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31.08.2022 15:58:39

MÄRKTE EUROPA/Börsen holen Verluste auf - Unicredit sehr fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen holen am Mittwochnachmittag die Verluste auf und liegen nun minimal im Plus. Das Umfeld bleibt indes schwierig, die Anleger halten sich zurück. Die europäischen Verbraucherpreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen und lagen um 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Befragte Volkswirte hatten Raten von 0,4 und 8,9 Prozent prognostiziert. Die Verbraucherpreise stützen die Forderungen der Falken im EZB-Rat nach einem großen Zinsschritt von gleich 75 Basispunkten auf der nächsten EZB-Sitzung.

"Für die EZB sind das keine guten Nachrichten", meint die VP Bank: "Die europäischen Währungshüter haben es versäumt, rechtzeitig den Hebel umzulegen. Nun hinken sie der Teuerungsentwicklung hinterher". Mehr noch: Selbst über die Notwendigkeit eines großen Zinsschritts im September werde in den Reihen der EZB noch immer diskutiert. Schwache ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA spielen derweil keine Rolle. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 12.973 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.565 Stellen nach oben.

Neue Hiobsbotschaften zur Energiekrise

Zur Energiekrise gibt es neue Hiobsbotschaften. Die deutlich gesunkenen Gaspreise hatten am Vortag noch gestützt, doch drohen hier neue Turbulenzen. Denn Polen muss wegen geplatzter Gaslieferverträge kurzfristig zukaufen. Auch der Einfluss der Fehlspekulation bei Wien Energie auf die Zuverlässigkeit der Lieferverträge sei noch nicht sicher und habe das Zeug, den Gasmarkt durcheinander zu bringen, heißt es im Handel. Und durch die Pumpleitung Nord Stream 1 fließt nun mindestens drei Tage lang kein Gas mehr.

Weiter unter Druck stehen Versorgerwerte, ihr Stoxx-Branchenindex verliert 1,5 Prozent. "Die Hiobsbotschaften nehmen ja täglich zu", kommentiert ein Händler mit Blick auf Polen. Die sicher geglaubten Gasverträge für den Winter seien dort geplatzt: "Jetzt besteht damit das Risiko, dass auch noch Polen als Nachfrager am Spotmarkt aktiv werden muss." Die Konkurrenzsituation treibe die Preise weiter. Dazu belaste die Schieflage von Wien Energie.

"Gestern hatte man noch gedacht, ihre erzwungenen Eindeckungen sind vorbei, was ja auch bei Gas- und Strom-Terminkontrakten für fallende Preise gesorgt hat." Nun gebe es jedoch Berichte, das Finanzloch der Stadtwerke Wien sei von 6 auf 10 Milliarden Euro gestiegen und weiter offen.

Mit plus 4,8 Prozent liegen Unicredit viel besser als der Bankensektor insgesamt im Markt. Die Bank hat mitgeteilt, dass die EZB die zweite Tranche ihres 2021 aufgelegten Aktienrückkaufprogramms genehmigt hat. Equita spricht von positiven Nachrichten. Die EZB-Zusage unterstreiche die robuste Kondition der Bank trotz der schwierigen Makrolage. Banken gewinnen im Schnitt 0,7 Prozent - die Branche wird gestützt von der Aussicht weiter steigender Zinsen.

Strabag mit fallender Marge

Die Titel der österreichischen Strabag geben 0,5 Prozent ab. Als sehr ordentlich werden die Halbjahreszahlen des Baukonzerns im Handel bezeichnet. Der Markt schaue aber wie bei allen Bauwerten weiter vor allem auf die Kostenentwicklung, da die Margen wegen der Kosteninflation deutlich unter Druck stünden. Bei Strabag ging die EBIT-Marge auf 0,9 nach 2,1 Prozent im Vorjahr zurück.

Für Hellofresh geht es 2,5 Prozent nach unten. Hier belastet die steigende Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs aus dem DAX, die mit dem Mittwochabend als letztem August-Handelstag feststehen dürfte. Nachfolger dürften wie erwartet Siemens Energy werden.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.558,00 -0,1% -3,92 -17,2%

Stoxx-50 3.533,97 -0,5% -16,76 -7,5%

DAX 12.957,27 -0,0% -3,87 -18,4%

MDAX 25.426,14 +0,1% 32,31 -27,6%

TecDAX 2.963,48 +0,7% 19,21 -24,4%

SDAX 11.950,19 +0,0% 5,21 -27,2%

FTSE 7.312,53 -0,7% -49,10 -0,3%

CAC 6.191,84 -0,3% -18,38 -13,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,52 +0,02 +1,70

US-Zehnjahresrendite 3,11 +0,00 +1,60

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:48 Uhr Di, 18:35 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0003 -0,1% 1,0017 1,0023 -12,0%

EUR/JPY 138,90 -0,1% 138,64 139,05 +6,1%

EUR/CHF 0,9800 +0,4% 0,9752 1,0262 -5,5%

EUR/GBP 0,8618 +0,3% 0,8581 0,8600 +2,6%

USD/JPY 138,81 +0,0% 138,38 138,72 +20,6%

GBP/USD 1,1607 -0,4% 1,1675 1,1653 -14,2%

USD/CNH (Offshore) 6,8975 -0,4% 6,9020 6,9223 +8,6%

Bitcoin

BTC/USD 20.346,56 -0,4% 20.432,06 20.432,06 -56,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 90,10 91,64 -1,7% -1,54 +27,0%

Brent/ICE 96,66 99,31 -2,7% -2,65 +29,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 244,00 265,33 -8,0% -21,33 +344,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.716,03 1.723,83 -0,5% -7,79 -6,2%

Silber (Spot) 18,11 18,53 -2,2% -0,41 -22,3%

Platin (Spot) 850,83 851,00 -0,0% -0,18 -12,3%

Kupfer-Future 3,49 3,55 -1,7% -0,06 -21,3%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2022 09:59 ET (13:59 GMT)

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