17.10.2018 13:01:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - FMC und Fresenius belasten DAX

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Start im Plus drehen die Börsen in Europa am Mittwochmittag ins Minus. Während eine bisher überzeugende Berichtssaison in den USA für eine steigende Risikobereitschaft sorgt, hagelt es in Europa teils deutliche Gewinnwarnungen. Zur Wochenmitte verschreckt Fresenius Medical Care (FMC), die Aktie wird von den Anleger mit einem Minus von 18 Prozent abgestraft. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 11.737 Punkte, gebremst von massiven Verlusten bei den Indexmitgliedern Fresenius und FMC. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich wenig verändert bei 3.257 Punkten. Am Devisenmarkt tut sich wenig, ebenso am Rentenmarkt.

Anleger von Entwicklung bei FMC geschockt

Ein Kursdebakel erleben Fresenius und die Tochter FMC nach als überraschend bezeichneten pessimistischeren Erwartungen für das Gesamtjahr. FMC stürzen um 18 Prozent ab auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Viele Investoren haben den defensiven Wert in ihrem Depot zur Absicherung in unsicheren Zeiten und werden nun auf dem falschen Fuß erwischt. Die Analysten von Bryan Garnier stufen die vorläufigen Zahlen von FMC als schwach ein. Ursächlich sei die schwache Entwicklung des nordamerikanischen Dialyse-Dienstleistungsgeschäfts und in den Schwellenländern, vor allem in Lateinamerika. Vor diesem Hintergrund habe das Unternehmen die Prognose für 2018 gesenkt.

Fresenius rutschen um 11 Prozent ab. Die Anpassung der Unternehmensprognose erklärt sich laut Warburg damit, dass die exzellente Entwicklung bei Kabi die schwächer als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Helios und Fresenius Medical Care (FMC) nicht habe auffangen können. Das Konzernergebnis bei Fresenius soll deshalb währungsbereinigt nur noch am unteren Ende der weiter gültigen Spanne von 6 bis 9 Prozent wachsen.

Danone enttäuscht bei Umsatz und Gewinn

Für die Aktie von Danone geht es um 4 Prozent nach unten. Nicht nur sind die Umsätze leicht unter den Erwartungen ausgefallen. Gegenwind gab es auch von der Abwertung mehrerer Währungen in Wachstumsmärkten, beispielsweise der Türkei oder Argentinien. Wichtiger ist noch, darauf weisen die Analysten von Bryan Garnier hin, dass die Wachstumsverlangsamung in der Sparte Baby- und medizinische Ernährung (Specialized Nutrition) stärker als erwartet ausgefallen ist.

Goldman Sachs wird für Automobilsektor etwas vorsichtiger

Die Analysten von Goldman Sachs werden für die europäische Automobilbranche etwas vorsichtiger. Die Stimmung der Anleger bei Autos dürfte sich vor dem Hintergrund eines schwierigen makroökonomischen Umfelds und einer abschwächenden Automobilnachfrage verschlechtern. Dies zeige sich zum Beispiel in China, dort sei die Produktion im September um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Aber auch in Europa komme es zu Produktionsrückgängen aufgrund von WLTP-bezogenen Umstellungen, zudem hielten sich die Briten auf Grund des Brexit mit Käufen zurück. Das dritte Quartal stufen die Analysten als "herausfordernd" ein. Vor allem bei den Zulieferern schließen sie Ergebnisrevisionen nicht aus. Der Sektor der europäischen Automobilwerte verliert am Mittag 1,7 Prozent und stellt damit den größten Verlierer.

Tagesfavorit ist der Technologiesektor mit einem Indexplus von 0,8 Prozent. Zur fortgesetzten Erholung der in den vergangenen Wochen arg gebeutelten Branchenwerte trägt bei, dass Netflix starke Kundenzahlen vorgelegt hat. Aus Europa kommt dazu noch ein gutes Ergebnis aus dem Sektor von ASML. Umsätze und Gewinn des Anbieters von Lithographiesystemen für den Halbleitersektor haben die Erwartungen leicht übertroffen und ASML ist profitabler geworden. Für die ASML-Aktie geht es um 4,6 Prozent nach oben, STMicro legen um knapp 3 Prozent zu, Infineon um 1,5 und Aixtron im TecDAX um 1,3 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.256,56 -0,02 -0,78 -7,06

Stoxx-50 2.948,48 0,12 3,50 -7,22

DAX 11.736,63 -0,34 -39,92 -9,14

MDAX 24.532,43 0,36 88,91 -6,37

TecDAX 2.692,19 0,51 13,78 6,45

SDAX 11.192,99 0,40 44,62 -5,84

FTSE 7.071,86 0,18 12,46 -8,17

CAC 5.171,32 -0,03 -1,72 -2,66

Bund-Future 158,89 0,13 1,73

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1558 -0,13% 1,1562 1,1576 -3,8%

EUR/JPY 129,74 -0,16% 129,77 129,93 -4,1%

EUR/CHF 1,1472 +0,08% 1,1462 1,1470 -2,0%

EUR/GBP 0,8797 +0,21% 0,8772 0,8767 -1,1%

USD/JPY 112,24 -0,05% 112,24 112,22 -0,4%

GBP/USD 1,3142 -0,33% 1,3181 1,3206 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.527,71 -0,7% 6.592,74 6.594,11 -52,2%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,58 -0,57 0,03

Deutschland 10 Jahre 0,48 0,49 0,05

USA 2 Jahre 2,87 2,87 0,98

USA 10 Jahre 3,17 3,16 0,76

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,14 0,14 0,10

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,54 71,92 -0,5% -0,38 +22,5%

Brent/ICE 81,16 81,41 -0,3% -0,25 +27,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.226,01 1.225,01 +0,1% +1,01 -5,9%

Silber (Spot) 14,68 14,66 +0,1% +0,01 -13,4%

Platin (Spot) 841,55 841,50 +0,0% +0,05 -9,5%

Kupfer-Future 2,79 2,78 +0,4% +0,01 -16,7%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 17, 2018 07:01 ET (11:01 GMT)

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