11.07.2018 16:06:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben tief im Minus

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Am Mittwochnachmittag ist keine Erleichterung an Europas Börsen in Sicht. Nach Tagen der Ruhe eskaliert der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter. Das Weiße Haus hat eine Liste mit chinesischen Exportwaren im Wert von 200 Milliarden Dollar vorgelegt, die mit Zöllen von 10 Prozent belegt werden könnten. Die Regierung in Peking hat umgehend reagiert und ihrerseits "Gegenmaßnahmen" angekündigt. Der DAX verliert 1,5 Prozent auf 12.423 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 1,3 Prozent auf 3.427 nach.

"Damit nimmt die Unsicherheit weiter zu", sagt ein Händler. Die Märkte hätten lange Zeit von Deregulierung und Globalisierung profitiert, nun seien sie mit Deglobalisierung und Regulierung konfrontiert. Im Blick steht zudem der Nato-Gipfel: "Mal sehen, ob Trump Entgegenkommen in der Zollfrage zeigt, wenn die Nato-Partner die Militärausgaben wie von ihm gefordert hochfahren sollten", sagt ein weiterer Marktteilnehmer.

Rohstoffwerte schwach

Die europäischen Minenwerte stellen mit einem Abschlag von 3,2 Prozent den größten Verlierer der Sektor-Indizes. "Der wachsende Protektionismus wird das Wirtschaftswachstum in China belasten", so ein Aktienhändler. Darunter dürfte die Nachfrage aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach Rohstoffen leiden. So seien bereits die Preise für Industriemetalle wie Kupfer und Zink auf ein Jahrestief gefallen. Für Ölwerte geht es im Schnitt um 2,1 Prozent nach unten.

Als leichte Enttäuschung bezeichnet ein Händler das neue Gebot von 21st Century Fox für Sky. Der US-Konzern will nun zwar 14 Pfund je Aktie zahlen nach 10,75 Pfund bisher. Die Frage ist nun, wie Comcast reagiert. Comcast hat bisher 12,50 Pfund je Sky-Aktie geboten. Sky gewinnen 0,4 Prozent auf 1.508 Pence, liegen damit also deutlich über dem Fox-Gebot. Die Anleger setzen also offensichtlich darauf, dass der Bieterwettstreit noch nicht zu Ende ist.

Für Burberry geht es nach Erstquartalszahlen um 3,4 Prozent nach unten. Diese sind nach Einschätzung von RBC Capital im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Der Anstieg der flächenbereinigten Umsätze von 3 Prozent entspreche den Schätzungen der Analysten wie den Konsensprognosen. Nach einem Anstieg um fast 25 Prozent in den vergangenen drei Monaten dürften die Anleger Gewinne mitnehmen.

Munich Re legt Katastrophen-Bilanz vor

Mit der Vorlage der Naturkatastrophenbilanz erholen sich Munich Re von den Tagestiefs. Naturkatastrophen haben im ersten Halbjahr nach Angaben des Rückversicherers Schäden von rund 33 Milliarden Dollar verursacht, so wenig wie seit 2005 nicht mehr. Der Anteil der versicherten Schäden habe bei 17 Milliarden Dollar nach 25,5 Milliarden im Vorjahr gelegen. Im langjährigen Schnitt waren es 17,5 Milliarden Dollar. Munich Re notieren im dem sehr schwachen Umfeld unverändert.

Positiv bewerten Marktteilnehmer den Kauf von Prodomax Automation durch Jenoptik. "Der Erwerb ist nicht teuer", sagt ein Marktteilnehmer. Den Kaufpreis gibt Jenoptik mit etwas weniger als dem Zweifachen des für 2018 erwarteten Umsatzes oder dem etwa Siebenfachen EBITDA an. Die Aktie von Jenoptik gehört mit einem Plus von 1,1 Prozent zu den wenigen Gewinnern im TecDAX.

Positiv bewerten Marktteilnehmer auch das Gebot von Bechtle (plus 2,6 Prozent) für Inmac WStore. Das Geschäft werde vor allem von Skaleneffekten getrieben, heißt es bei Baader Helvea. "Die Übernahme würde die Marktposition in Frankreich deutlich stärken", ergänzt das Haus. Außerdem machte sie Bechtle zur "Nummer 1" im europäischen IT-E-Commerce-Business.

Trotz überzeugender Geschäftszahlen zum zweiten Quartal verlieren Deutz 2,2 Prozent. Hier belastet ein Streik bei einem wichtigen Zulieferer.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.427,48 -1,32 -45,83 -2,18

Stoxx-50 3.062,25 -1,21 -37,36 -3,64

DAX 12.423,22 -1,48 -186,63 -3,83

MDAX 26.141,71 -0,86 -226,97 -0,23

TecDAX 2.789,54 -0,72 -20,16 10,30

SDAX 12.070,85 -0,97 -118,53 1,55

FTSE 7.613,31 -1,02 -78,73 -0,61

CAC 5.359,71 -1,37 -74,64 0,89

Bund-Future 162,46% 0,06 2,41

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.19 Uhr Di, 17.28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1744 +0,04% 1,1734 1,1732 -2,3%

EUR/JPY 130,58 +0,22% 130,28 130,47 -3,5%

EUR/CHF 1,1648 +0,02% 1,1634 1,1646 -0,5%

EUR/GBP 0,8851 +0,09% 0,8845 1,1318 -0,4%

USD/JPY 111,19 +0,17% 111,04 111,21 -1,3%

GBP/USD 1,3272 -0,03% 1,3265 1,3277 -1,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.433,88 +0,5% 6.366,69 6.396,98 -52,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,65 -0,02

Deutschland 10 Jahre 0,31 0,32 -0,12

USA 2 Jahre 2,59 2,57 0,70

USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,44

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,45 74,11 -0,9% -0,66 +23,6%

Brent/ICE 77,30 78,86 -2,0% -1,56 +19,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.251,24 1.255,47 -0,3% -4,23 -4,0%

Silber (Spot) 15,92 16,06 -0,8% -0,14 -6,0%

Platin (Spot) 835,50 846,75 -1,3% -11,25 -10,1%

Kupfer-Future 2,74 2,83 -3,2% -0,09 -17,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 11, 2018 10:07 ET (14:07 GMT)

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