29.11.2018 12:41:44
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MÄRKTE EUROPA/Börsen geben Gewinne zum Teil ab - Dt. Bank schwach
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Handelsstart haben die Aktienmärkte in Europa bis Donnerstagmittag einen großen Teil der Gewinne wieder abgegeben. Zunächst halfen die guten Vorgaben von der Wall Street. Der Dow-Jones-Index sprang nach Handelsschluss in Europa kräftig nach oben, nachdem die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell dahingehend interpretiert wurden, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr nur einmal die Zinsen anheben wird. Bisher wurde mit zwei Zinserhöhungen für 2019 gerechnet. Der Euro ist in der Folge um einen knappen Cent nach oben gesprungen, was im Gegenzug die Aktien in Europa leicht ausbremst.
Neben der US-Notenbank steht auch die Bank of England (BoE) im Fokus, die die Folgen unterschiedlicher Formen des Brexits durchgespielt hat. Wie es auf der Insel weitergeht hängt von der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament am 11. Dezember ab. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 11.328 Punkte zu, nachdem er im Tageshoch schon die Marke von 11.400 Punkten knapp überwunden hatte. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.181 Punkte.
Deutsche Bank wegen Geldwäscheverdachts unter Druck
Zu Handelsbeginn notierte die Aktie der Deutschen Bank noch im Plus, aktuell liegt sie 2,8 Prozent im Minus. Für Verunsicherung sorgt, dass Gebäude der Deutschen Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche durchsucht wurden. Es geht nach Aussage der Bank dabei um einen Sachverhalt mit Bezug auf Panama Papers. Die Ermittlungen richten sich laut Staatsanwaltschaft gegen zwei Mitarbeiter sowie andere bislang nicht identifizierte Verantwortliche der Bank und haben den Vorwurf der Geldwäsche zum Gegenstand.
Der WTI-Ölpreis ist erstmals seit einem Jahr wieder unter die 50-Dollar-Marke gefallen. Dies treibt Europas Airline-Aktien und auch andere ölabhängige Branchen wie die Chemie-Industrie an. Der Futures der US-Sorte WTI rutschte im Tagestief auf 49,41 Dollar, aktuell verliert der Preis für ein Barrel 1,1 Prozent auf 49,71 Dollar. Lufthansa steigen um 2,6 Prozent und Air France-KLM um 3,1 Prozent.
Nach einem beschleunigten Wachstum im dritten Quartal hat der österreichische Baukonzern Strabag seine Jahresprognose erneut angehoben. Die Leistung soll "spürbar über" 15 Milliarden Euro liegen und nicht nur "zumindest" diesen Wert erreichen, teilte das Unternehmen mit, dessen größter Markt Deutschland ist. Auch bei der Rendite korrigierte Strabag sich nach oben. Die EBIT-Marge werde mindestens 3,3 Prozent erreichen und nicht nur mindestens 3 Prozent. Für die Aktie geht es in Wien um 3,3 Prozent nach oben.
Etwas besser als erwartet sind die Zahlen von Tele Columbus ausgefallen, heißt es im Handel. Die Aktien seien im Vorfeld schon stark abgestraft worden, so dass der bestätigte Ausblick helfen sollte. Die Aktie schießt um 9,8 Prozent nach oben.
Powell dämpft Zinserwartung
US-Notenbankpräsident Powell bescherte der Wall Street am Mittwoch den besten Tag seit drei Wochen. Der Fed-Chef wirbelte die US-Finanzmärkte gehörig durcheinander. Denn laut seiner Einschätzung befinden sich die US-Zinsen nur noch knapp unter ihrem neutralen Niveau. Anfang Oktober hatte er noch ganz anders geklungen, damals hatte er die Geldpolitik der Fed von diesem neutralen Punkt noch weit entfernt gesehen.
Mit seinen aktuellen Verlautbarungen deutete Powell nach Einschätzung aus dem Handel an, dass mittelfristig nicht mehr mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen sei. "Wenn die Fed vom Gas geht, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine bevorstehende Abschwächung der Wirtschaft", heißt es von Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC Partners.
BoE sieht starke Pfund-Abwertung und BIP-Belastung bei hartem Brexit
Die BoE hat in Szenarien die Folgen unterschiedlicher Formen des Brexits durchgespielt und sieht als Folge eines harten Brexits massive Kursverluste für das Pfund und eine Wachstumsverlangsamung. Im Falle eines harten, also ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU, würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ende 2023 um 7,75 Prozent niedriger sein als im November von der Notenbank prognostiziert. Im Vergleich zu einem Szenario ohne Brexit-Votum wäre es sogar 10,5 Prozent geringer.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.180,65 0,39 12,36 -9,23
Stoxx-50 2.931,94 0,22 6,54 -7,74
DAX 11.328,16 0,26 29,28 -12,30
MDAX 23.631,64 0,91 214,12 -9,81
TecDAX 2.604,47 1,45 37,24 2,98
SDAX 10.616,98 0,89 94,13 -10,68
FTSE 7.047,90 0,62 43,38 -8,89
CAC 5.013,21 0,60 29,97 -5,63
Bund-Future 161,24 0,39 3,23
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.06 Mi, 18:14 % YTD
EUR/USD 1,1353 -0,14% 1,1376 1,1356 -5,5%
EUR/JPY 128,72 -0,35% 128,92 128,95 -4,8%
EUR/CHF 1,1312 +0,13% 1,1301 1,1297 -3,4%
EUR/GBP 0,8896 +0,36% 0,8865 0,8867 +0,1%
USD/JPY 113,39 -0,21% 113,32 113,57 +0,7%
GBP/USD 1,2763 -0,49% 1,2831 1,2808 -5,6%
Bitcoin
BTC/USD 4.371,33 +3,9% 4.220,62 4.193,88 -68,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,60 -0,58 0,02
Deutschland 10 J. 0,33 0,35 -0,10
USA 2 Jahre 2,78 2,81 0,89
USA 10 Jahre 3,01 3,06 0,60
Japan 2 Jahre -0,15 -0,14 -0,01
Japan 10 Jahre 0,08 0,10 0,03
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 49,77 50,29 -1,0% -0,52 -13,8%
Brent/ICE 58,07 58,76 -1,2% -0,69 -8,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.224,87 1.221,10 +0,3% +3,77 -6,0%
Silber (Spot) 14,29 14,32 -0,2% -0,03 -15,6%
Platin (Spot) 823,80 824,75 -0,1% -0,95 -11,4%
Kupfer-Future 2,79 2,80 -0,3% -0,01 -16,8%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2018 06:41 ET (11:41 GMT)
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Deutsche Bank AG | 16,50 | 0,97% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,05 | -0,82% | |
Lufthansa AG | 6,15 | -0,61% | |
STRABAG SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 0,00 | 0,00% | |
STRABAG SE | 40,10 | 0,38% | |
Tele Columbus AG | 0,32 | 0,00% |
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