,81 43.714,93 -11,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 94,48 98,26 -3,8% -3,78 +27,8%

Brent/ICE 99,29 102,78 -3,4% -3,49 +29,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.962,98 1.946,80 +0,8% +16,18 +7,3%

Silber (Spot) 25,33 24,78 +2,2% +0,55 +8,7%

Platin (Spot) 985,85 979,05 +0,7% +6,80 +1,6%

Kupfer-Future 4,73 4,73 -0,1% -0,01 +6,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2022 09:57 ET (13:57 GMT)

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AIXTRON SE 15,25 -0,39% AIXTRON SE
BMW AG 75,82 -1,22% BMW AG
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Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 13,00 -3,70% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Delivery Hero 28,52 -2,56% Delivery Hero
HelloFresh 12,74 2,12% HelloFresh
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Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) 7,40 0,03% Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc)
Rheinmetall AG 647,00 0,06% Rheinmetall AG
Societe Generale (spons. ADRs) 5,25 -1,87% Societe Generale  (spons. ADRs)
Société Générale (Societe Generale) 27,26 -1,32% Société Générale (Societe Generale)
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