02.09.2022 18:08:39

MÄRKTE EUROPA/Börse feiert schwächere US-Arbeitsmarktdaten - DAX über 13.000 Punkten

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus haben Europas Börsen zum Wochenausklang nach einem schwächeren US-Arbeitsmarktbericht den Handel beendet. Der DAX kletterte wieder über die Marke von 13.000 Punkten. Händler verwiesen aber auch auf verstärkte Eindeckungskäufe, nach der jüngsten Talfahrt. Während sich die Zahl der neuen Stellen im August noch im Rahmen der Erwartungen bewegte, ist die Arbeitslosenquote überraschend auf 3,7 Prozent gestiegen. Auch ist die Zahl der geleisteten Wochenstunden leicht gefallen. Daneben wurde das Stellenplus im Juli und vor allem im Juni deutlich nach unten revidiert. Die Anleger hoffen, dass die schwächeren Daten die US-Notenbank dazu bewegen könnten, bei der Geldpolitik weniger restriktiv vorzugehen als bislang erwartet. Der DAX stieg um 3,3 Prozent auf 13.050 Punkte, der Euro-Stoxx gewann 2,5 Prozent auf 3.544 Punkte.

Fed dürfte trotzdem auf nächster Sitzung Zinsen um 75 Basispunkte erhöhen

In ersten Einschätzungen gehen Ökonomen aber davon aus, dass die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung die Zinsen dennoch um 75 Basispunkte anheben wird. "Auch wenn das Tempo am Arbeitsmarkt etwas nachgelassen hat, bleibt ein Stellenzuwachs von über 300.000 für diese Phase des Konjunkturzyklus doch weiterhin kräftig", so die Commerzbank. Fed-Chef Jerome Powell habe in seiner Rede in Jackson Hole die Märkte auf eine weiter restriktive Geldpolitik eingestimmt. Es sei daher unwahrscheinlich, dass die Notenbank diese leichte Beruhigung am Arbeitsmarkt zum Anlass nehme, die Leitzinsen im September nur um 50 Basispunkte zu erhöhen.

Die G7-Pläne für einen möglichen Preisdeckel für russisches Öl beeindruckten die Märkte derweil nicht. Dafür sprachen um bis zu 1,9 Prozent anziehende Preise für Brent und WTI, der Ölsektor gewann 2,2 Prozent. Moskau hat bereits angekündigt, bei einem Preisdeckel nicht zu liefern. Dass dies keine leere Drohung sei dürfte, zeigen die in den vergangenen Wochen gedrosselten Erdgaslieferungen aus Russland. Daneben scheint es unwahrscheinlich, dass sich große Abnehmerländer wie China und Indien an den Maßnahmen beteiligen werden.

Stützend wirkte der deutliche Rückgang des Gaspreises. An der niederländischen Gasbörse TTF fiel der Preis um 14,0 Prozent auf 209 Euro pro Megawattstunde. Der russische Gaskonzern Gazprom will offenbar wie angekündigt nach dreitägiger Unterbrechung ab Samstag wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland liefern. Für die Uniper-Aktie ging es um 4,4 Prozent nach oben.

Für etwas Bewegung sorgten die Indexänderungen im Stoxx-Universum. In den vielbeachteten Euro-Stoxx-50-Index werden Nokia (+1,6%) und Nordea (+2,6%) aufgenommen. Die Herausnahme der Philips-Aktie (+0,8%) sei so erwartet worden. Auch Kone verlassen den Index. Im Stoxx-50 werden Hermes (+1,7) und National Grid (-0,1%) aufgenommen, Intesa (+2,6%) und Prudential (+6,2%) müssen diesen verlassen.

Nach den jüngsten Passagierzahlen stiegen Ryanair um 3,0 Prozent. Die Airline wird von der Citigroup als Konsolidierer von Marktanteilen in Westeuropa mit Wachstumspotenzial in Osteuropa angesehen. Ryanair verfüge außerdem über beträchtliche Preissetzungsmöglichkeiten.

