03.01.2020 16:10:42
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich - Wall-Street-Minus im Rahmen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich am Freitagnachmittag von den Tagestiefs. Die Verluste an Wall Street im frühen Geschäft fallen deutlich geringer aus, als sich dies vorbörslich abgezeichnet hatte. Dies wird von den Anlegern als gewisses Entspannungssignal gewertet.
Wegen der Angst vor einer Eskalation im Mittleren Osten wurden die europäischen Börsen zeitweise massiv abverkauft. Auslöser war die Ermordung des Chefs der iranischen Al-Kuds-Brigaden, General Kassem Soleimani, sowie von Vizechef Abu Mahdi al-Muhandis durch einen US-Raketenangriff. Der Iran hat bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Präsidentschaftskandidat Joe Biden warf US-Präsident Donald Trump vor, damit Dynamit in eine Zündholzschachtel zu werfen.
Der DAX gibt 1,2 Prozent auf 13.230 Punkte nach - im Tief stand der Index bei 13.121. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.772 nach unten. Im Blick steht der Ölpreis, der um fast 4 Prozent anzieht. Sollte der Iran etwa die Straße von Hormus abriegeln, dürfte dies den Ölpreis weiter nach oben treiben, was zu einer Gefahr für die Weltwirtschaft werden könnte. Der Goldpreis zieht kräftig an, auch flüchten die Anleger in die "sicheren" Anleihemärkte.
Angst vor neuem Krieg
"Dies ist eine aggressive Machtdemonstration und eine regelrechte Provokation, die einen weiteren Krieg im Nahen Osten auslösen könnte", heißt von Stephen Innes, Marktstratege von Axi-Trader. "Die entscheidende Frage ist jetzt, wie weit beide Seiten zu gehen bereit sind", so Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC-Partners. Dieser Konflikt habe das Potenzial, politisch und wirtschaftlich extreme Turbulenzen auszulösen.
Wichtige Wirtschaftsdaten treten damit in den Hintergrund. In der Schweiz sind die Einkaufsmanager-Indizes etwas besser ausgefallen, in Frankreich stieg die Inflation stärker. In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Dezember leicht höher als erwartet ausgefallen, ein schwächerer US-ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe wird nur am Rande wahrgenommen. Am Abend legt die US-Notenbank ihr Sitzungsprotokoll vor.
Die Aktien der Fluglinien werden abverkauft. Der europäische Sub-Index Travel & Leisure verliert 1,4 Prozent, Lufthansa fallen 6,4 Prozent, da hier zudem eine Abstufung durch Kepler belastet. Air France-KLM geben um 6,5 Prozent nach, IAG 1,4 Prozent, Easyjet 3,2 Prozent und Ryanair fallen 1,4 Prozent. Die Aktie des Reiseanbieter TUI gibt 2 Prozent nach.
Rüstungsaktien sind dagegen gesucht aus Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. So steigen Leonardo 0,6 Prozent, BAE Systems 1 Prozent oder Thales 1,6 Prozent. Mit dem anziehenden Ölpreis führt der Öl- und Gassektor in Europa mit Aufschlägen von 1,1 Prozent die Gewinnerliste an.
Nestle fest dank Aktienrückkaufprogramm
In Deutschland fallen Grenke um 3,4 Prozent. Hier wird negativ gewertet, dass sich das Neugeschäft nicht mehr so stark entwickelt wie erhofft. Vom Ölpreisanstieg und der Furcht vor negativen wirtschaftlichen Folgen belastet geben auch die Autowerte mit Daimler (minus 1,7 Prozent), VW (minus 1,9 Prozent) und BMW (minus 1,3 Prozent) nach.
Nestle zeigen sich in der Schweiz stabil dank des Aktienrückkaufprogramms des Konzerns. Nachdem die Börse in der Schweiz am Vortag wegen des Berchtoldstags geschlossen hatte, startete das Programm am Freitag. Der Lebensmittelkonzern wird erneut Aktien für 20 Milliarden Franken in den kommenden drei Jahren bis Ende 2022 zurückkaufen. Dies entspricht über 6,4 Prozent der Marktkapitalisierung. Nestle steigen an der Schweizer Börse um 1,4 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.772,35 -0,55 -20,89 0,73
Stoxx-50 3.426,81 -0,11 -3,77 0,70
DAX 13.230,42 -1,16 -155,51 -0,14
MDAX 28.428,73 -0,63 -179,57 0,41
TecDAX 3.033,75 -0,97 -29,69 0,62
SDAX 12.526,10 -0,95 -120,24 0,11
FTSE 7.616,29 0,16 11,99 0,82
CAC 6.035,51 -0,10 -5,98 0,96
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,27 -0,05 -0,51
US-Zehnjahresrendite 1,83 -0,04 -0,85
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1153 -0,17% 1,1159 1,1195 -0,6%
EUR/JPY 120,68 -0,47% 120,56 121,24 -1,0%
EUR/CHF 1,0847 -0,06% 1,0833 1,0857 -0,1%
EUR/GBP 0,8530 +0,34% 0,8512 0,8494 +0,8%
USD/JPY 108,21 -0,31% 108,04 108,29 -0,5%
GBP/USD 1,3076 -0,50% 1,3110 1,3180 -1,3%
USD/CNH (Offshore) 6,9624 +0,05% 6,9686 6,9609 -0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.249,76 +4,33% 7.206,26 7.096,51 +0,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,45 61,18 +3,7% 2,27 +3,9%
Brent/ICE 68,66 66,25 +3,6% 2,41 +4,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.546,38 1.529,90 +1,1% +16,48 +1,9%
Silber (Spot) 18,09 18,05 +0,2% +0,04 +1,4%
Platin (Spot) 988,30 979,00 +0,9% +9,30 +2,4%
Kupfer-Future 2,79 2,83 -1,2% -0,04 -0,1%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 03, 2020 10:10 ET (15:10 GMT)
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