SLM haussieren mit Übernahme

Nikon will SLM Solutions übernehmen. Die Japaner wollen zunächst im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit rund 10 Prozent einsteigen und gaben zusätzlich ein Übernahmeangebot zu 20 Euro für alle ausstehenden SLM-Aktien ab. Dies wäre eine Prämie von 75 Prozent zum Schlusskurs vom Vortag. "Das ist okay und entspricht etwa dem Durchschnittskurs vom letzten Jahr, bevor die Aktie abgerutscht ist", so ein Händler. Die Großaktionäre hätten bereits zugestimmt. SLM legten um 72,5 Prozent auf 19,66 Euro zu. Der Kurs liegt damit ganz in der Nähe des Übernahmeangebots. Die Anleger setzen also auf einen Erfolg der Offerte.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.544,38 +87,68 +2,5% -17,5%

Stoxx-50 3.509,08 +59,93 +1,7% -8,1%

Stoxx-600 415,97 +8,31 +2,0% -14,7%

XETRA-DAX 13.050,27 +420,04 +3,3% -17,8%

FTSE-100 London 7.281,19 +132,69 +1,9% -3,2%

CAC-40 Paris 6.167,51 +133,20 +2,2% -13,8%

AEX Amsterdam 678,57 +11,63 +1,7% -15,0%

ATHEX-20 Athen 2.029,21 +1,06 +0,1% -5,3%

BEL-20 Brüssel 3.614,82 +81,69 +2,3% -16,1%

BUX Budapest 41.941,27 +493,70 +1,2% -17,3%

OMXH-25 Helsinki 4.671,04 +86,00 +1,9% -17,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 3.494,19 +93,64 +2,8% +72,6%

OMXC-20 Kopenhagen 1.663,68 +22,54 +1,4% -10,8%

PSI 20 Lissabon 5.961,93 +42,65 +0,7% +7,8%

IBEX-35 Madrid 7.932,20 +126,20 +1,6% -9,0%

FTSE-MIB Mailand 21.921,26 +619,10 +2,9% -22,1%

RTS Moskau 1.279,86 +0,41 +0,0% -19,8%

OBX Oslo 1.136,58 +3,50 +0,3% +6,4%

PX Prag 1.150,11 -3,68 -0,3% -19,4%

OMXS-30 Stockholm 1.925,04 +49,55 +2,6% -20,4%

WIG-20 Warschau 1.505,75 +43,16 +3,0% -33,6%

ATX Wien 2.891,46 +80,97 +2,9% -26,3%

SMI Zürich 10.891,71 +228,27 +2,1% -15,4%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:01 Uhr Do, 17:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0024 +0,8% 0,9974 0,9938 -11,8%

EUR/JPY 140,48 +0,7% 139,89 139,14 +7,3%

EUR/CHF 0,9830 +0,6% 0,9777 1,0156 -5,3%

EUR/GBP 0,8665 +0,5% 0,8636 0,8621 +3,1%

USD/JPY 140,14 -0,1% 140,29 140,02 +21,7%

GBP/USD 1,1567 +0,2% 1,1546 1,1527 -14,5%

USD/CNH (Offshore) 6,9069 -0,1% 6,9104 6,9135 +8,7%

Bitcoin

BTC/USD 20.195,00 +2,2% 19.753,65 19.669,11 -56,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 88,20 86,61 +1,8% +1,59 +24,3%

Brent/ICE 94,10 92,36 +1,9% +1,74 +27,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 209,00 243,00 -14,0% -34,00 +312,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.715,50 1.696,50 +1,1% +19,00 -6,2%

Silber (Spot) 18,21 17,88 +1,9% +0,34 -21,9%

Platin (Spot) 845,58 830,95 +1,8% +14,63 -12,9%

Kupfer-Future 3,46 3,41 +1,4% +0,05 -21,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 02, 2022 12:09 ET (16:09 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Hermès (Hermes International) 2 050,00 0,59% Hermès (Hermes International)
Intesa Sanpaolo S.p.A. 3,62 0,14% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) 21,00 -0,94% Intesa Sanpaolo SpA  (spons. ADRs)
Kone Oyj 48,37 0,25% Kone Oyj
National Grid PLC (spons. ADRs) 63,33 0,80% National Grid PLC (spons. ADRs)
National Grid plc 12,00 0,00% National Grid plc
Nokia Oyj (Nokia Corp.) 3,98 0,10% Nokia Oyj (Nokia Corp.)
Nokia Oyj (Nokia Corp.) (Spons. ADRS) 3,96 0,00% Nokia Oyj (Nokia Corp.) (Spons. ADRS)
Nordea Bank Abp Registered Shs 10,71 -0,28% Nordea Bank Abp Registered Shs
Prudential plc 7,75 0,00% Prudential plc
Prudential PLCShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 2 Shs 16,33 1,43% Prudential PLCShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 2 Shs
Ryanair 17,93 -2,18% Ryanair
Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) 41,00 0,00% Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs)
SLM Solutions AG 19,16 1,38% SLM Solutions AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 504,29 0,40%